Mislintat-Zukunft in Stuttgart: Aufstieg zum Vorstand oder Abschied?

Sven Mislintat
Sven Mislintat / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Geht es nach dem VfB Stuttgart, dann soll Sven Mislintat möglichst zeitnah seinen auslaufenden Vertrag verlängern. Aufgrund der letzten Entwicklungen sieht er diesen Schritt aber nur in Form einer Beförderung als denkbar an.


Die Zukunft von Sven Mislintat in Stuttgart zu halten, gestaltet sich für den Bundesligisten deutlich schwieriger und komplizierter, als noch vor ein paar Monaten angenommen. Dazu kommt der erhöhte Druck, da sein Vertrag zum Ende der aktuellen Saison ausläuft.

Noch komplizierter wurde eine zeitnahe Einigung zum Verbleib zuletzt durch das Einsetzen von Philipp Lahm, Sami Khedira und Christian Gentner. Sie sind zwar nicht über dem Sportdirektor angesiedelt, wenn sie als Berater für den Vorstand agieren sollen, doch wusste Mislintat bis wenige Minuten vor der offiziellen Bekanntgabe selbst nichts von dieser Entscheidung.

Mislintat setzt auf mehr Befugnisse - vorzeitiges Aus möglich, aber unrealistisch

Wenig überraschend hat ihn das sehr geärgert. Allerdings habe man sich dieses Thema wegens bereits ausgesprochen, betonte Mislintat zuletzt (90min berichtete). Dabei machte er auch erneut klar: Nur der Bezeichnung seines Postens beim VfB, also ob Sportdirektor oder Sportvorstand, wird eine Vertragsverlängerung nicht scheitern.

Und dennoch setzt er auf mehr Befugnisse. So war bereits zu vernehmen, dass er als sportlich primär Verantwortlicher kürzere und damit schnellere Entscheidungswege vorfinden möchte. Aktuell muss er sich noch die Mehrheit vom Vorstand sichern und teilweise auch noch mit dem Aufsichtsrat Absprache halten, ehe er agieren kann.

Derartige Kompetenzen möchte er schneller umgesetzt bekommen, ergo in diesen Bereichen mehr Verantwortung tragen und mehr Vertrauen auf sich versammelt wissen. Was de facto einer Beförderungen entsprechend würde, müsste für ihn aber nicht auch im Arbeitstitel zu erkennen sein.

Sven Mislintat
Mislintat soll beim VfB bleiben / Matthias Hangst/GettyImages

Laut Sportbild hat er jedoch auch die Option, seinen noch bis zum Saisonende gültigen Vertrag durch eine Klausel vorzeitig zu beenden. Diese "Schutzklausel", wie sie im Bericht genannt wird, kann Mislintat einseitig ziehen, insofern eine Entscheidung in seinem Kompetenzbereich getroffen wird, der er nicht zugestimmt hat. Das war mit dem Ex-VfB-Trio der Fall.

In der Theorie könnte er also sogar vorzeitig kündigen - und dabei weiter die vollen Bezüge kassieren. Ein Szenario, das jedoch höchstunwahrscheinlich ist.

Es wird auch in den nächsten Wochen nicht darum gehen, ihm einen vorzeitigen Ausstieg auszureden. Sondern weiterhin darum, wie eine Einigung gefunden werden kann, sodass Stuttgart weiter auf die Expertise des 49-Jährigen setzt.


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