Danny Latza soll neuer Schalke-Kapitän werden

Danny Latza könnte künftig auch die S04-Binde am Arm tragen
Danny Latza könnte künftig auch die S04-Binde am Arm tragen / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
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Zur neuen Saison ist Schalke durch zahlreiche Abgänge gezwungen, sich eine fast gänzlich neue Mannschaft zu basteln. Damit ändert sich natürlich auch die Hierarchie innerhalb des Teams. Offenbar ist es intern bereits angedacht, dass mit Danny Latza einer der Neuverpflichtungen das Amt des Kapitäns übernimmt.


Über die letzten Jahre war das Kapitänsamt bei Schalke 04 eher ein verfluchtes Stück Stoff. Als Domenico Tedesco den Status von Benedikt Höwedes auf den Prüfstand stellte, trug er sie zuvor einige Jahre. Mit diesem Amt musste später auch Ralf Fährmann wegen zu großer Unsicherheiten auf die Bank wechseln.

Zuvor war schon der Versuch, Leon Goretzka in die Richtung dieser Verantwortung zu schieben, auch um einen Wechsel zu verhindern, gescheitert. David Wagner versuchte das gleiche Vorgehen bei Alexander Nübel - was ebenso scheiterte. Nach nur etwa einem halben Jahr wurde dessen Nachfolger Omar Mascarell ebenfalls degradiert, damit Rückkehrer Sead Kolasinac folgen konnte.

Sead Kolasinac
Bis zuletzt führte Sead Kolasinac die Knappen aufs Feld / Matthias Hangst/Getty Images

Schalke muss Kapitänsamt neu vergeben - Latza offenbar Favorit

Zur neuen Saison steht dieses Stück Stoff nun wieder zur neuen Vergabe bereit - bei S04 immer ein wichtiges Thema, wie man sieht.

Doch offenbar steht intern schon fest, wer neuer Anführer von Königsblau werden soll. Die Bild will erfahren haben, dass es sich dabei um Danny Latza handelt. Vor zwei Jahren übernahm er diese Aufgabe bei Mainz 05, hat sie auch über diese Saison noch ausgeführt. Nun wechselt er zu Schalke zurück, seinem Heimat- und Jugendverein.

Danny Latza
Auch für die Nullfünfer ging Danny Latza vorweg / Alex Grimm/Getty Images

Dort soll er dann eine wichtige Rolle beim Neuaufbau einnehmen, weshalb er schon jetzt als "Schatten-Kapitän" gelten soll. Die sportliche Führung soll sich besonders durch ihn eine gute Stimmung innerhalb des Teams erhoffen. Aufgrund seiner Erfahrung scheint man ihm dieses Amt am ehesten zuzutrauen.

Ein kleines Fragezeichen gibt es allerdings noch. So soll die noch ausstehende Entscheidung, ob Sead Kolasinac nicht vielleicht doch bleibt, das einzige theoretische Hindernis sein. Bleibt der Linksverteidiger, würde er nämlich weiterhin der Captain sein. Latza würde dann sein Vize werden. Doch allein durch den Transfer von Thomas Ouwejan gibt es große Zweifel an diesem Szenario.


Latza als neuer S04-Kapitän würde Sinn ergeben - und keine Hierarchie aufbrechen

Ein neuer Spieler kommt zur neuen Saison und soll direkt das Kapitänsamt übernehmen. Dazu scheint diese Entscheidung schon getroffen zu sein, bevor überhaupt ein Großteil des Teams - das er zu führen hat - feststeht.

Was normalerweise für Verwirrung und vielleicht auch für Unmut sorgen würde, erscheint im Falle Danny Latzas viel eher eine seriöse und nachvollziehbare Entscheidung zu sein. Blickt man auf die gewöhnlichen Kritikpunkte, entfallen sie in diesem für S04 sehr ungewöhnlichen Sommer.

Latza kommt nicht als dem Klub unbekannter Spieler in eine (funktionierende) Mannschaft. Sondern es wird fast eine ganz neue Einheit zusammengestellt, in der es keine wirklich alt eingesessenen Hasen gibt, die diese Rolle unangefochten übernehmen könnten. Die einzige, potenzielle Ausnahme wäre wohl Ralf Fährmann, doch hatte er die letzten Jahre zu viele Höhen und Tiefen.

Die weiteren Spieler, die bleiben, sind in der Regel Youngsters. Spieler, die selbst noch zu jung für ein solches Amt sind und die maximal auch erst ein, vielleicht zwei Jahre bei den Profis spielen. Mit der Entscheidung, den Rückkehrer aus Mainz zum Anführer zu machen, würden also keine Hierarchien aufgebrochen. Sie werden geformt.

Ein Unbekannter ist er obendrein auch nicht. 1998 wechselte er mit gerade einmal acht Jahren bereits in die Knappenschmiede, die er 2011 erstmals verließ. Für die Profis hat er zwar kaum gespielt, viel eher in der U19 und der U23 - doch er kennt den Verein bestens. Der gebürtige Gelsenkirchener kennt das Umfeld, den Klub, die Fans und weiß aus eigener Erfahrung, was wichtig sein wird - auch in der Mannschaftsführung.