Niklas Süle sorgt für Stimmungswandel: In dieser Form unverzichtbar?!

Niklas Süle hat sich packende Zweikämpfe mit Erling Haaland geliefert
Niklas Süle hat sich packende Zweikämpfe mit Erling Haaland geliefert / Lars Baron/Getty Images
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Niklas Süle heißt der durchaus überraschende Gewinner des Saisonstarts beim FC Bayern! Julian Nagelsmann setzt zu Beginn der Spielzeit auf den 25-Jährigen, der 2021/22 die Zweifler verstummen lassen muss.


Von zu Tode betrübt zu himmelhoch jauchzend: Die Stimmung um Niklas Süle beim FC Bayern scheint sich nach dem Saisonstart gedreht zu haben. Make it or break it - so hieß es vor dem letzten Vertragsjahr des 25-Jährigen in München. Der Innenverteidiger galt sogar als Verkaufskandidat, lange wurde er vor allem mit dem FC Chelsea in Verbindung gebracht.

Die Zweifel beim FC Bayern sollen intern groß (gewesen) sein. Einstellungs- und Gewichtsprobleme wurden Süle nachgesagt. Die Frage stand im Raum: Ist Süle gut genug für den Rekordmeister? Nach einer enttäuschenden EM und der kurzen Vorbereitung wurden diese Zweifel befeuert. Schließlich galt Tanguy Nianzou als Gewinner der Vorbereitung und wurde neben Königstransfer Dayot Upamecano in der Startelf erwartet.

Süle sticht Nianzou aus

Doch es kam anders: Nicht Nianzou sondern Süle verteidigte neben Upamecano in Gladbach. Und auch im Supercup gegen den BVB stand der 25-Jährige von Beginn an auf dem Platz. Seine Leistungen waren ordentlich bis gut: 73 Prozent gewonnene Zweikämpfe im Borussia-Park, dazu 103 Ballkontakte und 87 Prozent angekommene Pässe. Werte, die den soliden Süle-Auftakt in die Saison zumindest andeuten. Im Signal-Iduna-Park verbuchte Süle mit einer Passquote von 90 Prozent die beste beim FCB. In den Duellen mit Haaland und Co. zeigte er sich aggressiv und robust, auch wenn die Quote von 50 Prozent auf den ersten Blick nicht sonderlich stark wirkt. Die wichtigsten Zweikämpfe verbuchte Süle aber für sich. Im Anschluss gab es Lob vom Trainer:

"Niki und auch Upa waren unglaublich stabil in der Kette."

Julian Nagelsmann, via Sat.1

"Niki und Upa waren unheimlich stabil, sehr konzentriert. Das war nicht einfach gegen die starke BVB-Offensive. Das war definitiv ein Schritt nach vorne für die Zwei. Den BVB kannst du nicht ganz wegverteidigen, aber sie hatten auch mit Ball gute Aktionen", so Julian Nagelsmann.

Mentor Nagelsmann als Süle-Trumpf?

Eben jener Nagelsmann könnte der Schlüssel für eine weitere FCB-Zukunft von Süle sein. In Hoffenheim reifte der Verteidiger unter dem Coach zu einem der Defensiv-Shootingstars der Liga heran, der schnell in den Bayern-Fokus geriet. 20 Millionen Euro zahlte der Rekordmeister 2017 schließlich für Süle.

Doch die Bayern-Karriere geriet nach einem überraschend guten Start ins Stocken. Spätestens nach dem Comeback nach Süles Kreuzbandverletzung wuchsen die Zweifel. In diesem Jahr soll Süle unter seinem alten Förderer nun wieder sein vollen Potenzial ausschöpfen. Der Start ist - mal wieder etwas überraschend - gelungen.

Süle hat eigenes Schicksal selbst in der Hand

Um für eine endgültige Trendwende zu sorgen, muss Süle seine Leistungen aber konstant bestätigen. Baut Nagelsmann weiterhin auf eine Viererkette, wird sich vor allem nach der Rückkehr von Lucas Hernandez zeigen, ob Nagelsmann auch in Bestbesetzung auf Süle setzt. Nach den ersten beiden Saisonspielen scheint sich aber zumindest anzudeuten, dass es vor allem am 25-Jährigen selbst liegt, die Zweifler auch endgültig verstummen zu lassen.

In der Form der ersten beiden Saisonspiele wird man in München zwei Fragen mit Sicherheit mit 'Ja' beantworten: Ja - Süle ist stark genug, um Stammspieler beim FC Bayern zu sein. Und ja - Süles Vertrag sollte über 2022 hinaus verlängert werden.