Auf diesen Positionen will Schalke im Winter nachlegen
Von Yannik Möller

Aufgrund der sportlich sehr schlechten Ausgangslage, sieht sich Schalke 04 dazu gezwungen, entgegen der eigentlichen Sparpläne im Winter nochmal in den Kader zu investieren. Offenbar spielen dabei primär drei Rollen und Positionen eine gewichtige Rolle.
Inzwischen ist die tabellarische Situation für Schalke schon so verzwickt, dass es eine große Überraschung wäre, sollte der Aufsteiger nicht als Schlusslicht in die WM-Pause gehen. Schon jetzt sind es fünf Zähler Abstand auf den Relegationsplatz und vier Zähler auf den VfL Bochum, der den 17. Platz belegt.
Mit der Anstellung von Frank Kramer und dem zu langen Festhalten an ihm, hat sich der Klub in diese missliche Lage gebracht. Im Winter soll daher an den Schrauben gedreht werden, die man noch hat: Mögliche Verbesserungen am Kader.
Winter-Transfers schienen im Sommer so gut wie ausgeschlossen zu sein. Auch die Einnahmen, die nun aus dem Verkauf von Amine Harit eingehen, waren eigentlich zur Schuldentilgung angedacht. Nun kann und muss Peter Knäbel "einen Großteil" der 3,5 bis vier Millionen Euro (via WAZ) in neue Spieler investieren.
Laut Sportbild geht es dabei insbesondere um drei Positionen, die verstärkt werden sollen. Zum einen soll ein neuer Innenverteidiger verpflichtet werden. Auch geht es um einen "radikalen Abräumer im Mittelfeld", sowie um einen schnellen Flügelspieler. Der Sportvorstand soll diese Rollen "gezielt" auf dem Transfermarkt suchen.
Schalke muss das wenige Geld bedacht ausgeben - kaum Bedarf auf angedachten Positionen
Insofern die Informationen des Magazins korrekt sind, wirft dieser Fokus jedoch die ein oder andere Frage auf.
Thema Innenverteidiger: Aktuell stehen S04 nur Henning Matriciani, Maya Yoshida und der neu unter Vertrag genommene Timothée Kolodziejczak zur Verfügung. Alles andere als eine qualitativ ausreichende Abwehrzentrale.
Allerdings sind mit Marcin Kaminski, Ibrahima Cisse, Leo Greiml und Sepp van den Berg auch vier weitere Innenverteidiger verletzt. Sie sollen alle über die Winterpause zurückkehren. Selbst wenn dieses Ziel bei ein oder zwei von ihnen nicht erreicht werden sollte, würde es personell keinen Bedarf an einem weiteren Abwehrspieler für das Zentrum geben.
Ein ähnliches Bild zeichnet sich derzeit im Mittelfeld ab: Leihspieler Tom Krauß ist seit Saisonbeginn einer der wichtigsten Schalker, er ist gesetzt. Unter Thomas Reis darf sich nun auch Alex Kral endlich zeigen. Zurzeit spielen sich beide ein. Es würde nur sehr wenig Sinn ergeben, diesen Prozess mit einem neuen Spieler zu unterbrechen. Zumal mit Florian Flick und Danny Latza weitere Optionen, wenngleich qualitativ niedriger angesiedelt.
Einzig die offensiven Flügel sind es, die sowohl im Bericht vorkommen, als auch nachgerüstet werden müssen. Königsblau verfügt über zu wenig Geschwindigkeit. Das hat auch Reis zuletzt bestätigt und das gilt vor allem für die Außenbahnen. Es würde einerseits zum Umschaltspiel passen, auf mehr Tempo setzen zu können, und zum anderen das Offensivspiel weniger eindimensional machen.
Knäbel wird sehr vorsichtig und bedacht mit dem sehr wenigen Geld, das Schalke eigentlich gar nicht zur Verfügung stehen hat, umgehen müssen. Es in Positionen zu stecken, bei denen deutlich weniger Bedarf vorherrscht, als woanders, wäre nahezu fahrlässig angesichts der schwierigen Ausgangslage.