Olympische Spiele: So könnte der deutsche Kader in Tokio aussehen

Kevin Volland könnte als erfahrener Mann beim Turnier in Japan vorangehen
Kevin Volland könnte als erfahrener Mann beim Turnier in Japan vorangehen / PASCAL GUYOT/Getty Images
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Für den deutschen Fußball könnte es ein Sommer mit einem Highlight nach dem anderen werden. Erst die U21-EM, gefolgt von der EM der Herren und als Krönung gibt es die Olympischen Spiele obendrauf. Ob diese Turniere alle wie geplant stattfinden werden? Keiner weiß es. Trotzdem ist die Hoffnung nach einer verbesserten Corona-Situation und reibungslosen Turnierabläufen groß.

Wie auch 2016 wird eine deutsche Fußballauswahl beim Turnier in Japan anwesend sein und um Gold kämpfen. Da zwei weitere große Turniere für den deutschen Fußball stattfinden, ist die Auswahl an U23-Spielern sehr begrenzt, denn lediglich diese sind für den Spielbetrieb berechtigt. Kleine Ausnahme: Drei Spieler über 23 dürfen den Kader verstärken. Diese Spieler könnten für Deutschland ins Rennen gehen.

Zwar dürfte der momentane Kader der U21 auch bei den Olympischen Spielen auflaufen, davon auszugehen ist allerdings nicht. Denn: Im März und im Juni stehen die Ausscheidungen der U21-EM an. Dass dem Großteil der Spieler ein weiteres Sommerturnier zugemutet wird, ist eher unwahrscheinlich. Deshalb sind in diesem Kader auch hauptsächlich Spieler dabei, die nicht mehr für die U21 in Frage kommen und wohl eher auch nicht bei der Herren-EM dabei sein werden. Angereist wird mit einem 18er Kader, also ist Variabilität ein wichtiges Qualitätsmerkmal.

1. Torhüter

Florian Müller ist beim SC Freiburg gesetzt
Florian Müller ist beim SC Freiburg gesetzt / Matthias Hangst/Getty Images

Als Stammtorhüter könnte Florian Müller vom SC Freiburg auflaufen. Der 23-Jährige ist vom FSV Mainz in den Breisgau ausgeliehen und hat seit der Ankunft jedes Spiel in der Liga bestritten. Mit ihm wäre Deutschland auf der Torhüterposition top besetzt. Dahinter könnten Florian Kastenmeier von Fortuna Düsseldorf und Finn Dahmen von Mainz 05 ins Rennen gehen. Der Joker eines Ü23-Spielers bräuchte hier sicherlich nicht gezogen werden.

2. Innenverteidiger

Uduokhai stand bereits im Kader von Bundestrainer Löw
Uduokhai stand bereits im Kader von Bundestrainer Löw / Stuart Franklin/Getty Images

Auf dieser Position scheinen die Deutschen äußerst gut besetzt zu sein. Mit Jordan Torunarigha (Hertha BSC), Felix Uduokhai (FC Augsburg) und Keven Schlotterbeck (SC Freiburg) stehen drei Stammspieler aus der Bundesliga parat. Ergänzend dazu könnte der Kölner Jannes Horn kommen, welcher defensiv sehr variabel einsetzbar ist; alle vier sind aus dem Jahrgang 1997.

Mats Hummels wäre übrigens auch eine Option. Der BVB-Abwehrchef verriet auf Clubhouse zumindest, dass er auf der Olympia-Liste der NADA-steht und somit für Olympia nominiert werden könnte.

3. Außenverteidiger

Henrichs kam bis zu seiner Verletzung gut bei Leipzig rein
Henrichs kam bis zu seiner Verletzung gut bei Leipzig rein / UWE KRAFT/Getty Images

Hier könnte zum ersten Mal ein Spieler mit A-Länderspielerfahrung stehen: Benjamin Henrichs. Der 23-jährige Leipziger ist zurzeit verletzt, war davor aber eine ordentlich genutzte Option von Trainer Nagelsmann bei den Roten Bullen. Elf Pflichtspiele machte der variable Ex-Leverkusener, der auch im Mittelfeld eingesetzt werden kann.

Auf links ist die beste Alternative Maximilian Mittelstädt von der Hertha aus Berlin. Allerdings könnte sein Platz auch anderweitig vergeben werden. Denn: Im A-Kader wird Joachim Löw wohl nur zwei Außenverteidiger mitnehmen. Das heißt für Marcel Halstenberg, Nico Schulz, Philipp Max und Robin Gosens: Zwei werden wohl nicht dabei sein und somit könnte einer auch in den Kader für Olympia rutschen.

4. Zentrales Mittelfeld

Suat Serdar hat bereits vier A-Länderspiele absolviert
Suat Serdar hat bereits vier A-Länderspiele absolviert / LEON KUEGELER/Getty Images

Hier sollte Kuntz definitiv einen Ü23-Spieler mitnehmen und zwar in Person von Maximilian Arnold, dieser hätte sich ein Turnier definitiv verdient. Auch Suat Serdar wird wohl mitfahren nach Japan. Diese beiden könnten eine Top-Achse bilden. Florian Neuhaus wäre auch eine Option, wird aber recht sicher mit zur EM im Juni fahren. Als Back-up käme der Kölner Elvis Rexhbecaj in Frage. Dieser steuerte bereits vier Torbeteiligungen für die Kölner in dieser Saison bei.

Als älterer Spiele bekundete Weltmeister Christoph Kramer jüngst erneut sein Interesse an einer Olympia-Teilnahme.

5. Offensives Mittelfeld

Cedric Teuchert hat bei Union Berlin seinen Platz gefunden
Cedric Teuchert hat bei Union Berlin seinen Platz gefunden / Boris Streubel/Getty Images

Die Verlockung ist auf dieser Position enorm groß, zwei Top-Akteure mitzunehmen. Kai Havertz und Florian Wirtz: Beide wären sie spielberechtigt, aber beide werden sie auch schon im Sommer woanders gebraucht. Havertz für die europaweite EM und Florian Wirtz für die U21 - oder fährt der 17-Jährige vielleicht doch schon mit Jogis-Jungs auf große Tour?

Cedric Teuchert von Union Berlin ist hier wohl die passende Alternative, zuzüglich könnte Stefan Kuntz hier auch einem ganz Jungen die Chance geben. Der 18-jährige Lazar Samardzic von RB Leipzig oder der 19-jährige Leon Dajaku von Union Berlin wären gute Lösungen; Platz wäre nur für einen der beiden.

Thomas Müller wird dagegen nicht mitfahren. Der Weltmeister von 2014 verriet bei Clubhouse, dass er nicht auf der NADA-Liste steht. Ein klares Anzeichen, dass Müller keine Olympia-Pläne hegt.

6. Flügelspieler

Marco Richter traf 2019 dreimal bei der U-21 EM für Deutschland
Marco Richter traf 2019 dreimal bei der U-21 EM für Deutschland / CHRISTOF STACHE/Getty Images

Ziemlich sicher wird Marco Richter hier seinen Platz einnehmen. Der 23-jährige Augsburger war bereits bei der U21-EM 2019 ein wichtiger Faktor. Sonst sieht es hier recht dünn aus. Die übrigen Optionen werden wahrscheinlich auf dem U21-Zug mitfahren.

Hier bietet sich also wieder die Mitnahme eines Ü23-Spielers an. Da gibt es reichlich Alternativen: Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen), Patrick Herrmann (Borussia Mönchengladbach) oder Amin Younes (Eintracht Frankfurt); alle drei Spieler bringen Qualität mit.

7. Sturm

Kevin Volland hat perfekt in die Ligue 1 hineingefunden
Kevin Volland hat perfekt in die Ligue 1 hineingefunden / VALERY HACHE/Getty Images

Die interessanteste Besetzung könnte die des Mittelstürmers werden. Auch hier ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ein gestandener Spieler mitfahren darf nach Asien. Wer das sein könnte, ist allerdings völlig unklar, Alternativen sind vorhanden.

Das heißeste Eisen ist hier der Wahl-Monegasse Kevin Volland von der AS Monaco. Der 28-Jährige spielt mit bereits 17 Scorerpunkten in 19 Einsätzen eine überragende Saison in Frankreich. Niclas Füllkrug von Werder Bremen oder der Wolfsburger Daniel Ginczek wären weitere Möglichkeiten. Hier spricht aber vieles für Volland, außer Joachim Löw sollte doch noch zur Besinnung kommen und den aktuell nach Torbeteiligungen erfolgreichsten Deutschen mit in seinen EM-Kader berufen.

Eine Option ist auch Max Kruse. Der Union-Routinier steht ebenfalls auf der Olympia-Liste der Nada.

Des Weiteren könnte dann die große Stunde von Youssoufa Moukoko schlagen, an der Seite eines erfahrenen Stürmers könnte sich der 16-Jährige zum ersten Mal bei einem Turnier beweisen.