Leihe statt Verkauf: Warum die Deals bei Harit und Kabak trotzdem stark sind

Auch Ozan Kabak verlässt S04 vorerst nur per Leihe
Auch Ozan Kabak verlässt S04 vorerst nur per Leihe / Anadolu Agency/Getty Images
facebooktwitterreddit

Amine Harit und Ozan Kabak galten für Schalke als die großen Geldbringer dieses Sommers. Nun wurden beide nur verliehen und nicht - wie geplant - fix verkauft. Für den Zweitligisten zeichnen sich dennoch zwei sehr ordentliche Deals ab.


Einen Tag vor dem Deadline-Day hat Schalke 04 alle Großverdiener bei anderen Vereinen unterbringen können. Am längsten hat es bei Amine Harit und Ozan Kabak gedauert. Die beiden wechselten erst kurz vor dem Ende der Transferphase. Nicht verwunderlich, stand bei ihnen doch auch noch eine potenzielle Ablösesumme im Raum.

Eigentlich sollten die beiden gutes Geld in die Knappen-Kasse spülen. Bei Harit war eine zweistellige Millionensumme anvisiert, bei Kabak sogar von ca. 15 Millionen Euro die Rede. Einnahmen, die nun fehlen. Immerhin muss der Klub Bild-Infos zufolge etwa 30 Millionen Euro aus Transfers generieren, um den etwaigen Punktabzug seitens der DFL zu umgehen. So wurden es nur um die zehn Millionen Euro.

Amine Harit
Amine Harit wird für Marseille aufspielen / Lars Baron/Getty Images

Aus Vereinskreisen sei jedoch zu hören, dass ein Teil der verkauften eSports-Lizenz für den Restbetrag aufkommen wird. Damit rettet der oft als "Zocker-Abteilung" abgetane eSports-Bereich dem S04 den Hintern.

Kabak-Kaufpflicht und Harit-Chance: Schalke geht als Sieger aus den beiden Leihdeals hervor

Dementsprechend kann ein genauerer Blick auf den Harit- und Kabak-Deal geworfen werden. Es kam zwar nicht zu den erhofften Ablösen, dennoch kann Schalke mit einem Lächeln aus den beiden Verhandlungen gehen.

Der wichtigste Punkt: der Verein hat für die laufende Saison keinerlei Kosten mehr für die Spieler. Beim Offensivspieler werden rund fünf Millionen Euro eingespart, durch den Verteidiger kommen drei Millionen Euro dazu. Das ist zwar kein Geld, das dadurch neu in den Klub gespült wird. Aber eine ordentliche Summe, die weiter entlastet. Vier Millionen Euro kommen an Leihgebühr für den 21-Jährigen hinzu.

Auch die weiteren Details der Kabak-Leihe machen aus S04-Sicht einen guten Eindruck. So besteht eine Kaufoption, die sogar zur Kaufpflicht werden kann. Dem Vernehmen nach soll diese greifen, wenn Norwich City die Klasse in der Premier League hält. Dann fließen offenbar um die 13 bis 15 Millionen Euro. Er selbst kann sich in seiner bevorzugten Liga präsentieren.

Bei Harit hingegen gibt es keine Kaufoption. Nichtsdestotrotz: der 24-Jährige kann sich in einer guten Liga und in einem starken Team zeigen. Dadurch steht er auch im Rampenlicht für andere Vereine. Neben den Einsparungen gibt es so die Möglichkeit, dass er sich über dieses Jahr eine ordentliche Ausgangslage für nächsten Sommer erspielt. Dann könnte bestenfalls sogar die ein oder andere Million mehr einbringen.

Was durch die beiden Leihen zunächst wie eine Enttäuschung wirken kann, ist schlussendlich ein sehr ordentlicher Kompromiss für Königsblau. Ja, die Wunschsummen wurden nicht erreicht - die Spieler wurden nicht einmal verkauft. Dennoch verfügt der Zweitligist nun über eine sehr ordentliche Basis. Dazu könnte das erhoffte Geld im nächsten Sommer winken.