"Strategie 2030" - Wie der FC Bayern auch in Zukunft erfolgreich sein will
Von Florian Bajus

Der FC Bayern hat seinen Vorsprung an der Spitze des deutschen Fußballs in den vergangenen Jahren extrem aufgebaut. Um diesen nicht zu verspielen, haben Präsident Herbert Hainer und Vorstandsmitglied Oliver Kahn laut BILD das Konzeptpapier "Strategie 2030" erarbeitet. Darin stechen drei Punkte hervor.
1. "Der FC Bayern muss weiterhin alles dafür tun, auch in Zukunft zu den fünf besten Vereinen Europas zu gehören"
Seit mittlerweile zehn Jahren ist der FC Bayern auf allen drei Hochzeiten ein ernstzunehmender Titel-Kandidat. Seit 2013 wurde der Verein in jedem Jahr Deutscher Meister, hinzu kommen fünf Erfolge im DFB-Pokal sowie der Champions-League-Titel 2013. In der Königsklasse verpassten die Bayern nur dreimal das Halbfinale (2011, 2017, 2019), in diesem Jahr soll es in Lissabon wieder bis ins Finale gehen - und dann mit dem Titel in die kurze Sommerpause.
Diese Erfolge sind beachtlich - damit soll und kann aber nicht Schluss sein. Der FC Bayern kann als einzige Vorgabe haben, sich in jedem Jahr zu übertreffen. Die Meisterschaft und der Pokal bleiben Pflicht, in der Champions League darf der Anschluss an die Spitze derweil nicht verloren werden. Jede andere Vorgabe wäre ein Schritt zurück. Es kann nur in diese Richtung gehen.
2. "Nie mehr Geld ausgeben, als man hat"
Obwohl kein mächtiger Investor im Hintergrund die Fäden zieht und den Geldhahn aufdreht, gehört der FC Bayern zu den am gesündesten geführten Vereinen Europas. Das liegt an der nachhaltigen Finanzpolitik, die Transfer-Ausgaben im dreistelligen Millionenbereich sowie Spielergehälter von bis zu 20 Millionen Euro (brutto) kaum erlaubt.
Um den aufgebauten Vorsprung nicht zu verspielen und somit auch in zehn Jahren noch wettbewerbsfähig zu sein, können die Verantwortlichen keinen anderen Weg einschlagen. Weil die Preise in den vergangenen Jahren aber gestiegen sind, kommen auch die Münchner an ihre Grenzen. Deshalb wird verstärkt der Nachwuchs gefördert.
Hin und wieder fehlt bisweilen aber auch der Mut, noch etwas tiefer in die Tasche zu greifen. Selbstverständlich sollte man sich nicht wegen Neuzugängen verschulden, doch Jahr für Jahr wird das pralle Festgeldkonto gelobt. Natürlich sollte das Risiko gerade in Corona-Zeiten besonders dosiert werden, doch in der Vergangenheit hat man sich aufgrund der finanziellen Zurückhaltung der ein oder anderen Chance, einen Coup zu landen, beraubt.
3. "Im Fokus sollen die Fans stehen"
Rund 75.000 Zuschauer passen in die Allianz Arena. Wann immer der FC Bayern vor heimischer Kulisse spielt, ist jeder Platz besetzt. Das soll auch in Zukunft so bleiben.
Was genau dafür getan werden soll, ist unklar. Jedoch ist es nur logisch, dass die Münchner ein attraktives Stadionerlebnis bieten wollen - denn die Fans reisen nicht nur für das Spiel an. Karten für die Allianz Arena sind extrem begehrt und werden im Losverfahren vergeben, schon Monate vor Anpfiff sind die Partien ausverkauft; das macht sie umso begehrter. Wer an einem Termin keine Zeit hat, kann seine Tickets auf dem offiziellen Zweitmarkt verkaufen - auch dort geht die Ware fix über die Theke.
Zuschauereinnahmen sind ein wichtiger Baustein im Sport. Das gilt insbesondere für Mannschaften mit einer entsprechend großen Stadionkapazität. Deshalb dürfte in Zukunft weiter an der Infrastruktur gebastelt werden. Eine weitere Maxime ist, dass attraktiver Fußball geboten werden soll. Dann sollte der Ansturm auf Tickets nicht enden.