Oliver Kahn schließt transferlosen Sommer beim FC Bayern nicht aus: "Könnte eine Option sein"

Oliver Kahn schließt einen transferlosen Sommer des FC Bayern nicht aus
Oliver Kahn schließt einen transferlosen Sommer des FC Bayern nicht aus / Pool/Getty Images
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Auch der FC Bayern muss angesichts der Corona-Krise auf seine Ausgaben achten. Für den bevorstehenden Transfersommer stehen einige interessante und teure Kandidaten im Raum, laut Oliver Kahn könnte es jedoch einen Sommer ohne Transfers geben.

"Das könnte eine Option sein", sagte Kahn am Sonntagabend bei Sky 90. "Wir haben durch den Ausbruch dieser Krise gesehen, wie verletzlich dieses System Profifußball ist." Viele europäische Vereine würden sich aktuell "sehr viele Gedanken" über die Zeit nach der Corona-Krise machen: "Wie geht das Ganze nach Corona weiter? Und was bedeutet das finanziell?", so Kahn.

"Da wäre ich ganz vorsichtig, über irgendwelche Transfers im größeren Millionen-Bereich nachzudenken. Weil im Moment sind da erst mal noch ganz, ganz andere Dinge zu bewältigen, bevor dieser Markt - wenn überhaupt - wieder anspringen wird." Aktuell sei der Verein "sehr gut beraten, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen" und kein überstürztes Risiko einzugehen.

Kahn: 40-Millionen-Euro-Transfers sind keine Schnäppchen

Der Transfersommer des FC Bayern dreht sich allen voran um Leroy Sané. Vor einem Jahr misslang die Verpflichtung des deutschen Nationalspielers aufgrund des erlittenen Kreuzbandrisses im FA Community Shield zwischen seinem aktuellen Verein Manchester City und dem FC Liverpool. In den vergangenen Wochen haben sich die Anzeichen verdichtet, dass Sanés Zukunft ab der neuen Saison in München liegen könnte.

Platzt der Transfer von Wunschspieler Leroy Sané wegen der Corona-Krise?
Platzt der Transfer von Wunschspieler Leroy Sané wegen der Corona-Krise? / Clive Brunskill/Getty Images

Forderte Manchester City vor einem Jahr eine Ablösesumme weit über 100 Millionen Euro, so soll der Klub laut kicker nur noch 50 Millionen Euro verlangen. Die Bayern wiederum würden 40 Millionen Euro bieten. Trotz der vergleichsweise niedrigen Summe will Kahn aber nicht von einem günstigen Transfer sprechen: "Ich wehre mich dagegen, auch bei 30 oder 40 Millionen, egal für welchen Spieler, dass das Peanuts oder kleinere Summen wären in der heutigen Zeit."

Kai Havertz? Kahn äußert sich zurückhaltend

Als weiteres potentielles Transferziel gilt Kai Havertz. Das Juwel von Bayer Leverkusen deutete zuletzt zwar an, dass er sich nach der Saison einen Wechsel vorstellen kann, allerdings sollen die Leverkusener trotz der Krise eine Ablösesumme im dreistelligen Millionenbereich fordern. Nachdem sich Ex-Präsident Uli Hoeneß am Wochenende skeptisch über einen Transfer des 20-Jährigen äußerte, blieb auch Kahn zurückhaltend. Havertz sei "ein Top-Talent, ein super Spieler", so der 50-Jährige, "das heißt aber nicht, dass der FC Bayern an all diesen guten Spielern interessiert ist."

Nach einer durchschnittlichen Hinrunde bringt sich Kai Havertz für einen Transfer in Stellung. Sein Weg scheint aber nicht zum FC Bayern zu führen.
Nach einer durchschnittlichen Hinrunde bringt sich Kai Havertz für einen Transfer in Stellung. Sein Weg scheint aber nicht zum FC Bayern zu führen. / Pool/Getty Images

Darüber hinaus sei es schwierig, "hier und heute über Spieler zu sprechen, die einen gültigen Vertrag bei einem anderen Verein haben". Havertz ist noch bis 2022 an Leverkusen gebunden. "Das sollten wir jetzt einfach akzeptieren", sagte Kahn.