Nach Rubiales-Aussagen: Bayern-Fans sticheln mit Banner gegen Rummenigge

Rummenigge erntet berechtigte Kritik
Rummenigge erntet berechtigte Kritik / Alexander Hassenstein/GettyImages
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Es sind Worte, die stutzig machen und ehrlich gesagt auch ein wenig schockieren. Im Rahmen des Kuss-Skandals um Spaniens Fußballfunktionär Rubiales hat sich Karl-Heinz Rummenigge eine Aussage geleistet, die auch die Bayern-Anhänger so nicht akzeptieren können. Demnach stichelte die Münchner Südkurve beim Spiel gegen Leipzig auch in Form eines Banners gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden.

"Wenn man Weltmeister wird, ist man emotional. Und was er da gemacht hat, ist – sorry, mit Verlaub – absolut okay." Mit diesen Worten äußerte sich Karl-Heinz Rummenigge im Kuss-Skandal um Rubiales. Ein katastrophales Statement, das mehr als nur suggeriert, dass es der ehemalige Vorstandsvorsitzende offenbar in Ordnung findet, wenn Frauen ohne Zustimmung einfach so auf den Mund geküsst werden. Angesichts der Tatsache, dass Rummenigge sonst im Gegensatz zu Uli Hoeneß eher zu besonnenen und überlegten Aussagen neigt, war seine Äußerung im Rahmen des Sportbild-Awards umso überraschender.

Freiburg-Ultras zählen Rummenigge an: Bayern-Anhänger legen nach

Bereits im Rahmen der Partie zwischen Freiburg und Bremen hat Rummenigge sein Fett von den Breisgauer Ultras wegbekommen. "Faust statt Kuss für Rubiales und Rummenigge – Sorry, mit Verlaub – absolut okay“, stand auf dem Freiburger Plakat geschrieben.

Das Bayern-Urgestein hat sich aber auch den Zorn der eigenen Fans zugezogen. Dies wurde im Rahmen des Spiels gegen den FC Augsburg deutlich.

“Obacht! & KHR: Darum brauchen wir Awareness-Konzepte“, war in der Münchner Allianz Arena zu lesen. Doch was meinen die Anhänger damit eigentlich genau?

Bayern entwerfen Awareness-Konzept: "Jeder Mensch soll sich willkommen und wohl fühlen"

Der Hintergrund des Plakats liegt darin, dass der FC Bayern erst vor wenigen Tagen auf seiner Homepage verkündet hat, das Awareness-Konzept “Obacht“ zu starten. Hierbei hat der Verein mit seinen Fans und der Trägerschaft der AWO München Stadt ein Konzept erarbeitet, um eine Kultur des Hinsehens in der Allianz Arena zu schaffen. Ziel dabei ist es, die Spiele noch sicherer zu gestalten und die Zuschauer zu animieren, aufeinander zu achten, sich gegenseitig zu unterstützen und Hilfe zu leisten.

“Wir sind sehr glücklich, dass unser Awareness-Konzept ,OBACHT‘ ab sofort bei den Heimspielen des FC Bayern greifen wird. Besonders stolz sind wir, dass wir es gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Südkurve sowie des Fanprojekts München entwickelt haben. In der FC Bayern-Familie geht es um Zusammenhalt: Jeder Mensch soll sich willkommen, wohl und sicher fühlen. Grenzüberschreitendes, übergriffiges und diskriminierendes Verhalten wird bei uns nicht toleriert“, äußerte sich Michael Diederich als stellvertretender Vorstandsvorsitzender des FC Bayern.

Damit hat der FC Bayern eigentlich ein sehr sinnvolles und wichtiges Konzept ins Leben gerufen. Umso fataler ist es, wenn sich ein Rummenigge hinstellt und Missstände einfach weg lächelt, als wären sie gar nichts so schlimm. “Hinsehen“ sieht jedenfalls ganz anders aus und es ist zu hoffen, dass der frühere Vorstandsvorsitzende seine bedenkliche Sichtweise doch noch mal genauestens überdenkt und ändert.


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