S04-Traumszenario Rangnick-Rückkehr: Warum Schneider alles dafür tun muss

Schalke braucht Rangnick - und der hätte Lust!
Schalke braucht Rangnick - und der hätte Lust! / ODD ANDERSEN/Getty Images
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Wie gehts es weiter mit Schalke 04. Nach dem Wagner-Aus schreit es nach Umbruch bei den Knappen. Favoriten auf den Cheftrainer-Posten ist ein Eurofighter und Ex-Augsburg-Coach Manuel Baum. Doch es gäbe eine deutlich bessere Lösung: Ralf Rangnick!

"Im Moment fällt es mir schwer vorzustellen, dort ein drittes Mal hinzugehen", erklärte Ralf Rangnick am Sonntag bei Sky90. "Aber nie zu sagen, habe ich gelernt, macht auch nicht wirklich Sinn."

Von 2004 bis 2005 und 2011 war Ragnick bereits zweimal Cheftrainer von Schalke 04. Zuletzt trennte sich der 62-Jährige von Red Bull, wäre also verfügbar.

"Ich bin seit acht Wochen frei, wenn man so will. Wenn ich sagen würde, Schalke interessiert mich überhaupt nicht, dann würde ich lügen. Ich bin dem Verein noch immer verbunden."

Rangnicks Worte in der Talksendung von Sky kann man in viele Richtungen interpretieren. Ein klares Dementi hört sich mit Sicherheit anders an - aber auch eine öffentliche Bewerbung klingt anders. Was also tun, aus Schalke-Sicht?

Wilmots und Baum als Wagner-Nachfolger gehandelt

Derzeit wird u.a. Eurofighter Marc Wilmots als Favorit auf die Nachfolge des glücklosen David Wagner gehandelt. Der Belgier hat bereits Erfahrung als Spieler und Co-Trainer auf Schalke, trainierte zudem die belgische Nationalmannschaft. Mit Wilmots hätten die Knappen mit Sicherheit einen Trainer mit der nötigen Strahlkraft, der zudem den viel zitierten Stallgeruch mitbringen würde. Vor allem, sollte er tatsächlich Gerald Asamoah und Mike Büskens in sein Trainerteam integrieren wollen.

Sky bringt zudem Manuel Baum ins Spiel. Der 41-Jährige war in der Bundesliga Trainer beim FC Augsburg und ist derzeit Chefcoah der deutschen U18-Nationalmannschaft.

Und dennoch: Ralf Rangnick wäre noch einmal eine ganz andere Nummer. Bei Hoffenheim und RB Leipzig hat er bewiesen, was er auf die Beine stellen kann. Sein internationales Netzwerk dürfte zudem seinesgleichen suchen. Anders als in Hoffenheim und Leipzig hätte Rangnick aber deutlich geringere Mittel zur Verfügung, den nötigen Neustart einzuleiten.

Zuletzt erklärte Rangnick, dass er große Lust verspüre, dass was er in Hoffenheim oder Leipzig geschafft hat, bei einem Traditionsklub zu vollführen. Und wer wäre hier besser geeignet als Schalke 04?

Schalke muss die Rangnick-Chance nutzen! Schneider ist gefragt!

Stolpersteine auf dem Weg dorthin wird es aber genug geben. Zwar kennen sich Sportvorstand Jochen Schneider und Rangnick sehr gut, ob Schneider das helfen würde, Rangnick zu überzeugen, bleibt aber fraglich. Denn sollte man Rangnick bekommen können, dann wohl nur als neuen starken Mann des Klubs, ausgestattet mit einer allumfassenden Machtfülle. Ob Schneider als Sportvorstand dann dort hineinpasst? Mit Michael Reschke gibt es auch noch einen Sportdirektor, der dann sogar ins dritte Glied rücken müsste - wenn er überhaupt eine Zukunft auf Schalke hätte.

Blickt man auf die eigenen Befindlichkeiten, so dürfte Schneider tatsächlich die Lösung mit Wilmots oder Baum bevorzugen. Dann bliebe seine Position, wie sie ist. Für Schneider sozusagen die letzte Chance, das Ruder als S04-Chef herumzureißen. Bei Rangnick dagegen würde sich alles auf ihn als neuen starken Mann fokussieren. Schneider wäre in den Hintergrund gedrängt.

Schneider steht vor einer wegweisenden Entscheidung für Schalke
Schneider steht vor einer wegweisenden Entscheidung für Schalke / DeFodi Images/Getty Images

Klar, Wilmots ist es durchaus zuzutrauen, die sportliche Wende herbeizuführen. Doch würde sich im Klub und in den Strukturen etwas ändern? Die jüngere Vergangenheit hat gelehrt: Nein! Und ob es mittel- bis langfristig so bergauf gehen kann, darf stark bezweifelt werden. Aus Sicht des Vereins wäre Rangnick dagegen der absolute Glücksfall. Ihm wäre es zuzutrauen, den Klub wieder in eine rosigere Zukunft zu führen. Sowohl was das finanzielle betrifft, als auch was die sportliche Richtung anbelangt. Schneider sollte über seinen Schatten springen und alles dafür tun, Rangnick ein drittes Mal zu den Knappen zu holen.

Und dann, lieber Jochen, bist du zwar vielleicht wieder mehr im Hintergrund, hättest aber auch wieder ein deutlich entspannteres Leben. Und wenn der Ralf den Karren aus dem Dreck gezogen hat, könntest du dich dafür sogar feiern lassen!