Stimmen zu Schalke - Köln: "Mit Mann und Maus verteidigt"

Druck und Anspannung sowohl bei Schalke auch als bei Köln
Druck und Anspannung sowohl bei Schalke auch als bei Köln / Pool/Getty Images
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Die bittere Niederlage gegen den 1. FC Köln wirft Schalke um einige Schritte zurück und lässt die Hoffnungen auf den Klassenerhalt schwinden, während die Gäste neuen Mut fassen konnten. Christian Gross meint, seine Mannschaft hätte mehr verdient gehabt - Markus Gisdol sah dagegen einen "verdienten Sieg" seines Teams. Die Stimmen zum Keller-Duell.

Mit einem Sieg hätte sich Schalke 04 auf zwei Punkte an den Relegationsplatz heranarbeiten und den 1. FC Köln, der nun acht Zähler Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze hat, nochmal ordentlich unter Druck bringen und zur Unsicherheit zwingen können. Am Ende kam es jedoch anders: Die Gäste gewinnen dank der Mauertaktik und dem späten Siegtreffer von Jan Thielmann (93. Minute) mit 1:2 in der Veltins-Arena.

"Ich denke, wir hätten heute mehr verdient gehabt", zog Christian Gross sein erstes Fazit nach dem Spiel (via Spox). Es ist das leidige und sich wiederholende Thema: Selbst braucht es viel zu viel Aufwand für ein Tor, der Gegner hingegen erzielt aus wenigen Chancen oftmals gleich eine Entscheidung.

Der S04-Coach weiter: "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir hatten es auf dem Fuß, das 2:1 zu schießen, kriegen aber ein Kontertor. Das ist bitter. Trotz der Niederlage stimmt mich dieser mutige Auftritt zuversichtlich."

Christian Gross steht vor einer immer komplizierteren Aufgabe
Christian Gross steht vor einer immer komplizierteren Aufgabe / Pool/Getty Images

Es war ein Spiel, das sich aufgrund des Resultats als ein wahrer Stimmungskiller herausstellen könnte. Auch an dieser Stelle steht Gross weiterhin vor großen Aufgaben: "Als Fußballtrainer müssen Sie von Grund auf optimistisch sein. Es geht darum, die Spieler zu erreichen und sie aufzubauen. Es geht auch darum, dass sich die Spieler gegenseitig inspirieren und als Team präsentieren."

Daran werde man nun weiter arbeiten. Bezüglich der Verletzung von Sead Kolasinac, wegen welcher der Linksverteidiger auch ausgewechselt werden musste, gab der Trainer eine erste, leichte Entwarnung: "Ich denke, dass es nicht so gravierend ist." Zu weiteren Transfers und Verstärkungen konnte er am Mittwochabend nichts sagen.

Klaas-Jan Huntelaar, der aufgrund seiner Wadenprobleme noch nicht spielen konnte und stattdessen auf der Tribüne Platz nehmen musste, versuchte trotz der Niederlage ein wenig Optimismus zu entfachen: "Wir sind niedergeschlagen. Die zweite Halbzeit war sehr gut. Wir haben gut gespielt, aber leider nicht gewonnen. Wir waren kurz davor. Ein guter Konter von Köln hat dann genügt." Die Hoffnung sei allerdings dann wieder da, "wenn wir so weiterspielen wie in der zweiten Halbzeit", erklärte der Hunter. Er hofft, am Sonntagnachmittag gegen den FC Bayern zur Verfügung zu stehen.

Auf ein kleines Pläuschen vor der Partie: Horst Heldt und Klaas-Jan Huntelaar sind alte Bekannte
Auf ein kleines Pläuschen vor der Partie: Horst Heldt und Klaas-Jan Huntelaar sind alte Bekannte / Pool/Getty Images

Gisdol sieht "verdienten Sieg" seiner Mannschaft: "Haben mit Mann und Maus verteidigt"

Eine naturgemäß etwas andere Sicht auf das Spiel und den Verlauf hatte Markus Gisdol, für den dieser Sieg auch ein wenig persönliche Entlastung bringen wird. "Über die gesamte Spielzeit gesehen ist es ein verdienter Sieg", resümierte er. Trotz zwischenzeitlicher Schwierigkeiten zeigte er sich zufrieden: "Bis zum 1:1 war ich mit unserem Spiel zufrieden. Aber sie haben uns mit ihren Dribblern Uth und Harit immer wieder vor Probleme gestellt. Nach dem 1:1 waren wir dann unter Druck. Zum Glück haben wir das 2:1 gemacht. Wir haben es mit Mann und Maus verteidigt." Vorige Konter, so sein Empfinden, hätte man bereits besser ausspielen müssen - "dann wäre früher Schluss gewesen".

Gisdol und Heldt konnten sich über eine Entlastung freuen
Gisdol und Heldt konnten sich über eine Entlastung freuen / Pool/Getty Images

Der Torschütze zur ersten Kölner Führung war Raphael Czichos, der in der Halbzeit ausgewechselt werden musste. Ein Remis wäre für den Effzeh zwar nicht unbedingt so schlimm gewesen, doch "dass wir das Spiel am Ende mit dem Lucky Punch gewinnen konnten, war umso schöner", betonte er. Auch der Verteidiger hadert mit der Chancenverwertung: "Wir standen in der ersten Hälfte defensiv gut und haben die eine Chance reingemacht. Wir hatten die Schalker dann am Taumeln und hätten das 2:0 machen müssen."

Siegtorschütze Thielmann, den Gisdol in der 88. Minute ins Spiel gebracht hatte, zeigte sich sehr erleichtert: "Der Sieg bedeutet uns enorm viel, wir konnten den Vorsprung auf Schalke vergrößern. Das ist in dieser Phase der Saison sehr wichtig für uns." Bei seinem Treffer sei der Kopf "komplett ausgeschaltet" gewesen: "Ich weiß gar nicht mehr, wo und wie ich geschossen habe - Hauptsache, der Ball war drin. Das war bislang mein wichtigstes Tor, das kann man so sagen."