Schalke-Krise: Peter Knäbel spricht Klartext
- Sportvorstand wird nach Niederlage in Karlsruhe deutlich
- Knäbel nimmt Spieler in die Pflicht
Von Oliver Helbig
Die Krise beim FC Schalke 04 spitzt sich nach der 0:3-Niederlage in Karlsruhe zu. Nun äußerte sich auch der Sportvorstand der Knappen zum aktuellen Saisonverlauf.
Peter Knäbel, Sportvorstand des FC Schalke 04, durchlebt mit seinem Verein aktuell eine schwere sportliche Krise. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga und dem damit verbundenen Umbruch im Sommer war allen bewusst, dass es eine schwierige Saison in der 2. Bundesliga werden würde. Dass man sich nach zehn Spieltagen allerdings abgeschlagen auf dem Relegationsplatz befinden und dabei bereits fünf Punkte Abstand auf das rettende Ufer haben würde, hätten die Schalker samt Knäbel wohl nicht in ihren kühnsten Träumen geglaubt.
Schalke in der sportlichen Realität angekommen
Die sportliche Misere führt nun auch dazu, dass sich der Sportvorstand bei den aktuellen Zielen minimalistisch zeigt. "Die Tabelle zeigt die sportliche Realität. Es geht in diesem Moment einzig und allein darum, den Punkteabstand auf die Nichtabstiegsplätze zu verringern", so Knäbel in der WAZ.
Dabei nimmt Knäbel vor allem die Spieler in die Pflicht: "Bis zur Winterpause ist jeder einzelne, insbesondere die Spieler aufgefordert, an jedem einzelnen Spieltag das absolut Maximale aus sich herauszuholen [...] Das ist unsere klare Erwartungshaltung."
Knäbel mangelt es besonders an grundlegenden Dingen auf dem Platz und schlägt damit in dieselbe Kerbe wie der neue Cheftrainer Karel Geraerts: "Wenn jeder Einzelne das ABC des Fußballs nicht auf dem Platz bringt, dann gewinnt man in der 2. Bundesliga kein Spiel. Dann brauchen wir auch nicht mehr über Taktik oder Spielideen reden", zeigte sich der Sportvorstand sichtlich enttäuscht vom Auftreten der Mannschaft beim KSC.
Der sofortige Trainerwechsel-Effekt blieb aus
Nach der Verpflichtung des neuen Mannes an der Linie hatte sich Knäbel wie der Rest des Vereins einen schnellen Umschwung erhofft, doch dieser blieb bei der verdienten und deutlichen Niederlage aus. Dennoch sei man mit der bisherigen Arbeit des Belgiers Geraerts zufrieden. "Karel arbeitet genauso mit der Mannschaft, wie wir es uns nach den Gesprächen mit ihm vorgestellt haben – akribisch, intensiv, zielgerichtet. Die sportliche Führung hat und wird ihm die volle Unterstützung für alle Maßnahmen geben, die er als notwendig ansieht. [...] Karel wird [...] die Richtung vorgeben, und wir werden ihn dabei bestmöglich unterstützen."
Die nächste Bewährungsprobe für die Königsblauen steht bereits am kommenden Wochenende gegen Hannover 96 bevor. Gegen die aufstiegsambitionierten Niedersachen wird die Aufgabe natürlich nicht einfacher. Dennoch lässt Knäbel keine Ausreden oder Interpretationsspielräume zu. "Die Mannschaft ist mit aller Deutlichkeit und unmissverständlich dazu aufgefordert, unsere Fans und die Veltins-Arena zurückzugewinnen", so der 57-Jährige eindrücklich.
Der Druck auf die Spieler wird nicht weniger. In Karlsruhe stellten selbst die so unerschütterlichen Schalker Fans ihren Support ein. Neben den Anhängern findet nun also auch Knäbel deutliche Worte, beweist aber auch Fingerspitzengefühl. "Die Mannschaft kann das, sie kann die vereinten Kräfte für sich und ihr Spiel nutzen und sich da unten herauskämpfen, davon bin ich überzeugt."
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