Latza statt Zalazar: Grammozis missachtet Leistungsprinzip

Danny Latza stand erneut in der S04-Startelf
Danny Latza stand erneut in der S04-Startelf / Lukas Schulze/GettyImages
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Gegen Darmstadt musste mit Rodrigo Zalazar einer der zuletzt besten Schalker auf die Bank. Dimitrios Grammozis verteidigte den Startelfeinsatz von Danny Latza mit dem Kapitänsamt.


Auch wenn er in den letzten Spielen immer wieder kurz vor einem Erfolgserlebnis scheiterte - sprich: vor einem Treffer oder einem Assist -, so war Rodrigo Zalazar einer der besten Spieler von Schalke 04. Er zeigte sich sehr engagiert, aktiv und mit dem klaren Willen nach vorne zu spielen.

Bereits vor dem Spiel gegen Darmstadt 98 hatte es die Runde gemacht, dass der 22-Jährige wohl den Kürzeren ziehen würde. Da Dominick Drexler und Danny Latza wieder fit genug für die Startelf sind, war klar, dass es einen der drei erwischen würde. Nicht zuletzt auch, weil Victor Palsson im defensiven Mittelfeld gesetzt ist.

Latza wegen Kapitänsamt bevorzugt - Zalazar mit viel besserem Eindruck

Dimitrios Grammozis entschied sich, den jungen Uruguayer aus der ersten Elf zu nehmen. Eine folgenschwere Entscheidung, die er erst 30 Minuten vor dem Abpfiff zu korrigieren versuchte. Nach der Partie erklärte er seine Entscheidung für Latza und gegen Zalazar so: "Wenn unser Kapitän über 60, 70 Minuten fit sein kann, dann spielt er auch."

Eine Personalentscheidung qua Amt, ausgenommen vom Leistungsprinzip. Der Grundgedanke, dem zuletzt zurückgekehrten Captain das Vertrauen zu schenken, ist durchaus nachvollziehbar. Dennoch ist die Entscheidung, den formstärksten Spieler rein aus diesem Grund auf die Bank zu setzen, schon beinahe amateurhaft.

Phillip Tietz, Klaus Gjasula, Dominick Drexler
Auch Dominick Drexler stand in der Startelf / Lukas Schulze/GettyImages

Zumal Latza alles andere als ein gutes Spiel ablieferte. Entweder Grammozis hätte auf Drexler verzichten können, oder Latza frühzeitig auswechseln müssen. Eigentlich auch unabhängig davon, ob ein Zalazar zuletzt deutlich besser drauf war - schließlich war ersichtlich, dass der S04-Kapitän einen gebrauchten Tag erwischt hatte.

Mit dieser Begründung stellt der Trainer die Mannschaftsrolle über die Leistung. Das ist einerseits im Spiel mit Ansage schiefgegangen. Andererseits wird dieser Schritt und vor allem auch die Begründung dazu für Fragezeichen bei manchen Spielern gesorgt haben.