Noch immer keine Einigung bei AC Milan und Donnarumma in Sicht

Er zeigt es schon an: Donnarumma will ganz nach oben!
Er zeigt es schon an: Donnarumma will ganz nach oben! / Marco Luzzani/Getty Images
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Zum Rekordmann wurde AC Mailands Torhüter bereits im zarten Alter von sechzehn Jahren. Denn schon in diesem beschämend jugendlichen Alter wurde der in der Nähe von Neapel geborene Gianluigi Donnarumma am 25. Oktober 2015 zum jüngsten Keeper, der jemals in der Serie A zwischen den Pfosten stand. Doch was damals wie der Beginn eines modernen Märchens daherkam, könnte sich nun zu einer klassischen Tragödie entwickeln.

Denn nur 90 Tage vor Ablauf seines bis Ende Juni laufenden Vertrages sind sich beide Seiten noch nicht näher gekommen, was eine Verlängerung des Arbeitspapiers betrifft. Dabei besteht prinzipiell die Bereitschaft, sowohl seitens der AC als auch des Spielers, die Zusammenarbeit fortzusetzen.

Donnarumma will Champions League spielen!

Doch Spieler haben halt auch sportliche Ambitionen. Zumal wenn sie, wie Donnarumma, zu den Besten ihres Faches gehören. Des Torhüters Anspruch ist es dementsprechend, sich Jahr für Jahr mit den Allerbesten zu messen. Was nur eine andere Chiffre für "Champions League spielen" bedeutet.

Sich für die europäische Königsklasse zu qualifizieren, ist den Rossoneri allerdings in den letzten sieben Jahren (!) nicht gelungen. Zuletzt hörten die Norditaliener die Champions League-Hymne in der Spielzeit 2013/14.

Danach mussten sich die Lombarden (und somit auch Donnarumma), wenn überhaupt, mit der kleinen Schwester Europa League zufrieden geben. Dreimal in Folge (in den Spielzeiten 2013/14 bis 2015/16) schafften sie nicht einmal das.

In der aktuellen Spielzeit sieht es zwar erheblich besser aus - Milan ist als Tabellenzweiter mit 59 Punkten diesbezüglich auf Kurs -, doch stehen auch noch zehn Spiele aus.

Genug Zeit also für den aktuellen Tabellenfünften aus Neapel (mit 53 Punkten und einem Spiel weniger) die Differenz auf die Mailänder noch aufzuholen.

Verhandlungen zwischen Milan und Donnarumma in der Schwebe

Da also noch längst nicht garantiert ist, dass Milan nach dann acht Jahren Abstinenz wieder in den höchstdekorierten europäischen Vereinswettbewerb einziehen wird, hängt die Verlängerung weiter in der Schwebe.

Auf das letzte Angebot (über 8,7 Millionen Euro pro Jahr) soll der von Mino Raiola betreute Keeper noch immer nicht geantwortet haben. Was einer Ablehnung der Offerte gleichkommt. Die Daily Mail berichtet, dass dem Donnarumma-Lager ein Salär von zwölf Millionen Euro vorschwebt - womit er zum bestbezahlten Keeper der Welt aufsteigen würde.

Zudem gibt es Uneinigkeit über die mögliche Länge eines neuen Arbeitspapiers. Während die Verantwortlichen im San Siro eine langfristige Bindung (von fünf Jahren) anstreben, will sich der Torwart wohl maximal für zwei oder drei weitere Spielzeiten verpflichten.

Man darf nicht vergessen: trotz seiner bald sechsjährigen Profi-Karriere ist Donnarumma weiterhin erst 22 Jahre alt!

Das Beste an der aktuellen Lage dürfte aus Sicht des Vereins sein, dass die für eine Donnarumma-Verpflichtung in Frage kommenden Klubs auf der Torhüterposition allesamt ausreichend besetzt sind - und es somit vorerst wohl nicht zu dem befürchteten Wettbieten kommen dürfte, bei welchem die AC dann wohl das Nachsehen hätte.

Europäische Konkurrenz auf der Torwart-Position gut besetzt

Der Kandidatenkreis ist bislang auf den FC Chelsea, Manchester United und Real Madrid beschränkt. Bei den Blues dürften die Tage für Rekord-Mann Kepa gezählt sein. Doch statt eines spektakulären Neuzugangs auf der Torhüterposition könnten die Londoner auch in Zukunft auf die Künste von Edouard Mendy setzen, der den Spanier mit guten Leistungen seit Saisonbeginn aus dem Kasten verdrängt hat.

Thomas Tuchel, Edouard Mendy
Hat 80-Millionen-Mann Kepa aus dem Chelsea-Tor verdrängt: Edouard Mendy (hier mit seinem deutschen Trainer Thomas Tuchel) / Visionhaus/Getty Images

Bei Manchester United hat ein solcher Wachwechsel im Gehäuse zwar noch nicht stattgefunden, doch dem in Manchester nicht unumstrittenen früheren Atlético-Keeper David de Gea ist in Dean Henderson eine mehr als ernstzunehmende Konkurrenz in den eigenen Reihen erwachsen. Im November gab der 24-Jährige sein Debüt für die A-Mannschaft der Three Lions.

Dean Henderson
Wird er die neue Nummer 1 im Tor der Red Devils? Dean Henderson / Jonathan Moscrop/Getty Images

Und auch Real Madrid ist mit Thibaut Courtois im Tor bestens aufgestellt. Donnarumma dürfte es sich gründlich überlegen, nur als eventueller Back-up des Belgiers in die spanische Hauptstadt zu wechseln. Zudem dürfte sich das Hauptaugenmerk der Königlichen im kommenden Transfermarkt auf Verpflichtungen im Offensivbereich und in der defensiven Zentrale vor dem Tor richten.

Thibaut Courtois
Der unbestrittene Stammkeeper der Königlichen: Thibaut Courtois / Soccrates Images/Getty Images