Statistikvergleich zeigt: Kompany bringt das Mia San Mia zurück nach München
Von Oliver Helbig
Der FC Bayern München hat sich unter dem neuen Trainer Vincent Kompany überraschend schnell wieder zur echten Macht in der Bundesliga entwickelt. Das zeigten die ersten vier Spieltage der Saison 2024/25 eindrucksvoll, an denen die Münchner vier Siege mit einem Torverhältnis von 16:3 in die Statistik eintrugen. Zudem besiegte man in der Champions League ganz nebenbei Dinamo Zagreb deutlich mit 9:2 und setzte damit auch international ein erstes dickes Ausrufezeichen.
Die Bayern sind wieder die Bayern oder zumindest auf dem besten Weg dazu - das belegten auch die Statistiken des Spitzenspiels gegen Meister Bayer 04 Leverkusen am Samstagabend. Diese belegen eindrucksvoll die zurück gewonnene Dominanz der Bayern und verdeutlichen zumindest statistisch, dass die Leverkusener Überlegenheit der Vorsaison nur von kurzer Dauer gewesen sein dürfte. Einziger Makel: Unter dem Strich bleiben trotz der Dominanz vier sieglose Duelle der Bayern gegen Bayer 04.
Die Münchner hatten am gestrigen Samstagabend erneut einen beeindruckenden Ballbesitzwert von 67 Prozent und überließen den überwiegend mit langen Bällen agierenden Leverkusenern das Spielgerät nur zu 33 Prozent. Im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga, als die Bayern am 21. Spieltag der Vorsaison 2023/24 in Leverkusen mit 0:3 unterlagen, hat sich zumindest in Sachen Ballbesitz wenig geändert. Auch damals überließen die Leverkusener den Münchnern den Ball und begnügten sich mit 38 Prozent Ballbesitz. Allerdings war der spätere Meister damals nach vorne deutlich gefährlicher.
Gab es am 21. Spieltag der Saison 2023/24 noch einen xGoals-Wert von 1,81 für Bayer 04 zu einem Wert von 0,27 für die damals unterlegenen Bayern, drehte sich diese Statistik beim gestrigen Aufeinandertreffen komplett um. Hier drückten vor allem die Kompany-Schützlinge aufs Gaspedal und setzten die Werkself gehörig unter Druck. Ein Torschussverhältnis von am Ende 18:3 für die Bayern belegt dies eindrucksvoll und sorgte somit für einen xGoals-Wert von 1,16 zu 0,14 für den deutschen Rekordmeister.
Beim letzten Aufeinandertreffen in der Bundesliga brachten die Bayern mit insgesamt acht Torschussversuchen nur einen Schuss auf das Leverkusener Tor. Gestern waren es bei 18 Versuchen immerhin drei. Trotz der stark defensiven Ausrichtung der Werkself.
Auch bei der Passquote zeigte sich der FC Bayern im Vergleich zum letzten Duell verbessert - auf beiden Seiten des Balles. Hatte Leverkusen am 21. Spieltag der letzten Saison noch eine Passquote von 84 Prozent, so lag dieser Wert bei der Werkself gestern nur bei 76 Prozent. Dies dürfte vor allem auf das gute und unter Kompany stark verbesserte Pressing der Münchner zurückzuführen sein. Die Bayern hingegen steigerten ihre eigene Passquote von 89 Prozent im letzten Duell auf 91 Prozent am gestrigen Samstagabend und das bei rund 60 mehr gespielten Pässen als beim letzten Mal.
Auch gegen den Ball waren die Münchner gegen Bayer 04 deutlich druckvoller als in der vergangenen Saison. Waren beide Vereine in Sachen gewonnene Zweikämpfe beim letzten Aufeinandertreffen noch etwa gleichauf (95:92 pro München), präsentierten sich die Bayern gestern als wahres Defensivmonster und gewannen 119 Zweikämpfe gegen das Team von Xabi Alonso. Zum Vergleich: Die Leverkusener konnten nur 77 Zweikämpfe für sich entscheiden.
Kompany bringt das Mia San Mia zurück nach München
Es bleibt der Eindruck, dass die Bayern unter Vincent Kompany wieder mehr wie die Bayern auftreten. Familiärer, geschlossener und auch spielerisch wieder deutlich dominanter als noch in der jüngeren Vergangenheit. Viele sprachen nach dem gestrigen Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen bereits von einem Ausrufezeichen und einem Statement der Bayern - trotz der Punkteteilung am Ende. In einem waren sich alle einig: Die Werkself konnte mit dem Punkt in München durchaus zufrieden sein.
Neben der Offensive zeigte man beim FC Bayern auch defensiv durch hohes Verteidigen, teilweise clevere Manndeckung und aggressives Pressing, dass man im Gesamtpaket wieder mit deutlich mehr Konsequenz und Überzeugung agiert. Die Bundesliga sollte gewarnt sein.
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