Rummenigge verteidigt PSG-Boss Al-Khelaifi: "Soll auf gar keinen Fall seinen Posten räumen"
Von Dominik Hager
Es ist keine ganz neue Erkenntnis, dass man die Aussagen von Karl-Heinz Rummenigge nicht immer teilen muss. Der ehemalige Bayern-Vorstandsvorsitzender, der immer ein wenig als ruhiger und diplomatischer Hoeneß-Gegenpol galt, eckt nun mit einer befremdlichen Aussage zu Paris Saint-Germain und Nasser Al-Khelaifi an.
Real Madrid hat vor wenigen Wochen das CL-Aus von Paris Saint-Germain besiegelt und dabei der Fußballwelt - egal ob man die Madrilenen mag oder verabscheut - einen großen Dienst geleistet.
Warum das so ist, wurde spätestens nach dem Abpfiff klar. Der französische Hauptstadt-Klub und insbesondere Besitzer Nasser Al-Khelaifi zeigten sich als ganz üble Verlierer. Spanischen Medienberichten zufolge sollen Al-Khelaifi und Sportdirektor Leonardo unmittelbar nach dem Spiel wutentbrannt in Richtung Schiedsrichterkabine gegangen sein, wo sie sich Zutritt verschaffen wollten.
Dabei soll der Klub-Boss zudem handgreiflich geworden sein und einen filmenden spanischen Mitarbeiter mit den Worten "Ich bringe dich um" bedroht haben. Das Verfahren der UEFA läuft noch. Nasser Al-Khelaifi war es wohl nicht gewohnt, dass er sich mit seinem Geld nicht alles kaufen kann. Was für eine leidvolle Erfahrung!
Rummenigge verteidigt PSG-Boss: "Ist rational und beherrscht"
Karl-Heinz Rummenigge hat sich vom Funktionär aus Katar aber ein ganz anderes Bild gemacht. "Nasser ist einer, der rational ist und sich beherrscht. Er ist immer freundlich, aufmerksam, aber der Fußball, das sind viele Emotionen", nahm er den schlechten Verlierer im Interview mit der L'Équipe in Schutz.
Zum Fußball gehört nun also, dass man die für das Spiel unerlässlichen Schiedsrichter bedroht und mit aggressiven Verhalten gegen andere auffällt? Eine ganz spannende neue Erkenntnis von Rummenigge. Doch wer Al-Khelaifi als "rational" bezeichnet, hat vielleicht selbst ein paar Probleme mit diesem Begriff.
"Das nächste Mal, wenn ich ihn sehe, rate ich ihm ab, zur Schiedsrichterkabine zu gehen," beteuerte der ehemalige Bayern-Boss immerhin. Eigentlich sollte Nasser Al-Khelaifi darauf aber auch selbst bereits gekommen sein, ohne, dass Rummenigge mit klugen Ratschlägen um die Ecke kommen muss.
Rummenigge hofft auf Al-Khelaifi-Verbleib beim PSG
Im Gegensatz zu vielen anderen, möchte der Ex-Vorstandschef Nasser Al-Khelaifi und den PSG nicht aus dem Kreise der europäischen Top-Klubs verschwinden sehen. Dieser solle "auf keinen Fall" seinen Posten beim PSG räumen und erinnert dabei an die wenig ruhmreiche Vergangenheit des Klubs. "Wo war PSG vor Nasser?", fragte sich Rummenigge, der anmerkte, dass man zuvor noch lange auf der Karte nach diesem Klub suchen musste.
Wie schön wäre es, wenn wir auch heute noch nach Scheich-Klubs suchen müssten! Naja, vielleicht hat Rummenigge ja einfach nur eine Wette laufen, dass die Pariser bis 2023 die Champions League gewinnen.