Nations League-Länderspiel gegen Spanien - ein Muster ohne Wert? Mitnichten!

Lässt gegen Spanien drei Debütanten ran: Jogi Löw
Lässt gegen Spanien drei Debütanten ran: Jogi Löw / Alex Grimm/Getty Images
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Nach über zehn Monaten kann Bundestrainer Jogi Löw gegen Spanien endlich wieder seine Nationalspieler in Aktion sehen. Zwar verzichten sowohl er als auch sein Amtskollege Luis Enrique am kommenden Nations-League-Donnerstag (20.45 Uhr) auf einige Stammkräfte - doch bleibt der Test gegen die Iberer auch so ein guter Gradmesser im Hinblick auf die auf den kommenden Sommer verschobene Europameisterschaft.

Ohne Sechs geht Löw in das Prestigeduell mit den Spaniern. Zu den Absenzen der vier Bayern-Spieler Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry gesellen sich auch noch die Leipziger Marcel Halstenberg und Lukas Klostermann. Allesamt absolvierten die Sechs das Champions-League-Finalturnier von Lissabon bis mindestens zum Halbfinale - und werden nun entsprechend erstmal geschont. Auf der Haben-Seite können gegen die Spanier drei Spieler ihr Debüt feiern: Oliver Baumann (TSG Hoffenheim), der angesichts der fehlenden Neuer und ter Stegen, erstmals nominiert wurde, Robin Gosens von Atalanta Bergamo auf der linken defensiven Außenbahn und Florian Neuhaus von Borussia Mönchengladbach im Mittelfeld.

Thiago und Dani Olmo für Spanien dabei

Auch Luis Enrique nutzt den Testlauf gegen die DFB-Auswahl, um neue Spiele auszuprobieren. Und neue Alte. Denn im Gegensatz zu seinen Münchener Vereinskollegen wird Thiago Alcántara am Donnerstag mit von der Partie sein. Mit wie viel Einsatzzeit, bleibt abzuwarten. Im Mittelfeld verzichtet der spanische Nationaltrainer im Gegenzug auf Sául Ñíquez (Atlético), Dani Ceballos und Isco (beide Real Madrid). Auch die Stürmer Álvaro Morata (Atlético), Paco Alcácer (Villarreal) und Gérard Moreno bleiben diesmal außen vor. Für sie kommen neu in die Mannschaft Eric García (Manchester City), Mikel Merino (Real Sociedad), Óscar Rodríguez (Real Madrid), Dani Olmo (RB Leipzig), Ansu Fati (FC Barcelona), Adama Traoré (Wolverhampton Wanderers) und Ferrán Torres (Manchester City).

Auch Löws Kollege Luis Enrique wird personell viel ausprobieren
Auch Löws Kollege Luis Enrique wird personell viel ausprobieren / Denis Doyle/Getty Images

Trotz der fehlenden Spieler bleibt das Prestigeduell ein wichtiger Test mit Blick auf die EURO2020

Ein Muster ohne Wert ist das Spiel, das in Stuttgart stattfinden wird, von daher beileibe nicht. Ein Blick auf die jeweiligen Klubs der Nominierten, hüben wie drüben, verbietet schon eine derartige Interpretation. Zudem reden wir hier immer noch über zwei der größten Fußballnationen der Gegenwart (und der jüngeren Vergangenheit). Beide verfügen über einen Pool an potentiellen EM-Fahrern, der weit über 30 Spieler umfasst. Angesichts der fortwährenden Corona-Krise sind gerade diese wenigen Termine mit Länderspielen ausgesprochen wichtig für die jeweiligen Nationaltrainer, um ihre Formation zu finden und die entsprechenden Systeme einzustudieren. Genügend Rückschlüsse dürften also beide Trainer aus dem Duell ziehen.