Real Madrid: Florentino Pérez spricht über die Zukunft von Ramos, Zidane und Mbappé

Hat bei allen (höchst umstrittenen) Zukunftsplänen auch den Blick für die Gegenwart nicht verloren: Real-Präsident Florentino Pérez
Hat bei allen (höchst umstrittenen) Zukunftsplänen auch den Blick für die Gegenwart nicht verloren: Real-Präsident Florentino Pérez / Samuel de Roman/Getty Images
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So schwer es dieser Tage auch fällt, angesichts des sich zuziehenden Himmels über dem Planeten Fußball über tagesaktuelle Ereignisse zu berichten, haben die Worte von Real Madrids Präsidenten Florentino Pérez im jüngsten Interview mit dem TV-Format El Chiringuito durchaus ihre Bedeutung. So geht aus ihnen unter anderem hervor, dass eine Rückkehr von Cristiano Ronaldo nicht angedacht ist.


Pérez über CR7: "Macht keinen Sinn mehr!"

Cristiano Ronaldo, Florentino Perez
Ein Wiedersehen wird es wohl nicht mehr geben: Cristiano Ronaldo und sein früherer Klub-Boss Florentino Pérez / Matthew Ashton - AMA/Getty Images

Seine Wortwahl lässt jedenfalls keinen Zweifel an der festen Überzeugung des Klub-Chefs, dass eine Rückkehr von CR7 nicht stattfinden wird: "Cristiano wird nicht zu Real zurückkehren. Es macht keinen Sinn mehr. Ich liebe ihn sehr, und er hat uns viel gegeben, aber es macht keinen Sinn mehr."

Auf die folgende Frage des Journalisten Josep Pedrerol zum Stand der Dinge in Sachen Ramos wollte Pérez dann gar nicht erst eingehen. "Ich gehe jetzt", drohte er scherzhaft, das Gespräch vorzeitig zu beenden. Heißt übersetzt: weiterhin gibt es keine nennenswerten Neuigkeiten in dieser Causa.

Doch dann ließ sich der Bauunternehmer doch noch zu ein paar dürren (und von Selbstmitleid getränkten) Allgemeinplätzen hinreißen: "Wir befinden uns gerade in einer sehr schlechten Situation. Keiner legt Geld auf den Tisch, und wir müssen realistisch bleiben: uns allen geht es zur Zeit sehr schlecht."

Pérez über Ramos: "Habe nicht gesagt, dass er nicht verlängern wird!"

Sergio Ramos, Florentino Perez
"Habe nicht gesagt, dass er nicht verlängert!" Der Vereinsboss und sein Kapitän / Etsuo Hara/Getty Images

Dann, konkret auf seinen Kapitän gemünzt: "Ich habe nicht gesagt, dass er nicht verlängern wird. Zur Zeit sehen wir zu, wie wir den Lockdown von diesem Jahr bewältigen können und dann planen wir fürs nächste Jahr."

Ob Ramos denn einer zehnprozentigen Gehaltskürzung zugestimmt habe, beantwortet Pérez mit einem vielsagenden: "Im letzten Jahr, ja! Kann ich jetzt gehen?"

Pérez über Zidane: "Der beste Trainer, den wir je hatten!"

FBL-ESP-LIGA-REAL MADRID
"Der beste Trainer, den wir je hatten!" Trotzdem bleibt Zidanes Zukunft bei den blancos weiterhin ungeklärt / PIERRE-PHILIPPE MARCOU/Getty Images

Nicht ohne am Ende, zumindest streifenderweise, auf die drängendsten Personalfragen des Kaders einzugehen. "Vinicius steht nicht zum Verkauf. Auf keinen Fall. Der ist unantastbar." Genauso wie der Trainer, dessen Zukunft über den Juni kommenden Jahres hinaus weiterhin im Dunkeln liegt. "Zidane", so Pérez, "ist der beste Trainer, den wir je hatten. Er ist eine Legende."

Wie es, in gewisser Hinsicht, auch José Mourinho war, der seit gestern bekanntlich wieder auf dem Markt ist. "Er war drei Jahre bei uns und hat uns auf ein höheres Wettkampflevel gehievt. In den letzten elf Champions-League-Editionen sind wir neunmal ins Halbfinale gekommen. Für dieses Wettkampf-Gen, das er uns eingepflanzt hat, werden wir ihm immer dankbar sein."

Pérez über Mbappé: "Ruhig bleiben!"

Kylian Mbappe
Ein gemeinsames Foto mit ihm und Florentino Pérez gibt es (noch) nicht: Kylian Mbappé bleibt der Traum von Reals Präsidenten / Xavier Laine/Getty Images

Und wenn man schon dabei ist, über Namen zu reden, kann der von Wunschspieler Kylian Mbappé natürlich auch nicht fehlen. Doch bezüglich des heiß umworbenen Weltmeisters von 2018 gab sich Pérez auffallend reserviert.

"Wenn man mir sagt, dass ich Mbappé holen soll, antworte ich: 'Ruhig bleiben!' Real Madrid braucht von Zeit zu Zeit einen Wandel. Wir haben viel gewonnen und es ist viel passiert. Man muss die Dinge bewegen und die Illusion zurückerobern, und genau das tue ich gerade."

Er werde "alles Mögliche tun, damit Real Madrid nie den Rang verliert, der ihm gebührt. In diesem Jahr hätten wir 900 Millionen Euro einnehmen müssen, haben aber nur 600 eingenommen. Aber auch als ich im Jahr 2000 kam, war der Verein praktisch ruiniert."

Scheitert das Projekt Super League doch noch?

Am Ende des Gesprächs mit Pedrerol gab es sogar noch einen zarten Hoffnungsschimmer für all die, die mit der geplanten Superliga so gar nichts anfangen können: "Wir werden den Dialog bis zum Ende ausreizen. Und stellen Sie sich vor: vielleicht können wir es am Ende doch nicht machen."

Von allen möglichen Nachrichten der Zukunft wäre diese wohl die schönste für die Fans.