Grammozis macht Druck: Nach Latza-Ausfall muss Schalke "noch was machen"

Dimitrios Grammozis scheint einen Latza-Ersatz zu fordern
Dimitrios Grammozis scheint einen Latza-Ersatz zu fordern / BSR Agency/Getty Images
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Abgesehen von der Auftakt-Niederlage gab es mit dem Ausfall von Danny Latza am Freitag eine weitere Enttäuschung für Schalke. Während der Kapitän wohl mehrere Monate ausfallen wird, macht Dimitrios Grammozis schon Druck: Es muss in Sachen Transfers noch was getan werden.


Als wäre die Niederlage zum Saisonauftakt nicht schon schmerzhaft genug gewesen, hat Schalke 04 nach etwa einer halben Stunde auch schon den neuen Kapitän verloren. Nach einem unglücklichen Zweikampf, der das rechte Bein im Stand überstreckte, konnte Danny Latza erst noch ein paar Minuten auf dem Platz bleiben - ehe er dann ausgewechselt werden musste.

Im Sport1-Doppelpass erklärte Sportvorstand Peter Knäbel schon, dass man bei der Ausfallzeit "eher über Monate, als über Wochen" rede. Damit ist klar: Latza wird S04 zahlreiche Spiele nicht zur Verfügung stehen.

Danny Latza
Danny Latza wird wohl erst zum Jahresende zurückkehren können / BSR Agency/Getty Images

Innerhalb der Mannschaft gibt es zwar mehrere Spieler, die auf seiner Position als Ersatz fungieren könnten. Allerdings sind diese Alternativen allesamt sehr jung und noch unerfahren. Vorerst dürfte Blendi Idrizi (23) dafür die erste Wahl sein. Er wurde auch direkt für den verletzten 31-Jährigen eingewechselt.

Grammozis nimmt Schröder in die Verantwortung: "Wird wieder jede Minute am Telefon hängen"

Allerdings scheint sich Dimitrios Grammozis mit den internen Möglichkeiten nicht zufriedengeben zu wollen. Angesichts der längeren Ausfallzeit nahm er direkt den S04-Sportdirektor ins Visier (Zitate via Bild): "Rouven Schröder wird wieder jede Minute am Telefon hängen. Es ist klar, dass wir noch was machen müssen."

Bild-Informationen nach soll der Captain für mindestens drei Monate ausfallen. Eine Zeit, die der Einschätzung des Trainers nach wohl nur mit einem weiteren Neuzugang für diese Rolle zu bewältigen sein wird. "Wenn ein Latza im Mittelfeld wegbricht, fehlt uns ein Stratege. Wir haben keinen Kader, in dem 20 Spieler top sind", so Grammozis weiter.

Dimitrios Grammozis
Dimitrios Grammozis fordert Ersatz nach dem Latza-Ausfall / Christof Koepsel/Getty Images

Einerseits ist es verständlich, dass der Coach einen Fokus auf externe Verstärkung als Reaktion auf die Verletzung legt. Andererseits ist es aber ebenso fraglich, ob er dies öffentlich und in diesem Maße tun muss. Damit hat er Schröder in die Verantwortung genommen und ihm einen gewissen Handlungsdruck ausgesetzt. Wohlwissend, wie kompliziert die finanzielle Lage des Klubs ist.

Auch die Betonung, wie "klar" es doch sei, nun noch "was machen" zu müssen, dürfte beim ein oder anderen Spieler für etwas Enttäuschung sorgen. Dass ein Idrizi, ein Can Bozdogan oder Yaroslav Mikhailov (noch) kein Startelf-Potenzial haben mögen, kann gut sein. Dennoch hätte man zumindest nach außen die guten Alternativen betonen können. Stattdessen die Klarstellung, man habe keine 20 Top-Spieler im Kader.

Es wird interessant bleiben, wie Schalke mit diesem so ärgerlichen Ausfall weiterhin umgehen wird. Zum einen in der Kommunikation nach außen, aber auch in der internen Handhabung. Wer wird zunächst in die Startelf rücken? Wird es tatsächlich noch einen Neuzugang geben? Wie kann das Team die Verletzung spielerisch kompensieren? Alles offene Fragen, die bald beantwortet werden müssen.