Stolpergefahr SC Freiburg: 10 Spiele, in denen die Münchner in Freiburg patzten

Alexander Hassenstein/GettyImages
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Mit sechs Punkten Vorsprung thront der FC Bayern vermeintlich deutlich an der Tabellenspitze der Bundesliga. Der Blick auf das Restprogramm muss den Münchnern zwar keine Sorgen machen, enthält aber dennoch unbequeme Aufgaben. Als bestes Beispiel dient hierbei der SC Freiburg. Die Breisgauer haben den großen Bayern das Leben schon häufiger schwer gemacht und dienen jetzt als BVB-Hoffnungsschimmer.


Wenn der SC Freiburg in München gastiert hat, reisten die Breisgauer meist wie geprügelte Hunde wieder nach Hause. Der SC hat in 22 Spielen noch nie gewonnen und auch erst drei Unentschieden zustande gebracht. 13:59 Tore untermauern die Horror-Bilanz. Zuhause sieht all das jedoch ganz anders aus. Zwar haben die Münchner mit zwölf Siegen, sechs Unentschieden und vier Niederlagen klar die Oberhand, jedoch beträgt die Siegesquote damit lediglich 54,5 Prozent. Von einer erhöhten Stolpergefahr kann also schon die Rede sein, wenn es für den Rekordmeister am Samstag nach Freiburg geht. Wir blicken auf die zehn Duelle zurück, in denen sich der SC als Stolperstein erwies.

1. 1993/94: SC Freiburg - FC Bayern 3:1 (18. Spieltag)

So ein Winterausflug nach Freiburg muss nicht immer ein gutes Ende nehmen. Vor allem nicht, wenn man nicht weiß, was einen erwartet. Für Freiburg war die Saison 1993/94 die erste im Oberhaus. Am 27. November 1993 schockte ein gewisser Uwe Wasser die Münchner gleich dreifach. Nachdem der heute 54-Jährige in der sechsten Minute den Führungstreffer erzielte, legte er in der 63. und 83. Minute nach. Bruno Labbadia erzielte kurz vor Schluss noch den Ehrentreffer, groß interessiert dürfte das jedoch niemanden mehr haben.

Glück im Unglück für die Bayern: Mit einem Punkt vor Kaiserslautern sicherte man sich letztlich trotzdem den Meistertitel. Die Freiburger sicherten sich dank der (damals noch) zwei Zähler den Klassenhalt aufgrund des besseren Torverhältnisses.

2. 1994/95: SC Freiburg - FC Bayern 5:1 (2. Spieltag)

Zum Saisonstart ist es ganz normal, dass noch nicht ein Rädchen ins andere greift. Beim FC Bayern waren an diesem Tag aber offenbar alle Schrauben locker. Am zweiten Spieltag der Saison 1994/95 fingen sich die Münchner die historisch heftigste Schlappe im Breisgau ein.

Bereits nach 18 Minuten lagen die Bayern mit 0:3 zurück, was man so sonst nur gegen Gladbach kennt. Zwar konnte Ziege zwischenzeitlich auf 1:3 verkürzen, jedoch machten Rodolfo Cardoso den Deckel drauf bzw. gab den Bayern ordentlich auf den Deckel. Der FC Bayern konnte sich von dem miesen Saisonauftakt nie so ganz erholen und landete in der ersten Trapattoni-Saison nur auf Rang sechs.

3. 1995/96: SC Freiburg - FC Bayern 3:1 (22. Spieltag)

Auswärtsfahrten nach Freiburg entwickelten sich in den 90er-Jahren immer mehr zu Horror-Trips für den FC Bayern. Nach der 1:3- und 1:5-Pleite aus den beiden Vorjahren, gab es auch im März 1996 nichts zu holen.

Dabei hatte diesmal alles so vielversprechend angefangen. Jürgen Klinsmann brachte die Roten bereits in der 16. Minute in Führung, was dem Team jedoch keine Sicherheit verlieh. Ein Doppelschlag von Harry Decheiver brachte die Freiburger in Führung, ehe Jens Todt den Rekordmeister endgültig ins Verderben stürzte. Ein kleiner Trost für den FCB: Für die Meisterschaft hätte es auch sonst nicht gereicht.

4. 1996/97: SC Freiburg - FC Bayern 0:0 (14. Spieltag)

Drei Auswärtspleiten gegen Freiburg in Serie dürften auch dem Münchner Mia-san-Mia-Gefühl einen kleinen Dämpfer verpasst haben. Vielleicht passierte am 16. November 1996 auch daher nicht sonderlich viel. Der FC Bayern und der SC Freiburg trennten sich 0:0.

Immerhin: Im vierten Anlauf fuhr der FC Bayern zum ersten Mal in der Geschichte mit einen Punkt zurück nach München. Noch erleichterter dürfte man in München gewesen sein, als nach Saisonende der Abstieg der aufmüpfigen Freiburger feststand.

5. 2000/2001: SC Freiburg - FC Bayern 1:1 (14. Spieltag)

Nachdem die Münchner in Freiburg immerhin endlich die ersten beiden Auswärtssiege einfahren konnte, erlebte der FCB am 25. November 2000 wieder einen kleinen Rückschlag. Vladimir But konnte einen Rückstand durch Carsten Jancker ausgleichen und einen Punkt für Freiburg sichern.

Aus Münchner Sicht konnte man trotzdem von einem "Punktgewinn" sprechen. Nach einem denkwürdigen 34. Spieltag blieb man nämlich genau einen Zähler vor Schalke. Freiburg beendete die Saison als guter Sechster.

6. 2011/12: SC Freiburg - FC Bayern 0:0 (22. Spieltag)

Es dauerte mehr als elf Jahre, ehe der SC Freiburg zu Hause wieder einen Punktgewinn gegen die Bayern feiern konnte. Ein Dank geht hierbei an die starke Defensive und den überragenden Oliver Baumann. Der FC Bayern rutschte durch das Remis auf Rang drei ab und lag nun vier Punkte hinter Dortmund.

Der FC Bayern lief diesen Punkten bis zum Saisonende hinterher und konnte im direkten Duell auch aufgrund eines verschossenen Robben-Elfmeters nichts ausrichten. Demnach hatten auch die Freiburger ihren Anteil am Vize-Triple der Bayern 2012.

7. 2013/2014: SC Freiburg - FC Bayern 1:1 (4. Spieltag)

Alle Anfang ist schwer: Das gilt mitunter auch für einen Top-Trainer wie Pep Guardiola. An Spieltag vier erhielt dieser einen ersten Dämpfer, weil die Münchner (mal wieder) nicht in Freiburg gewinnen konnten.

Ob es wohl daran lag, dass Guardiola in typischer Pep-Manier Shaqiri in den Mittelsturm stellte und Triple-Held Mandžukić auf der Bank platzierte? Schwer zu sagen. Immerhin brachte Shaqiri die Bayern früh in Führung, jedoch konnte Höfler kurz vor Schluss den Ausgleich erzielen.

8. 2014/15: SC Freiburg - FC Bayern 2:1 (33. Spieltag)

Ein wunderbares Hackentor blieb aus Bayern-Sicht das einzige Highlight an diesem Tag. Es sollte das letzte Tor des Münchner "Fußballgott" sein, der nach der Saison zu Manchester United wechselte.

Ein Sieg war dem FC Bayern an diesem Tag allerdings nicht vergönnt. Mehmedi glich in der 33. Minute die Schweinsteiger-Führung aus, ehe Petersen kurz vor Schluss den Freiburger Siegtreffer erzielte. Den Münchnern dürfte die erste Niederlage in Freiburg seit 19 Jahren aber egal gewesen sein. Die Meisterschaft stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest. Freiburg öffnete der Sieg den Weg in die Europa League.

9. 2018/19: SC Freiburg - FC Bayern 1:1 (27. Spieltag)

Maue Auftritte waren die Bayern-Fans während der Kovac-Zeit bestens gewohnt. Das 1:1 gegen Freiburg am 27. Spieltag zählte zu diesen. Lewandowski konnte das frühe 1:0 durch Höler zwar ausgleichen, die Bayern aus 69 Prozent Ballbesitz aber nur acht Schuss-Chancen herausspielen.

Der FC Bayern verlor dadurch die Tabellenführung an Dortmund, die unmittelbar am nächsten Wochenende als Gegner warteten. Die Münchner gewannen das Spiel und wurden letztlich mit zwei Zählern vor Dortmund Meister.

10. 2020/21: SC Freiburg - FC Bayern 2:2 (33. Spieltag)

Das Duell am 33. Spieltag hatte für die Münchner nicht mehr die ganz große Bedeutung. Die Meisterschaft war längst fix. Die Schlagzeilen bestimmten seit Wochen sowieso nur Flick und Salihamidžić.

Wenn das Unentschieden eine Bedeutung hatte, dann, dass der Triple-Coach sein letztes Auswärtsspiel als Bayern-Trainer nicht gewinnen konnte. Für den SC Freiburg hatte das Spiel auch keinen großen Wert, da man letztlich im Mittelfeld auf Rang zehn landete.


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