Wer wird der nächste Shootingstar beim FC Bayern? Die Nachwuchstalente im Check
Von Florian Bajus

Im modernen Nachwuchsleistungszentrum will der FC Bayern seine Stars von morgen ausbilden. Unter Hansi Flick durften sich bereits einige Talente in der Bundesliga beweisen, in Zukunft soll dieser Prozess weiter vorangetrieben werden. Einige der Namen, die BILD nennt, könnten allerdings auch verliehen werden, um sich mit Spielpraxis auf die große Hürde beim Rekordmeister vorzubereiten.
Einige Jahre, nachdem Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger den Durchbruch beim FC Bayern geschafft hatten, war dieser Erfolg auch Thomas Müller, Holger Badstuber und David Alaba vergönnt. Seither haben die Münchner aber vergeblich versucht, eigene Nachwuchstalente so weit auszubilden, dass sie sich im Profi-Kader festbeißen und zu Stammspielern werden können.
Aufgrund dessen wurde vor mittlerweile drei Jahren der neue Campus vorgestellt. Im Nachwuchsleistungszentrum, an dessen Spitze Jochen Sauer steht, tummeln sich zahlreiche Talente, die auf eine erste Bewährungschance bei den Profis drängen, wenn sie diese nicht bereits erhalten haben. Allerdings ist es auch in diesem Jahr enorm schwer, den Trainerstab nachhaltig von sich zu überzeugen, denn noch immer ist die Konkurrenz größer als bei keinem anderen Verein in Deutschland. Aufgeben wollen die Bayern ihre Hoffnung auf das nächste Supertalent aber nicht.
"Wir müssen unseren Kader, angesichts des fürchterlichen Rahmenterminkalenders in den nächsten zwei Jahren, mit Talenten verbreitern - nicht mit Stars", sagte Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge laut BILD.
Die Bayern-Talente im Check: Wer erhält die Chance auf einen Platz im Profi-Kader?
Im Tor wird der nächste Star voraussichtlich aber nicht aus der eigenen Nachwuchsschmiede kommen. Zunächst soll Manuel Neuer noch bis mindestens 2023 zwischen den Pfosten stehen, danach könnte der vom FC Schalke 04 verpflichtete Alexander Nübel den Platz einnehmen.
Langfristig wird Nübel mit Christian Früchtl konkurrieren. Der Stammtorhüter der Amateure könnte in diesem Jahr verliehen werden, genau wie Ron-Thorben Hoffmann. Laut kicker soll aber nur einer der beiden bei einem anderen Verein Spielpraxis sammeln. Derjenige, der bleibt, erhält dagegen den Platz bei den Amateuren.
Kann sich Richards durchbeißen?
Die Innenverteidigung ist enorm breit besetzt, jedoch könnten Jerome Boateng und David Alaba den Verein verlassen. In diesem Fall könnte Chris Richards zu den Profis aufrücken. Der US-Amerikaner ist international begehrt, soll aber in München bleiben.
Lars Lukas Mai könnte dagegen verliehen werden, spekuliert wird über einen Wechsel zum SV Darmstadt. Laut BILD hat auch Bright Arrey-Mbi gute Karten, der 17-Jährige dürfte zunächst aber seine Entwicklung in der U19 vorantreiben.
Breite Auswahl auf der Zehn
Im zentralen Mittelfeld ist die Auswahl nicht allzu groß, mit Paul Will, Angelo Stiller und Adrian Fein stehen aber immerhin drei Spieler zur Verfügung, die in den Kader aufrücken könnten. Die besten Karten hat Fein, mittelfristig sollte aber auch die Entwicklung von Stiller genauestens beobachtet werden. Will hat derweil seinen Stammplatz bei den Amateuren verloren, kam seit Januar nur sieben Mal zum Einsatz.
Auf der Zehn zählt Jamal Musiala zu den vielversprechenden Kandidaten, auch Sarpreet Singh könnte den Platz hinter Thomas Müller einnehmen. Der Neuseeländer machte in der Vorbereitung auf sich aufmerksam und gehörte mit sieben Toren und sieben Vorlagen zu den Schlüsselspielern bei den Amateuren. Auch Malik Tillman darf sich Hoffnungen machen. Der 18-Jährige, der auch in der Sturmspitze spielen kann, erzielte in der 3. Liga 5 Tore in 8 Partien, traf darüber hinaus 14 Mal für die U19.
Verzwickte Situation auf den Außenbahnen
Die Außenbahnspieler müssen sich darauf einstellen, dass Spielpraxis rar gesät ist. Leroy Sané, Serge Gnabry und Kingsley Coman sind das gesetzte Trio, Bedarf herrscht nur bei verletzungsbedingten Ausfällen. Oliver Batista Meier könnte an die TSG Hoffenheim verliehen werden, für Leon Dajaku könnte laut kicker die 2. Bundesliga in Frage kommen. Darüber hinaus nennt BILD Nicolas Kühn. Der 20-Jährige wurde nach einer Leihe von Ajax Amsterdam fest verpflichtet.
Im Sturm sind die Optionen derweil bekannt. Hinter Robert Lewandowski hat sich Joshua Zirkzee zur Nummer zwei gemausert, dahinter hofft Fiete Arp auf ein erfolgreichere Saison 2020/21. Mittelfristig könnte Armindo Sieb auf sich aufmerksam machen, der Angreifer wechselt aus der Nachwuchsabteilung der TSG Hoffenheim an die Isar.
Für Cheftrainer Hansi Flick bieten sich also einige interessante Optionen. Allerdings müssen die Talente nachhaltig beweisen, dass sie ihr Potenzial ausschöpfen. Der FC Bayern ist ein riesiges Haifischbecken. Wer sich durchsetzen will, braucht Selbstvertrauen, viel Geduld und das Quäntchen Glück.