Rummenigge ledert gegen aktive Fanszenen - Fan-Bündnis "Unser Fußball" reagiert

Karl-Heinz Rummenigge steht der aktiven Fanszene kritisch gegenüber
Karl-Heinz Rummenigge steht der aktiven Fanszene kritisch gegenüber / Pool/Getty Images
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In einem Interview mit Sport Bild hat sich Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge kritisch über die aktiven Fanszenen geäußert. Dabei kritisierte Rummenigge auch das Bündnis "Unser Fußball", das nicht lange auf eine ebenso kritische Antwort warten ließ.

Karl-Heinz Rummenigge hat heftige Kritik an den aktiven Fanszenen geäußert: "Wir sind jetzt leider angekommen an einem Punkt, an dem ich von den Ultras immer nur lese: Wir fordern dies, wir fordern das", sagte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern der Sport Bild. "Jetzt wollten sie Mitsprache bei der Debatte um die Verteilung der TV-Gelder. Aber wenn ich immer nur fordere, aber nie bereit bin, Pflichten und auch Verantwortung zu übernehmen, endet das in einer Einbahnstraße."

Die aktiven Fanszenen sind Karl-Heinz Rummenigge (l.) nicht erst seit den Vorkommnissen in Hoffenheim Anfang Februar ein Dorn im Auge
Die aktiven Fanszenen sind Karl-Heinz Rummenigge (l.) nicht erst seit den Vorkommnissen in Hoffenheim Anfang Februar ein Dorn im Auge / TF-Images/Getty Images

In der gegenwärtigen Kultur werde "sehr viel gefordert. Und wenn die Forderungen nicht erfüllt werden, gibt es Zirkus", so Rummenigge weiter. Dies sei "keine Basis für eine seriöse Diskussion".

Auch das Bündnis "Unser Fußball", welches sich explizit für eine gerechtere Verteilung der TV-Gelder einsetzt und fordert, dass die Vereine ihrer Vorbildfunktion in der Gesellschaft nachkommen, kritisiert der 64-Jährige: "Ich finde, der Name ist etwas anmaßend! Wem gehört der Fußball? Am ehesten noch denen, die ihn spielen – egal, auf welchem Niveau. Die Fans sind Teil des Fußballs, aber er gehört ihnen nicht."

"Unser Fußball"-Sprecher: Rummenigge hat "nichts verstanden"

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) wehrte sich Bündnis-Sprecher Jan-Henrik Gruszecki gegen Rummenigges Rundumschlag (zitiert via t-online.de): "Fußballfans geben sehr viel - vor allem Zeit und Leidenschaft, alles das, was den Fußball zu mehr macht als nur zu einem Sport. Wer das macht, der darf auch durchaus mal auf Dinge aufmerksam machen."

Rummenigges Kritik an der Namensgebung habe lediglich bewiesen, dass er "nichts verstanden" habe. "Die Fanclubs, die unterschrieben haben, sagen: 'So würden wir unseren Fußball definieren.' Wir sagen nicht: 'Uns gehört der Fußball.' Wenn jemand sagt, 'wir müssen unseren Planeten retten', impliziert das ja auch nicht, dass demjenigen selbst der Planet gehört."