Sechs Monate Haft für Lucas Hernández? So geht es beim Bayern-Star jetzt weiter
Von Dominik Hager
Lucas Hernández dominiert dieser Tage die Schlagzeilen und zwar auf eine Weise, die dem Bayern-Star so gar nicht gefallen dürfte. Wie kürzlich durch Angaben der tz und der Süddeutschen Zeitung bekannt wurde, drohen dem Weltmeister aus dem Jahr 2018 sechs Monate Knast.
Egal ob der Gegner Real Madrid oder FC Barcelona lautet - Lucas Hernández kennt beim Betreten der Rasenfläche das Wort "Angst" nicht. Ein wenig anders dürfte es bei seinem Gang am kommenden Dienstag sein, wenn der Abwehrspieler nicht Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi, sondern sich selbst vor dem Landesgericht in Madrid verteidigen muss.
Die Ursache dafür liegt im Jahr 2017, als es zwischen Lucas Hernández und seiner heutigen Frau Amelia Llorente zu Handgreiflichkeiten gekommen war. Damals sprach das Gericht ein Kontaktverbot, 30 Sozialstunden und eine Geldstrafe aus.
Trotz Aussprache nach Streitigkeiten: Kontaktverbot wird Hernández wohl zum Verhängnis
Wohingegen der Bayern-Star seine Geldstrafe und mit Verzögerung auch seine Sozialstunden beglichen hat, könnte ihm nun das einjährige Kontaktverbot zum Verhängnis werden. Die Streitigkeiten hat das Paar schließlich schnell hinter sich gelassen und sich auch wieder regelmäßig getroffen. Letztlich heirateten die beiden sogar und bekamen einen Sohn, der heute drei Jahre alt ist.
Doch selbst wenn die Kontakte auf dem beidseitigen Wunsch resultierten, waren sie laut der spanischen Justiz nicht rechtens. Deshalb drohen Hernández auch sechs Monate Knast. Der Versuch des Spielers, die Strafe in eine Geldstrafe umwandeln zu lassen wurde bereits abgeschmettert, wodurch das Urteil laut BILD-Informationen rechtskräftig ist und nicht mehr angefochten werden kann.
Ganz neu ist die Geschichte allerdings nicht. Die sechsmonatige Haftstrafe wurde bereits im Dezember 2019 ausgesprochen, da er mit dem Verstoß gegen das Kontaktverbot bei vollem Bewusstsein "mit kompletter Verachtung" auf ein richterliches Urteil reagiert habe.
Bayern-Star Hernández vor Gefängnisstrafe: "Verurteilung wahrscheinlich"
Doch wie geht es im Falle von Lucas Hernández jetzt weiter? Am Dienstag wird er die Mitteilung erhalten, dass er zehn Tage Zeit hat, um freiwillig die Haftstrafe anzutreten. Sollte er dies nicht tun, wird er per Haftbefehl gesucht. Zudem werden die Anwälte des Angeklagten laut BILD-Angaben
erneut Einspruch einlegen, um den Gefängnisaufenthalt aufzuschieben.
Hier gilt aber wohl das Prinzip "aufgeschoben ist nicht aufgehoben". Die Hoffnungen des Spielers ruhen laut Sport1-Angaben auf dem Einspruch bei der nächsthöheren Instanz. Allerdings sei es "wahrscheinlicher, dass er ins Gefängnis muss, als dass er es nicht muss", wie die französische Zeitung L‘Équipe eine Quelle aus Justizkreisen zitiert.
Hernández gegen Leverkusen und Benfica wohl noch dabei: Rückkehr in der heißen Phase der Saison?
Sportlich und rechtlich steht einem Einsatz von Hernández am kommenden Sonntag gegen Bayer 04 Leverkusen nichts im Wege. Gleiches gilt für das Champions-League-Spiel gegen Benfica (Mittwoch) für den Fall, dass er ein Tag zuvor seinen Gang zu Gericht pflichtgemäß antreten wird.
Sollte es Hernández und seinen Anwälten jedoch nicht gelingen die Strafe umzuwandeln oder aufzuschieben, müsste Lucas Hernández spätestens am 29. Oktober hinter Gitter sein. Bis dahin würden lediglich noch die Spiele im Pokal gegen Gladbach und in der Liga gegen Hoffenheim stattfinden.
Frei wäre der Spieler folglich Ende April. Die letzten drei Spiele in der Bundesliga sowie das Halbfinal-Rückspiel und das Finale in der Champions League könnten demnach wieder mit Hernández stattfinden.