Palhinha-Ersatzrolle beim FC Bayern: Zwei Gründe und ein Hoffnungsschimmer
Von Dominik Hager
Joao Palhinha dürfte mit seiner Anfangszeit beim FC Bayern nicht so ganz zufrieden sein. Zwar konnte der Portugiese planmäßig zur Asienreise zum Verein stoßen und war seitdem auch nicht verletzt, jedoch sieht seine Einsatzbilanz mau aus. Neben zwei Joker-Einsätzen in Ulm und gegen Freiburg, saß er in Wolfsburg sogar über die volle Distanz auf der Bank. Nicht entscheidend anders erging es ihm nun auch in der Nationalmannschaft, indem er gegen Schottland nur eine Halbzeit bekam und gegen Kroatien überhaupt nicht mitmischen durfte.
Ähnlich lief für den 29-Jährigen aber auch schon die EM ab. In der Gruppenphase durfte er insgesamt nur für 90 Minuten ran, ehe er im Achtel- und Viertelfinale dann die volle Distanz auf auf dem Spielfeld verbracht hat. Dazu gehörten 120 Minuten gegen Frankreich.
Schlägt die Stunde von Palhinha gegen Leverkusen und Barça?
Gewissermaßen kann Palhinha daraus auch Hoffnung für die kommende Zeit beim FC Bayern ziehen. Ein Grund für die Ersatzrolle des Mittelfeldspielers dürfte darin bestehen, dass die Münchner eher gegen kleinere Klubs gespielt haben. Sowohl Ulm als auch Wolfsburg und Freiburg sind den Bayern personell klar unterlegen, weshalb im Vorfeld offensichtlich war, dass die Münchner den aktiven Part übernehmen werden. Folgerichtig stellte Vincent Kompany sein Team sehr offensiv auf und ein. Als Mittelfeld-Mann, der vor allem über seine Zweikampfhärte und Zerstörungskunst kommt, war Palhinha folgerichtig weniger gefragt als die feinen Fußballer.
Es ist aber natürlich absolut klar, dass noch härtere Brocken auf den FC Bayern zukommen. Geht es dann gegen die nationale Spitze oder in der Champions League um alles, könnte Palhinha ähnlich wie in der EM-K.o.-Phase plötzlich gefragt sein. Am 28. September steht das Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen an, nur wenige Tage später geht es in der Champions League gegen Aston Villa. Am 23. Oktober wartet das Auswärtsspiel im Camp Nou gegen Hansi Flick und den FC Barcelona. Sind diese Spiele absolviert, kann man sich ein genaueres Zwischenfazit bei Palhinha erlauben.
Kimmich und Pavlovic machen Palhinha das Leben schwer
Es sei grundsätzlich angemerkt, dass Palhinha in seinen Einsatzminuten absolut keinen schlechten Job gemacht hat. Ähnliches gilt aber eben auch für Joshua Kimmich und Aleksandar Pavlovic. Insbesondere der Youngster hat nochmal einen Sprung nach vorne gemacht und spielt die Rolle im zentralen Mittelfeld cool runter. Es gibt überhaupt keinen Grund, den Youngster in dieser Form auf die Bank zu verbannen. Joshua Kimmich präsentiert sich ebenfalls in guter Verfassung und wird von Kompany als Mittelfeldspieler gesehen. Zum Leidwesen von Palhinha, der ansonsten wohl an der Seite von Pavlovic gesetzt wäre.
Dennoch gilt festzuhalten, dass es Perspektiven für den Portugiesen gibt. Für einige Spiele wird das Duo Kimmich & Pavlovic wohl zu offensiv sein. Demnach könnte Kompany entweder mit einem Dreiermittelfeld spielen oder einen der beiden aktuellen Stammspieler opfern bzw. umpositionieren. Es ist definitiv nicht auszuschließen, dass Kimmich wieder vermehrt hinten rechts zum Einsatz kommt. Selbst in Abwesenheit von Josip Stanisic hat Sacha Boey Probleme, sich zu behaupten, weshalb Kompany zuletzt gegen Freiburg ohne klaren Rechtsverteidiger gespielt hat. Kimmich könnte hier also jederzeit gefragt sein und Platz schaffen.
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