Schreiben an DFB-Präsidium: DFL will Curtius für Liga-Sitzungen ausschließen

Zwei Größen des DFB im Dauerstreit: Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius (v.l.)
Zwei Größen des DFB im Dauerstreit: Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius (v.l.) / Simon Hofmann/Getty Images
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Der Machtkampf zwischen DFB-Präsident Fritz Keller und Generalsekretär Friedrich Curtius spitzt sich zu. Das berichtet BILD. Demnach habe die Deutsche Fußball-Liga (DFL) Keller gebeten, Curtius für künftige Liga-Sitzungen nicht mehr als DFB-Vertreter zu entsenden.

In einem Schreiben an das DFB-Präsidium, das dem Boulevardblatt vorliegen soll, habe die DFL-Spitze um Christian Seifert, Ansgar Schwenken, Peter Peters, Jan-Christian Dreesen, Oliver Leki, Alexander Wehrle, Oke Göttlich, Steffen Schneekloth und Rüdiger Fritsch um Curtius' Ausschluss aus künftigen DFL-Sitzungen gebeten. Präsident Fritz Keller, Vizepräsident Rainer Koch und Schatzmeister Stephan Osnabrügge seien dagegen weiterhin willkommen.

Begründet wurde der Wunsch dem Bericht zufolge mit mangelndem Vertrauen in den 44-jährigen Generalsekretär. Demnach würden "in mehreren Fällen" Indizien vorliegen, dass von Curtius beauftragte externe Dienstleister Informationen an die Medien durchsickern ließen, um dem Liga-Verband Schaden zuzufügen. Da bei der kommenden Sitzung vertrauliche Inhalte behandelt würden, wolle man in Curtius' Abwesenheit tagen.

Darf künftig offenbar nicht mehr an DFL-Sitzungen teilnehmen: DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius
Darf künftig offenbar nicht mehr an DFL-Sitzungen teilnehmen: DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius / Alex Grimm/Getty Images

Damit spitzt sich der Machtkampf zwischen Keller und Curtius vor der DFB-Präsidiumssitzung am Freitag zu. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung werde auf Kellers Wunsch innerhalb des Präsidiums über die Errichtung eines Untersuchungsausschusses diskutiert. Dieser solle die "'Indiskretionen' der vergangenen Monate begutachten und sachlich aufarbeiten zu lassen", heißt es in dem entsprechenden Bericht. Im Zuge dessen wolle Keller "vollumfänglich die Informationen bereitstellen, die mir vorliegen und die mich dazu gebracht haben, kein Vertrauen in die Zusammenarbeit mit Friedrich Curtius mehr zu haben".

Offen scheint, ob beide ihre Ämter nach der Sitzung behalten werden. Keller fungiert seit dem 27. September 2019 als DFB-Präsident, Curtius ist seit 2007 im Verband tätig und arbeitete sich binnen neun Jahren von der Assistenz der Geschäftsführung zum Generalsekretär hoch.