SGE-Krach mit eigenen Ultras eskaliert

Bei der Eintracht droht die Ultras-Eskalation
Bei der Eintracht droht die Ultras-Eskalation / EMMI KORHONEN/GettyImages
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Eintracht Frankfurt kämpft am Mittwochabend nicht nur gegen den Pokal-Gegner Saarbrücken, sondern auch mit der eigenen Ultra-Szene. Diese wirft dem Verein eine zu große Polizei-Nähe vor.

Es ist bestens bekannt, dass die Eintracht zwar überragende Fans hat, die Ultra-Szene aber auch immer wieder für Ärger sorgt. Aktuell legen sich die Ultras sogar mit dem eigenen Verein an, obwohl dieser am Mittwochabend in Saarbrücken eigentlich auf die Unterstützung der Anhänger bauen muss.

Laut Informationen der BILD stellten sich die Frankfurter Ultras aufgrund einer angeblich zu großen Polizei-Nähe der Eintracht gegen den Klub.

Auslöser des Disputs waren die Gewalt-Szenen im Rahmen des Spiels gegen den VfB Stuttgart am 25. November, bei dem sich 200 Fans und Polizisten verletzt hatten. Wie ernst die Lage ist, erkennt man daran, dass die in Verruf geratenen Anhänger am Donnerstag erstmals seit Jahren eine offizielle Sitzung des Fan-Beirats boykottierten. Anstatt den Dialog zu suchen, entscheiden sich die Ultras also offenbar für einen Machtkampf mit den Klub-Bossen.

Die Polizei ist derweil noch damit beschäftigt, die Geschehnisse aus dem Stuttgart-Spiel aufzuarbeiten. Die Beamten der Soko 2511 sichten Videomaterial zu den Ausschreitungen vor dem Stuttgart-Spiel. Laut Frankfurts Polizeipräsident Stefan Müller wurden bereits 50 Verdächtige ermittelt, jedoch wird weiter nach Tätern gefahndet.

Hunderte Stadionverbote drohen

Laut BILD-Informationen drohen im Frühjahr nun 200 Ultras und Hooligans Stadionverbote und Strafverfahren. 90 weitere sollen nach dem Gewalt-Exzess vom CL-Spiel gegen Neapel vom DFB mit einem Stadionverbot belegt werden. Derartige Zahlen sind beachtlich und spiegeln das harte Durchgreifen wider. Immerhin sprechen wir von rund 300 Ultras von insgesamt 700-800, die ab dem Frühjahr für einige Zeit nicht ins Stadion dürften.

Dieses harte Durchgreifen ist wie es scheint aber auch erforderlich. Immerhin haben die Ultras in ihrem Magazin Schwarz auf Weiß die Polizei als "Schweinebullen“ bezeichnet und RAF-Terroristin Ulrike Meinhof zitiert ("Wir sagen natürlich, die Bullen sind Schweine… Und so haben wir uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Und natürlich kann geschossen werden"). Selbstverständlich sorgen derartige Verfehlungen dazu, dass die Frankfurter Ultras verstärkt in den Fokus gerückt sind.

Die Polizei möchte nun noch einen Schritt weitergehen und die Ultras laut BILD-Angaben als "kriminelle Vereinigung" führen. Dadurch würde man weitreichendere Ermittlungs-Möglichkeiten generieren, wie beispielsweise Telefon-Abhör-Maßnahmen.

Angesichts der äußerst angespannten Situation, droht das Pokal-Spiel in Saarbrücken zum Schauplatz von Ausschreitungen zu werden. Die Polizei fährt ein Großaufgebot auf, um Gewalt-Szenen zwischen beiden Ultra-Lagern zu verhindern.


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