Piatek muss jetzt liefern - für Hertha BSC und sich selbst

Piatek muss jetzt was zeigen
Piatek muss jetzt was zeigen / DeFodi Images/Getty Images
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Hertha BSC muss für einige Wochen auf Top-Stürmer Jhon Cordoba verzichten. Das ruft Krzysztof Piatek wieder auf den Plan, der zuletzt kaum spielen durfte. Es ist sowohl für ihn selbst als auch für die Hertha ungemein wichtig, dass Piatek jetzt liefert.

Während er unter Jürgen Klinsmann und Alexander Nouri gesetzt war, hatte es Winter-Neuzugang Krzysztof Piatek seit der Ankunft von Bruno Labbadia bei Hertha BSC zunehmend schwerer. Er war anfangs nicht erste Wahl und auch wenn er sich zum Ende der Vorsaison seinen Stammplatz zurück erkämpfte, holten die Berliner mit Jhon Cordoba einen teuren neuen Stürmer, der ihm schnell den Rang ablief.

Cordoba fehlt Hertha BSC mehrere Wochen

Piatek hatte im Trikot der Hertha schlicht noch nicht so richtig überzeugen können und fast nur vom Elfmeter-Punkt getroffen, in der laufenden Spielzeit ließ sein erstes Saisontor bis zum vergangenen Samstag auf sich warten. Dann aber zeigte der Pole in Augsburg nach seiner Einwechslung ein starkes Spiel mit Tor und Assist. Es ist der perfekte Zeitpunkt - denn ab jetzt muss und wird Hertha auf Piatek setzen.

Cordoba verletzte sich nämlich und musste zur Pause runter, weshalb Piatek überhaupt erst in die Partie kam. Der 25-Jährige bekam damit etwa so viel Spielzeit wie in den vier Spielen zuvor zusammen. Seine Einsatzminuten werden jetzt aber deutlich ansteigen, weil Cordoba wochenlang ausfallen wird. Gegenüber der Bild bestätigte Labbadia bereits, dass Piatek ab sofort die Nummer eins im Sturm ist: "Wir haben ein Gespräch geführt. Krzysztof weiß jetzt, dass er die erste Wahl ist."

Das Spiel der Hertha soll dafür auch auf den Angreifer ausgerichtet werden: "Krzysztof will immer Tore schießen. Zum einen müssen wir unser Spiel anpassen, weil er ein spezieller Spieler ist. Zum anderen muss er ein paar Sachen machen, die für die Mannschaft wichtig sind", erklärte Labbadia.

Bruno Labbadia muss das Spiel seiner Mannschaft ein wenig an Piatek anpassen
Bruno Labbadia muss das Spiel seiner Mannschaft ein wenig an Piatek anpassen / CHRISTOF STACHE/Getty Images

Der größte Unterschied zwischen Cordoba und Piatek ist wohl, dass der Kolumbianer ein wenig mehr mitspielt: Er ist als Wandspieler stets anspielbar und bietet mit seinem Tempo Laufwege an. Piatek dagegen ist ein Stürmer, der seine Stärken überwiegend im Abschluss hat, im Strafraum lauert und eher weniger am Spiel teilnimmt. Eigentlich passt das nicht so gut zu Labbadias System - muss es aber jetzt.

Piatek muss liefern - und Labbadia muss ihm helfen

Der Trainer ist gefordert, das Spiel ein wenig mehr auf seinen 24-Millionen-Mann zuzuschneiden. Labbadia sollte die Fähigkeit besitzen, mit dem zu arbeiten, was er hat und dies entsprechend einzusetzen. Bislang hat die Hertha noch nicht den erhofften nächsten Schritt in der Bundesliga geschafft; damit das gelingt, darf das Fehlen von Cordoba nicht für einen Totalausfall sorgen.

Piatek schultert also eine ganze Menge Verantwortung, indem er jetzt wieder der Mann ist, der in erster Linie für die Tore sorgen soll. Dazu muss auch er sein Spiel ein wenig anpassen, doch Labbadia bestätigte unlängst den Willen dazu. Klappt es, hat die Hertha bald ein Luxus-Problem, wenn Cordoba wieder fit ist. Andernfalls war das viele Geld für Piatek wohl nicht gut angelegt - und die Berliner stecken weiter im grauen Mittelmaß der Bundesliga fest.