Bei Bundesliga-Aufstieg: Schalke müsste auf vielen Positionen nachbessern

Ko Itakura
Ko Itakura / Martin Rose/GettyImages
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Sollte Schalke 04 den Aufstieg packen, wären wohl maximal eine Hand voll Spieler in der Bundesliga gesetzt. Das Problem: Einige davon könnten zur neuen Saison schon gar nicht mehr da sein.


Wenn es am Wochenende in den nächsten Spieltag der 2. Liga geht, wird Schalke von ganz oben grüßen. Am 29. Spieltag sicherte sich Königsblau die Tabellenführung, womit der Klub erstmals in dieser Saison auf einem direkten Aufstiegsplatz steht.

Die Chancen für die Rückkehr in die Bundesliga stehen aktuell also besser denn je, wenngleich die letzten Spieltage noch sehr große Herausforderungen für die Gelsenkirchener mit sich bringen werden.

Trotzdem muss die Sportliche Führung auch planen, wie - im Falle der Rückkehr ins Oberhaus - der Klassenerhalt erreicht werden kann. Das wäre das erste und primäre Ziel. Schließlich reicht ein großer Name mit großer Fan-Basis längst nicht, um sich automatisch ins halbwegs gesicherte Mittelfeld zu spielen.

Aktueller S04-Kader reicht nur punktuell für den Bundesliga-Klassenerhalt

Das Problem: Nur recht wenige Spieler wären zum jetzigen Stand auch in der Bundesliga gesetzt. Die Sport Bild etwa setzt bei diesem Gedankenspiel auf Rodrigo Zalazar, Ko Itakura, Thomas Ouwejan und Malick Thiaw. Nur diese vier hätten dem Magazin zufolge die Qualität, ohne größere Probleme in einer Erstliga-Elf mit den S04-Zielen zu bestehen.

Geht es rein nach der Qualität der jeweiligen Spieler, dürfte diese Prognose vermutlich standhalten. Dazu dürfte gut und gerne noch über die Rolle von Simon Terodde und die Eignung von Marius Bülter diskutiert werden.

Rodrigo Zalazar
Rodrigo Zalazar / Christof Koepsel/GettyImages

Was jedoch nicht vergessen werden sollte: Von diesen vier angesprochenen Spielern, ist nur ein einziger Verbleib gesichert - der von Zalazar.

So gut und hilfreich Itakura und Ouwejan auch sind, so schwierig sind ihre Kaufoptionen zu stemmen. Der Japaner würde um die fünf bis sechs Millionen Euro kosten, für den Niederländer wären etwa zwei Millionen Euro notwendig. Summen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht allzu groß aussehen, die für Schalke aber ein kompliziertes Unterfangen wären.

Dazu gilt Thiaw als einer der wenigen Akteure, die mehrere Millionen Euro auf dem Transfermarkt einbringen könnten. Um die zehn Millionen Euro dürfte sich Rouven Schröder im Falle des Falles erhoffen. Geld, das voraussichtlich notwendig sein wird, um den erneuten Kader-Umbau angehen zu können.

Malick Thiaw
Malick Thiaw / Christof Koepsel/GettyImages

Und selbst wenn die Knappen sich die Dienste von Itakura und Ouwejan sichern, besteht die Möglichkeit, dass sie das nur tun, um sie anschließend direkt gewinnbringend zu verkaufen. Gerade beim Linksverteidiger, der durchaus in der Bundesliga für Interesse gesorgt haben dürfte, wären vermutlich gerade einmal um die vier, fünf Millionen Euro notwendig, um S04 mindestens ins Grübeln zu bringen.

So ist die Prognose der Sport Bild zwar grundsätzlich richtig, doch verkennt sie die noch viel größeren Probleme: Selbst die potenziell gesetzten Spieler sind näher am womöglich unausweichlichen Schalke-Abschied, auf den einen oder anderen Weg, als am sicheren Verbleib.

Schon jetzt zeichnet sich also ab, dass Schröder auch im Hinblick auf die nächste Saison wird zaubern müssen. Beim Aufstieg würden zwar auch die TV-Gelder und Sponsoring-Einnahmen steigen, aber zwangsweise auch der Kader-Etat wachsen.

Mit der ablösefreien Verpflichtung von Leo Greiml deutet sich jedoch an, dass der Sportdirektor schon jetzt anfängt, die richtigen Weichen zu stellen.


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