Reaktionen und Pressestimmen zu Leipzigs Zittersieg in Istanbul: "Müssen Killer-Gen entwickeln"

Am Ende war Leipzig siegreich
Am Ende war Leipzig siegreich / Burak Kara/Getty Images
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Mit einem 4:3-Erfolg über Basaksehir Istanbul hat RB Leipzig den möglichen Einzug in das Achtelfinale weiterhin selbst in der Hand. Lange wehrten sich die Gastgeber, am Ende sorgte ein Joker für die Entscheidung.

In der Gruppe H der Königsklasse geht es vor dem letzten Spieltag enorm eng zu. Mit dem Sieg in Istanbul konnten die Leipziger mit Paris Saint-Germain Schritt halten und zu Manchester United aufschließen. Nach dem Spiel merkte man den Leipzigern die Dramatik des Erfolgs an.

"Verrücktes Spiel, kann man sagen", bilanzierte Trainer Julian Nagelsmann, der sich gleich an die Analyse machte. "Wir waren in der ersten Halbzeit sehr gut, hatten zwölf Abschlüsse. Der finale Ball im letzten Drittel war nicht gut genug. Wir müssen ein gewisses Killer-Gen entwickeln. Wenn du wirklich eine Spitzenmannschaft sein willst, musst du so ein Spiel deutlich früher entscheiden. Aus unseren Chancen haben wir zu wenig gemacht", so der Übungsleiter, der eine deutlich schwächere zweite Halbzeit sah.

RB Leipzig und das Finale gegen Manchester

Nagelsmann weiter: "Jetzt haben wir 93 Minuten marschieren müssen. Der Spielverlauf in der zweiten Halbzeit hat uns nicht zwingend als Sieger gesehen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir die Partie doch noch für uns entschieden haben."

"Wir können es noch über diese Gruppenphase hinaus schaffen. Als nächstes kommt das Finale gegen Manchester United. Der heutige Treffer war wichtig für mich. Das erste Tor ist immer sehr bedeutend. Ich bin sehr glücklich, dass ich es endlich gemacht habe. Jetzt kann ich mich aber darauf konzentrieren, weiterhin besser zu spielen", war Joker und Siegtorschütze Alexander Sörloth enorm erleichtert und ebenfalls froh über die wichtigen drei Punkte. "Es ist gegen Basaksehir nie einfach, sie sind ein gutes Team. Das letzte Mal, als ich hier war, hatte ich ein gutes Gefühl, als ich auf dem Platz kam. Heute auch."

Sörloth sorgte spät für die Entscheidung
Sörloth sorgte spät für die Entscheidung / Burak Kara/Getty Images

Emil Forsberg übte sich an Selbstkritik und trauerte einigen Chancen hinterher: "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, viele gute Chancen herausgespielt. Im letzten Drittel müssen wir es besser machen. Ich hätte auch ein Tor machen müssen. Wenn du so gut drauf bist, wie wir es in der ersten Hälfte waren, muss man das Spiel schon eher "killen", ein oder zwei Tore mehr schießen und den Sieg eher nach Hause bringen. Jetzt haben wir ein Endspiel gegen Manchester United und da wollen wir alles geben.“

Genauso sah es sein Mittelfeldkollege Marcel Sabitzer: "Wenn man sich die Zahlen anschaut, hätten wir das Spiel früher entscheiden müssen." Von dieser Partie werden die Sachsen also einiges lernen. In einer Woche geht es dann um die erneute Teilnahme an der K.O.-Runde.

Pressestimmen zu Basaksehir gegen Leipzig

Die deutsche Presse weiß um die Bedeutung des Erfolgs der Leipziger. Den nächsten Schritt hat die Mannschaft in der eigenen Hand. "RB Leipzig behält im Krimi bei Basaksehir die Nerven und darf in der Champions League auf den Einzug ins Achtelfinale hoffen. Die starke Halbzeit vermasselte sich Leipzig mit einer Schlafeinlage in der Nachspielzeit. Nach einer Ecke stand Kahveci am Strafraumrand völlig frei und traf zum Anschluss", so beispielsweise die Sächsische Zeitung.

Der kicker attestiert RB auch einen glücklichen Abend: "RB Leipzig bleibt dick im Geschäft ums Achtelfinale der Königsklasse. Mit einem 4:3 an einem am Ende völlig verrückten Abend beim türkischen Meister Basaksehir haben die Sachsen dieses Mal zugeschlagen und sich so ein Endspiel gegen Manchester United erspielt. Unnötig spannend hat es das Team dabei aber gemacht - und am Ende einen bislang noch glücklosen Joker gebraucht."

RB Live ging auf den Helden des Abends ein, der sich nun vielleicht endlich bei den Leipziger etablieren kann: "Märchenhafter hätte dieser Abend für Alexander Sörloth nicht verlaufen können. Bei seiner Rückkehr in die Türkei zum alten Rivalen Basaksehir erzielte der Norweger mit seinem ersten Torschuss den Siegtreffer zum 4:3 im Spektakelspiel in der Champions League in Istanbul.

Den gleichen Matchwinner hat sich der Spiegel herausgepickt: "Kurz vor Schluss kassierte RB den 3:3-Ausgleich in Istanbul – und das Weiterkommen in der Champions League geriet in akute Gefahr. Dann kam der große Moment von Alexander Sörloth."