Rüdiger-Berater Saif Rubie vor Gericht: Hat er Marina Granovskaia bedroht?
Von Dominik Hager

Spielerberater Saif Rubie, der unter anderem Antonio Rüdiger betreut, hat sich ordentlich Ärger eingefangen. Wie die Daily Mail berichtete, wurde der 44-Jährige wegen “bösartiger Kommunikation“ angeklagt. Auf Nachfrage des Blattes bestätigte dies auch die Polizei. Dazu muss man wissen, dass es in England und Wales ein Gesetz gegen Hetze und Hassbotschaften gibt.
Es ist eine ziemlich undurchsichtige Geschichte, in die Saif Rubie da verwickelt zu sein scheint. Dieser soll der Ex-Chelsea-Sportdirektorin Marina Granovskaia Droh-Mails geschickt haben. Zwar ist offiziell nicht bestätigt, dass es sich beim Opfer tatsächlich um die 47-Jährige handelt, jedoch deutet vieles darauf hin.
Rubie war an zahlreichen Chelsea-Transfers beteiligt und unter anderem auch am Wechsel von Antonio Rüdiger von der AS Rom zu den Blues (Sommer 2017). Zuletzt enthüllte bereits die Times, dass Granovskaia von einem Spielerberater bedroht und erpresst wurde. Der im Bericht nicht namentlich genannte Berater soll mehrere Mails mit Drohungen verfasst haben. Unter anderem forderte er eine Zahlung von 300.000 Pfund ein, die ihm noch wegen eines Transfers zustehen sollen.
Times veröffentlicht Nachrichten an Granovskaia: “Das ist keine Drohung - es ist ein Versprechen“
Die Zeitung Times hat folglich Nachrichten veröffentlicht, die der Berater an die Ex-Chelsea-Direktorin übermittelt haben soll. "Ich werde Sie zu Rechenschaft ziehen für die Art und Weise, wie Sie geschäftlich und persönlich zu mir waren. Das ist keine Drohung – es ist ein Versprechen. Ich gebe Ihnen die Chance, die Dinge geradezurücken, wenn Sie sich für Ihr Verhalten uns gegenüber entschuldigen. Wenn Sie nicht bezahlen, verspreche ich Ihnen, dass ich Sie dafür bezahlen lassen werde", steht dort geschrieben.
Der Berater macht keinen Hehl daraus, wie ernst ihm die Sache ist und legt drohend nach: "Das ist ein Versprechen, dass ich jedem gebe, der versucht, mich zu verarschen – auf welche Art auch immer. Zusammengefasst schulden Sie mir und meinen Partnern 300.000, die ich sofort bezahlt bekommen will. Wenn Chelsea nicht bezahlt, geht die Schuld auf Sie über. Ich war lange genug nett zu Ihnen", heißt es in der Nachricht.
Granovskaia war von 2013 bis 2022 für den FC Chelsea tätig und half ihrem Vertrauten, Roman Abramowitsch, beim Verkauf des Klubs. In diesem Zuge endete ihr Kapitel bei den Blues im Juni.
Fügt man die Berichte der Times und der Daily Mail zusammen, deutet selbstredend vieles darauf hin, dass es sich bei dem von der Times noch nicht namentlich genannten Spielerberater um Rubie handelt. Dieser muss nun am 23. November vor Gericht erscheinen und eine Aussage zum Sachverhalt tätigen.