Muss sich Neymar wegen seiner homophoben Äußerungen vor Gericht verantworten?

Neymar entpuppt sich als intolerant und homophob: Sieht so ein Vorbild aus?
Neymar entpuppt sich als intolerant und homophob: Sieht so ein Vorbild aus? / UEFA - Handout/Getty Images
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Es ist immer wieder schade zu sehen, welch kurze Halbwertzeit so manche Ankündigung in der heutigen Welt hat. In den letzten Wochen haben sich zahlreiche Prominente (und auch nicht so berühmte Zeitgenossen) in der Causa Georg Floyd zu Wort gemeldet und Respekt und Toleranz angemahnt. Um so bedauerlicher, dass diesen Parolen viel zu oft (und von viel zu vielen exponierten Persönlichkeiten) keine entsprechenden Taten folgen. Der letzte Skandal rund um Neymar ist dabei exemplarisch.

Was war passiert? Nun, im April hielt es die Mutter des selbsternannten Welt-Fußballers Neymar für eine gute Idee, auf ihrem Instagram-Account die Beziehung zu ihrem bisexuellen Freund Tiago Ramos öffentlich zu bestätigen. Der Altersunterschied zwischen Nadine Goncalves (52) und ihrem neuen Lebensabschnittspartner, von zarten 22 Jahren, war dabei gar nicht so sehr das Thema. Sondern vielmehr die sexuelle Orientierung von Ramos.

Aktivist will Klage gegen Neymar einreichen

Die nämlich stößt bei Nadines Sohn weder auf Verständnis geschweige denn auf Respekt. Als "kleine Schwuchtel" soll Neymar seinen Stiefvater in spe (?) bezeichnet haben. Das Dumme dabei: die Worte Neymars wurden im kleinen Freundeskreis aufgenommen - und an die Presse weitergeleitet. (Wohl dem, der solche Freunde hat. Aber das nur nebenbei...)

Dies hat die Staatsanwaltschaft São Paulo mittlerweile bestätigt. Und auch der LGBT-Aktivist Agripino Magalhaes hat schon per Instagram-Post angekündigt, Klage wegen "krimineller Homophobie, Hassreden und Morddrohungen" gegen den Fußball-Star einreichen zu wollen.