Schröder über den aktuellen Transfer-Stand und seinen "geringen" Spielraum auf Schalke

Rouven Schröder hat auf Schalke einen schweren Job angetreten
Rouven Schröder hat auf Schalke einen schweren Job angetreten / Christof Koepsel/Getty Images
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Schalke war mit dem erforderlichen Kaderumbruch ziemlich früh schon sehr weit, ist etwa zwei Wochen vor dem Ligastart aber noch längst nicht fertig. Sportdirektor Rouven Schröder weiß um die finanziellen Schwierigkeiten, doch er betont auch, dass es auf diversen Positionen noch Bewegung geben kann. Dazu liegt der Fokus weiterhin auf den anvisierten Spielerverkäufen.


Zahlreiche Spieler haben Schalke 04 bereits verlassen, entweder durch auslaufende Verträge oder durch notwendige Verkäufe. Gleichzeitig gab es aber auch einige Neuzugänge, die nun mit den verbliebenen Spielern eine Mannschaft formen müssen. In diesem notwendigen Kaderumbruch waren die Knappen ziemlich früh schon weit fortgeschritten, doch Baustellen gibt es noch immer.

"Wir müssen immer für alle Positionen und auf alle Entwicklungen vorbereitet sein", betont Rouven Schröder einen wichtigen Grundsatz im Interview mit dem kicker. Das geht beispielsweise mit dem erneuten Ausfall von Salif Sané und der Personallage in der Innenverteidigung einher. Aber auch und speziell auf der Abgabeseite muss sich S04 flexibel zeigen.

Rouven Schroeder
Der Fokus von Rouven Schröder liegt derzeit klar auf Spielerverkäufen / Christof Koepsel/Getty Images

Schröder lobt Nastasic und Harit als "absolute Vorbild-Profis" - betont aber zugleich den Willen, sie zu verkaufen

Zwei Spieler, die möglichst schnell verkauft werden sollen, sind Matija Nastasic und Amine Harit. Diesen klaren sowie beidseitigen Wunsch erklärt der Sportdirektor: "Matija und Amine sind zwei exzellente Profis mit herausragenden Qualitäten. Aus sportlicher Sicht wäre die 2. Bundesliga für beide [...] ein Rückschritt. Zudem sind beide Spieler einem Gehaltsniveau der ersten Liga zuzuordnen."

Dennoch wolle er "beiden Spielern ein großes Kompliment machen", da sie sich trotz dieser Ausgangslage als "absolute Vorbild-Profis" zeigen. "Hier läuft keiner vor dem anderen weg, wir gehen voller Respekt miteinander um und sind sehr klar in der Kommunikation. Und die Spieler sehen ihre Zukunft selbst ja auch woanders", so Schröder weiter. Bei Omar Mascarell, ebenfalls Verkaufskandidat, gestalte sich die Lage derweil "genauso wie bei Matija und Amine".

Benito Raman, Matija Nastasic
Matija Nastasic ist im Training voll dabei / Christof Koepsel/Getty Images

Einen einfacheren Umgang hatte sich Königsblau mit dem Verkauf von Ozan Kabak erhofft. Doch weder hat der FC Liverpool die Kaufoption gezogen, noch konnte der Innenverteidiger bei der EM aufspielen. Dennoch: "An der Haltung [für eine Trennung] hat sich nichts geändert."

Schröder hält dahingehend die kommende Woche für wichtig: "Der nächste Montag wird ein besonderer Tag. Es ist der Tag, an dem er nach seinem Urlaub bei uns im Training einsteigen würde. Ozan ist auf dem Spielermarkt aber so positioniert, dass ich glaube, dass der Transfer auch zeitnah funktionieren kann."

Dass es keine allzu großen Gerüchte oder Medienmeldungen rund um Personalien gibt, muss derzeit wohl nichts heißen. Immerhin wurden die allermeisten Zugänge sowie einige Abgänge auch ohne voriges, öffentliches Hin und Her abgewickelt. Zuletzt wurde Bayer Leverkusen ein Interesse an Kabak nachgesagt.


Transfereinnahmen könnten nicht in Budget umgewandelt werden: "Die Realität beim FC Schalke"

Doch auch auf der Seite der eigenen Verpflichtungen kann Schalke noch nicht gänzlich zufrieden sein. Durch den Ausfall von Sané gibt es derzeit nur eine richtige Option für die Dreierkette. "Ich fände den Anspruch nicht realistisch, für jeden unserer drei Innenverteidiger noch einen Backup zu haben", stellt Schröder klar.

Er verweist auf die theoretische Option, "aus unserem Unterbau noch einen Spieler hochzuziehen". Auch Florian Flick wäre eine Option. Früher hat der Jungprofi häufiger in der Abwehrzentrale agiert und laut dem 45-Jährigen zudem "gegen Zenit St. Petersburg in der Dreierkette seine Ambitionen gezeigt". Bei solchen Problemen müsse man auch mal "kreativ sein". So scheint es, wenn überhaupt, auf maximal einen neuen Innenverteidiger hinauszulaufen.

Florian Flick
Florian Flick könnte zur Abwehr-Alternative werden / Christof Koepsel/Getty Images

Das Problem ist und bleibt das liebe Geld - bei den Gelsenkirchenern ist es so gut wie gar nicht vorhanden. Der Sportdirektor selbst nennt seinen finanziellen Spielraum "gering", was aber von Beginn an klar und auch kommuniziert gewesen sei.

Der Hoffnung, aus (wenn auch späten) Verkäufen könnte man beim Transferbudget etwas aufstocken, erteilte er eine überraschend klare Absage: "Ein klares Nein. Die erzielten oder noch erzielenden Erlöse fließen eins zu eins in andere Töpfe, nicht in den sportlichen Budget-Topf. Das ist die Realität beim FC Schalke 04."