Schwäbisches Rollkommando: VfB Stuttgart schlägt den BVB 5:1

In Stuttgart haben sich alle lieb
In Stuttgart haben sich alle lieb / Pool/Getty Images
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Was haben Sandhausen, Nürnberg und Borussia Dortmund gemeinsam? Alle drei fingen sich in diesem Jahr fünf oder mehr Gegentore vom VfB Stuttgart. Im Schwabenland rechneten sie sich mit Sicherheit Zählbares gegen die Dortmunder aus, dass Weiß-Rot die Schwarz-Gelben allerdings so überrollt, konnten die größten Optimisten unter den VfB-Fans nicht im geringsten ahnen. 5:1! Was nach Eckenverhältnis klingt, war an diesem Nachmittag der Spielstand im Signal-Iduna Park.

Die Dortmunder Defensive fiel am 11. Spieltag komplett auseinander, zerstört vom Abrissunternehmen VfB Stuttgart unter der Bauleitung von Tanguy Coulibaly und Silas Wamangituka. Wer heute der beste auf VfB-Seite war? Schwer zusagen - es waren zu viele überragend. Wer der schlechteste auf der BVB-Seite war? Schwer zu sagen - es waren fast alle katastrophal.

Schwungvolle Anfangsphase des VfB wird belohnt

Mangala jubelte schon vor dem Treffer durch Wamangituka: Beim VfB vertraut man sich
Mangala jubelte schon vor dem Treffer durch Wamangituka: Beim VfB vertraut man sich / Lars Baron/Getty Images

Von Beginn an waren die Württemberger den Ruhrpottlern klar überlegen. Schwungvoll, kombinationsstark und dynamisch - beim VfB passte erst einmal alles zusammen. Silas Wamangituka untermauerte diese Vorstellung in Minute 27 mit seinem Saisontor Nummer sechs. Auch danach ging der VfB nicht vom Gas; Klimowicz hätte rund zehn Minuten später das 2:0 machen müssen, scheiterte aber an Bürki. Nur eine Minute drauf schlug Guerreiro einen perfekten Flugball auf den rechten Schlappen von Giovanni Reyna, der mit dem Außenrist sehenswert ins Schwaben-Tor traf. Da dachten die Borussen noch, die Wende könnte gelingen, aber es war der Anfang vom Ende an diesem Nachmittag.

Stuttgarter Demontage in Hälfte zwei

Der BVB kam gestärkt aus der Kabine und wurde dann in der 53. Minute eiskalt erneut vom Kongolesen Wamangituka abgeduscht. Eine Trotzreaktion seitens der Westfalen? Falsch gedacht - sieben Minuten später taucht Förster alleine vor Bürki auf und bewahrt die Nerven; 3:1! Jetzt war die letzte Bastillon gefallen und der Wiederstand bewegte sich auf Null-Level. Bellingham spielte den Fauxpass des Monats, in der eigenen Hälfte schenkte er per Flachpass gänzlich unbedrängt Tanguy Coulibaly den Ball. Der Franzose kam im Vollsprint angerauscht, legte zwei, drei Übersteiger hin, wackelte mit dem Po und schlenzte den Ball vom Innenpfosten ins Tor.

Coulibaly wird von Woche zu woche stärker
Coulibaly wird von Woche zu woche stärker / Lars Baron/Getty Images

Dann lies der VfB Gnade vor Recht walten und zog sich zurück, die rar gesäten Konter wurden nicht gut ausgespielt. 'Macht nix' sagte sich Orel Mangala und schlug in der Nachspielzeit einen langen Ball in Richtung Gonzalez, der der völlig offenen BVB-Hintermannschaft entwischte und cool vor Bürki einschob.

Wer beim VfB überragte

Beim VfB spielte jeder stark und alles passte, besonders herrausragend waren neben den beiden Torschützen Coulibaly und Wamangituka aber auch Abwehrchef Waldemar Anton und Borna Sosa. Der Außenverteidiger marschierte die Linie hoch und runter und setzte auch beim Stand von 4:1 immer noch zur Grätsche an. Über Mangala und Endo braucht nicht mehr gesprochen werden. Abteilung Fort Knox macht seit Wochen die Reihen dicht und war auch heute wieder überragend. Die beiden dürfen sich inzwischen zu den Top-10 der besten Sechser der Bundesliga zählen.