Nach Fati-Ausfall: Dembélé muss diese Chance nutzen

Muss die kommende Chance nutzen: Ousmane Dembélé
Muss die kommende Chance nutzen: Ousmane Dembélé / JOSEP LAGO/Getty Images
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Ousmane Dembélés Zeit beim FC Barcelona war bislang keine Erfolgsgeschichte. Nach der Verletzung von Ansu Fati bietet sich dem Flügelspieler vielleicht die letzte Gelegenheit - die muss er nutzen!

Mit erst 23 Jahren hat Ousmane Dembélé im Profi-Geschäft viel erlebt. Nach dem rasanten Aufstieg bei Stade Rennes und Borussia Dortmund streikte sich der begabte Außenbahnspieler im Sommer 2017 zum FC Barcelona, der bereit war, ein Ablöse-Paket mit Höhe von bis zu 145 Millionen Euro auf den Tisch zu legen. Zurückgezahlt hat Dembélé das Vertrauen aber kaum.

Einerseits hängt das mit seinen zahlreichen Ausfällen zusammen. In Barcelona ist der ehemalige französische Nationalspieler (21 Länderspiele, zwei Tore) vom Verletzungspech verfolgt, weswegen er in drei Jahren lediglich 82 Pflichtspiele absolvieren konnte. Allein die vergangene Saison war bereits Ende November für ihn beendet, nach nur neun Partien über 492 Einsatzminuten musste Dembélé vom Sofa respektive der Tribüne aus zusehen. Im Jahr davor brachte er es immerhin noch auf 42 Pflichtspiele, nachdem er in seiner Premierensaison 23 Mal auf dem Platz stand.

Sein Körper und mangelnde Professionalität haben einen Durchbruch von Ousmane Dembélé beim FC Barcelona bisher verhindert
Sein Körper und mangelnde Professionalität haben einen Durchbruch von Ousmane Dembélé beim FC Barcelona bisher verhindert / Eric Alonso/Getty Images

Über Dembélés fußballerisches Potenzial müssen keine Worte verloren werden - besonders seit seinem Jahr beim BVB ist hinlänglich bekannt, dass er die Qualität dazu hat, ein Weltklasse-Flügelspieler zu werden. Wenn er lernt, auf seinen Körper zu achten und infolgedessen konstant Spielpraxis sammeln kann, könnte er sein Potenzial abrufen.

Allerdings stellt er sich auch abseits dessen immer wieder ins Abstellgleis. Unzählige Berichte über Disziplinlosigkeiten haben in den vergangenen drei Jahren die Runde gemacht, den Stempel des "Enfant terrible" hat Dembélé längst aufgedrückt bekommen. In vielerlei Hinsicht muss er also noch lernen, was es bedeutet, Fußballprofi zu sein. Denn das bedeutet, sich auch neben dem Platz professionell zu verhalten und pünktlich zum Training, zu Besprechungen oder zu Videokonferenzen zu erscheinen, in jeder Einheit bis an die Leistungsgrenzen zu gehen und nicht nachzulassen, wenn es mal nicht läuft.

Dembélé erhält womöglich seine letzte Chance

Sportlich läuft es unter dem neuen Trainer Ronald Koeman nicht allzu schlecht. In acht Pflichtspielen erzielte Dembélé drei Tore, zwei davon in der Champions League. Jedoch begann er erst in drei Partien von Beginn an. Das könnte sich mit der Verletzung von Ansu Fati ändern. Das 18-jährige Juwel fällt für vier Monate aus, gemeinsam mit Pedri könnte Dembélé daher bis auf Weiteres die Flügelzange im 4-2-3-1 bilden.

Unter Koeman bietet sich ihm die wohl beste Gelegenheit seit seiner Ankunft in Barcelona, sich zu etablieren. Diese darf er sich nicht nehmen lassen. Wenn er eine Zukunft bei seinem Lieblingsverein haben will, muss er sie jetzt am Schopfe packen. Angesichts der Vertragslaufzeit bis 2022 dürfte man andernfalls über einen Verkauf zum Ende der Saison nachdenken.