Schalke-Niederlage zum Reis-Auftakt: 04 Erkenntnisse zum Spiel

Thomas Reis
Thomas Reis / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
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Thomas Reis hat sein Debüt als Trainer von Schalke 04 - wenig überraschend - verloren. Gegen einen formstarken SC Freiburg reichte es schlichtweg nicht für einen Punktgewinn. Die Erkenntnisse zum Spiel aus S04-Sicht.


Wenige Tage, nachdem Thomas Reis als neuer Cheftrainer auf Schalke vorgestellt wurde, stand er bereits in der heimischen Veltins Arena an der Seitenlinie. Es war keine Überraschung, dass es gegen den SC Freiburg prompt die erste Niederlage gab.

Und obwohl Reis noch sehr wenig Einfluss auf dieses Spiel und die Mannschaft ausüben konnte, so gab es durchaus die ein oder andere Erkenntnis, die aus den 90 Minuten gewonnen werden konnte.


04 Erkenntnisse zum ersten S04-Auftritt unter Thomas Reis

1. Polter mit Vorzug vor Terodde - eine Trendwende?

Thomas Reis, Sebastian Polter
Polter im Gespräch mit Reis / Dean Mouhtaropoulos/GettyImages

Ironischerweise ist die Zusammenarbeit von Reis und Polter vom Vorjahr genau der Grund, weshalb der Stürmer seit dem Sommer das S04-Trikot aufträgt. Die zehn Tore, die er dem Aufsteiger in der Vorsaison zum Klassenerhalt beigetragen hat, wollten die Gelsenkirchener auch haben.

Entsprechend war es nicht allzu überraschend, dass der Coach auf Polter in der Startelf setzte und Simon Terodde deshalb zunächst auf der Bank Platz nehmen musste.

"Die Überlegung war, dass wir sehr aktiv anlaufen wollten. Und ich war der Meinung, dass es mit Polti von der Dynamik her besser klappt von Anfang an", erklärte Reis seine Entscheidung. Durchaus möglich, dass damit eine Trendwende einhergeht. Schließlich war bislang immer Terodde als Stürmer Nummer eins gesetzt.

2. Reis vertraut (vorerst) weiter auf Schwolow

Alexander Schwolow
Alexander Schwolow / Matthias Kern/GettyImages

Unter der Woche hatte es mal wieder eine umfangreichere Torwart-Debatte auf Schalke gegeben. Unterfüttert wurde die Unsicherheit durch einen neuen Trainer. Die Frage: Wird Reis nicht mehr auf Alexander Schwolow setzen?

Die Antwort: Doch, er bleibt die Nummer eins. Zumindest vorerst. Das hat der Coach mit dem erneuten Vertrauen in den Leihkeeper gezeigt.

Nach der Partie folgte die Erklärung: "Aus dem Training hatte ich den Eindruck, dass er Berlin verarbeitet hat und dass er stabil genug ist, um der Mannschaft eine Hilfe zu sein."

Schwolow schaffte es zwar nicht, den Schalkern einen Punkt festzuhalten - doch wäre das angesichts des verdienten Sieges für die Freiburger auch ein sehr unfairer Maßstab gewesen. Stattdessen leistete er sich keinen erneuten Patzer, verwehrte den Gästen sogar den ein oder anderen Treffer. Somit dürfte sich die Torwart-Frage erst einmal wieder gelegt haben.

3. Mehr Dynamik für die linke Seite - Mohr müsste gesetzt sein

Tobias Mohr
Tobias Mohr / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages

Nach einer nicht einfachen Anfangsphase auf Schalke hatte sich Tobias Mohr über die letzten Wochen, bevor wieder Thomas Ouwejan in den Fokus rückte, gefangen und recht gute Leistungen abgeliefert.

Diesen Eindruck bestätigte er am Sonntagabend, als er in der 56. Minute eingewechselt wurde. Zusammen mit Kerim Calhanoglu, der den verletzt ausgewechselten Ouwejan bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde ersetzte, sorgte er für die einzigen Vorstöße des S04.

Dabei entwickelte sich eine gewisse Dynamik über die linke Seite, die in den nächsten Wochen wichtig werden könnte. Zumindest war es ein Ansatz, auf dem Reis sicherlich aufbauen möchte.

Da Ouwejan vermutlich vorerst fehlen wird, sollte Mohr ohnehin wieder deutlich näher an die erste Elf herangerückt sein. Zwar eher in der Offensive, aber auch als Linksverteidiger sollte er in den nächsten Spielen wieder gesetzt sein.

4. Schalke hat sich das Leben schwer gemacht: Reis vor einer Mammutaufgabe

FC Schalke 04 Training Session
Thomas Reis im Training / Christof Koepsel/GettyImages

Mit der Entscheidung, im Sommer auf Frank Kramer setzen zu wollen, hat sich Schalke das Leben schwer gemacht. Als wäre die Herausforderung des Klassenerhalts mit dieser Mannschaft nicht schon schwierig genug, hat man sich in eine Negativ-Spirale drängen lassen. Nun kann sich das Team, nach einem Drittel der Saison, weder auf Selbstbewusstsein noch auf irgendwelche Strukturen verlassen.

Das wurde auch am Sonntag erneut deutlich. Thomas Reis, der sich an der Seitenlinie engagiert zeigte und immer wieder mit Vorgaben und Ratschlägen zu hören war, hat eine wahre Mammutaufgabe vor sich.

Statt sich bis zur WM-Pause noch zu berappeln und den ein oder anderen Punkt zu holen, droht S04 aufgrund des Rest-Programms sogar noch abgehängt zu werden.

Der Coach muss ab dem neuen Jahr eine beachtliche Aufholjagd starten, wenn Königsblau die Klasse halten soll. Es ist eine sehr schwierige Aufgabe, die durch die Trainer-Entscheidung im Sommer - mit Ansage und ohne Überraschung - nochmals erschwert wurde.



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