Grammozis stellt klar: "Niemand hat gesagt, dass er nicht mehr spielen möchte"

Für Grammozis und Co. beginnt die Abstiegstournee
Für Grammozis und Co. beginnt die Abstiegstournee / WOLFGANG RATTAY/Getty Images
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Für den FC Schalke steht am Wochenende das erste Spiel seit den Fan-Ausschreitungen nach der Bielefeld-Partie an. Dimitrios Grammozis bestätigt, dass alle seine Schützlinge bereit sind, noch einmal für den S04 aufzulaufen.


Nachdem die 0:1-Niederlage bei Arminia Bielefeld Mitte April den Abstieg des FC Schalke auch offiziell besiegelt hatte, hatten sich sogenannte "Fans" der Königsblauen an der Veltins Arena getroffen, um sich mit der Mannschaft der Knappen "auszutauschen". Dabei kam es zu wilden Ausschreitungen, sogar von Jagd-Szenen war im Anschluss die Rede. Spieler wie Verantwortliche standen unter Schock, mussten diese Ausschreitungen samt Bedrohungen erst einmal verarbeiten.

Von daher dürfte es den Königsblauen durchaus gelegen gewesen sein, dass das darauffolgende Spiel gegen Hertha BSC aufgrund mehrerer Coronafälle bei den Berlinern verschoben wurde.

Nun, zweieinhalb Wochen nach den Vorfällen, geht es für S04 gegen die TSG Hoffenheim weiter. Teil I der Abschiedstournee aus der Bundesliga. "Die Jungs waren nach den Geschehnissen natürlich sehr aufgewühlt", erklärte Grammozis am Donnerstag auf der Pressekonferenz. "Wir haben einige Tage gebraucht, um das sacken zu lassen. Jetzt sind wir aber an einem Punkt, an dem wir nach vorne schauen möchten. Die Mannschaft konzentriert sich auf die nächste Partie."

Zudem wollte es der Deutsch-Grieche nicht verpassen, sich bei "allen Fans für die vielen Nachrichten" zu bedanken. Viele königsblaue Anhänger hätten ihm geschrieben, "dass sie das, was passiert ist, schlecht fanden. Das hat mir Kraft gegeben, um die Geschehnisse abzuschließen und wieder nach vorne zu schauen."

Kein Spieler weigert sich, für Schalke zu spielen

Zuletzt hatte Peter Knäbel den Spielern freigestellt, ob sie nach den Ausschreitungen und dem besiegelten Abstieg überhaupt noch einmal für S04 auflaufen möchten - angesichts der Drohungen, die gegen einzelne Akteure ausgesprochen wurden, hätte der Verein Verständnis dafür gezeigt, wenn jemand zurückstecken möchte.

Daraufhin hatte die Bild drei Spieler genannt, die nach dem damaligen Stand in Erwägung ziehen würden, dieses "Angebot" der Knappen anzunehmen: Mark Uth, Suat Serdar und Amine Harit.

Grammozis stellte am Donnerstag allerdings klar, dass sich letztlich keiner seiner Spieler weigern wird, in den verbliebenen Spielen nochmal das Schalke-Trikot überzustreifen: "Niemand ist in den letzten Tagen zu uns gekommen und hat gesagt, dass er nicht mehr spielen möchte. Alle Jungs sind motiviert und geben im Training Vollgas."

Grammozis erwartet weiterhin Einsatz

Der S04-Coach unterstrich, dass die letzten Partien trotz allem von Bedeutung seien: "Wir wollen die letzten vier Spiele nicht herschenken, sondern fokussieren uns voll auf diese Partien und wollen in diesen eine gute Mischung finden." Des Weiteren würde sich auch denjenigen Akteuren, die als Verkaufskandidaten gelten, eine Bühne bieten, um sich "für andere Klubs zu empfehlen".

Die Profis, die mit dem Klub in die 2. Liga gehen, können noch einmal Erfahrungen sammeln und "einen Schritt nach vorn" tätigen.