No Stindl, no Party: Borussia M'Gladbach und ihr unerschütterlicher Anführer

Lars Stindl.
Lars Stindl. / Alexander Scheuber/Getty Images
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Nach seiner erneuten schweren Verletzung schien Lars Stindl vor anderthalb Jahren schon wieder bei Gladbach abgeschrieben. Der Kapitän kam aber erneut stärker zurück und spielte ein großartiges Jahr 2020. Er ist nach wie vor der Anführer und einer der besten Spieler der Fohlen.

Wenn Borussia Mönchengladbach am Samstag beim VfB Stuttgart zu Gast ist, wird es im Angriff voraussichtlich vor allem auf einen Mann an kommen: Lars Stindl. Marcus Thuram fehlt gesperrt, Breel Embolo verletzt und auch Alassane Plea ist noch nicht wieder bei 100 Prozent und dürfte keine 90 Minuten auf dem Platz stehen.

Stindl ist Gladbachs torgefährlichster Spieler

Das ist aber gar nicht so dramatisch, schließlich ist Stindl Gladbachs torgefährlichster Spieler: elf Tore und acht Vorlagen hat er in dieser Saison schon auf dem Konto. Doch der Kapitän war noch an viel mehr Treffern beteiligt, wenn auch indirekt, wie die Rheinische Post herausgearbeitet hat: Acht Mal spielte Stindl auch den vorletzten Pass. Schon seit Jahren ist er in dieser Kategorie einer der besten in der Bundesliga, teilweise in Europa.

Vor gut anderthalb Jahren hatten manche den 32-Jährigen bereits abgeschrieben. Als Marco Rose seinen Dienst in Mönchengladbach antrat, war Stindl verletzt. Wie schon 2018 verpasste er die gesamte Sommervorbereitung. Und dann hatte Gladbach mit Marcus Thuram, Breel Embolo und Alassane Plea die Büffelherde an den Niederrhein umgesiedelt und feierte großen Erfolg. Wo sollte da noch Platz für Stindl sein?

Doch Rose stellte sich diese Frage nicht. "Lars ist nicht nur sportlich, sondern auch als Persönlichkeit unheimlich wichtig für die Mannschaft", betonte er damals in der Bild. "Lars ist ab sofort eine Option. Er ist wieder da." Stindl kam sofort regelmäßig zum Einsatz, mal mehr, mal weniger. Von Anfang schon hatte Stindl seine Wichtigkeit aber unter Beweis gestellt, als er zum Beispiel beim Europa-League-Spiel in Rom tief in der Nachspielzeit eiskalt einen Elfmeter verwandelte. Er musste trotzdem erst noch seine Form finden. Anfang 2020 hatte er sie und machte in vier Spielen fünf Tore, bis die Corona-Pause kam.

Stindl war 2020 der beste deutsche Stürmer

Generell spielte Stindl aber ein großartiges vergangenes Jahr und war unter dem Strich der beste deutsche Torschütze, noch vor Timo Werner oder Kai Havertz, die für viel Geld zum FC Chelsea gingen und feste Bestandteile der Nationalmannschaft sind. Für den DFB spielte Stindl nicht mehr, seit er die Weltmeisterschaft 2018 verletzungsbedingt absagen musste. Rein von der Leistung her hätte er es aber verdient.

Kurz vor Weihnachten hatte Gladbachs Trainer Stindl erst wieder in den höchsten Tönen gelobt. Er sei ein "richtiger Kapitän, der vorangeht", hatte Rose bei Sky gesagt, nachdem Stindl in Frankfurt drei Tore erzielt und damit einen Punkt gerettet hatte. Zwei Treffer davon in der Nachspielzeit. Und genau das ist Stindl: Der Leader dieser Mannschaft. Jeder Mitspieler lobt ihn nur in den höchsten Tönen, ja sogar Gegenspieler schwärmen von ihm.

Egal, wie viele Verletzungen Stindl auch ausgebremst haben oder wie viele Spieler Gladbach für die offensive verpflichtet hat. Der "Capitano" hat sich letzten Endes mit seiner Klasse immer durchgesetzt und ist noch immer einer der besten Spieler sowie der unumstrittene Anführer dieser Mannschaft. Glücklicherweise wird er es auch noch bis mindestens 2023 sein.