Mazraoui zum Rapport beim FC Bayern: Hat er noch eine Zukunft?

Mazraoui hat beim FC Bayern Ärger am Hals
Mazraoui hat beim FC Bayern Ärger am Hals / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages
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Noussair Mazraoui hat mit einem Pro-Palästina-Post und fragwürdigen geteilten Inhalten in den sozialen Netzwerken für mächtig Wirbel gesorgt. Nun musste der Marokkaner bei den Bayern-Verantwortlichen zum Rapport antreten.

Bereits unmittelbar nach den fragwürdigen Posts infolge des Terror-Angriffs der Hamas auf Israel hat der FC Bayern angekündigt, mit dem Rechtsverteidiger sprechen zu wollen. Laut BILD-Informationen hat dieses Gespräch am Mittwochnachmittag stattgefunden. Beide Parteien sollen Klartext gesprochen und ihre Positionierung in aller Deutlichkeit ausgetauscht haben. Noch stehe jedoch nicht fest, ob und wie der Spieler für sein Handeln bestraft wird.

Noussair Mazraoui scheint derzeit eher darauf bedacht zu sein, sich abzuschotten. So sprintete er zügig zu seinen Wagen, als er einen BILD-Fotografen nach dem Rapport erblickt hatte. Für den FC Bayern ist es ungeheuer schwierig, im Falle Mazraoui die richtige Entscheidung zu treffen.

Mazraoui-Haltung undurchsichtig: Zukunft beim FC Bayern auf unsicheren Füßen

"Der Punkt ist, dass ich nach Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt strebe. Das bedeutet, dass ich immer gegen alle Arten von Terrorismus, Hass und Gewalt sein werde", versicherte Mazraoui zwar, jedoch teilte er unter anderem einen Beitrag eines Accounts, der die Auslöschung des israelischen Staats fordert. Dazu hat er sich noch nicht mit einer Silbe gegen den Terror-Anschlag der Hamas ausgesprochen.

Problematisch sind für Mazraoui auch noch einige weitere Dinge. Für reichlich Konfliktpotenzial sorgt die Tatsache, dass mit Daniel Peretz ein Israeli im Kader steht, der auf die Posts von Mazraoui gar nicht gut zu sprechen sein dürfte. Zudem hat der FC Bayern durch Kurt Landauer auch eine jüdisch geprägte Historie.

Nun macht auch der Fanclub "Bayern Israel" mächtig Druck. "Wir erwarten vom FC Bayern, der wesentlich auf einer jüdischen Community aufgebaut wurde und Rassismus auf allen Wegen bekämpft, dass der Spieler Noussair Mazraoui den Werten des Klubs entsprechend zu behandeln weiß. Hamas ist ISIS. Nie wieder ist jetzt", schrieb der Fanclub auf Facebook.

Passt Mazraoui mit seinen Werten zum FC Bayern?

Es ist nicht das erste Mal, dass Mazraoui mit der Anhängerschaft der Bayern aneinandergeraten ist. Im Mai dieses Jahres hat er den marokkanischen Nationalspieler Zakaria Aboukhlal mit einem zustimmenden Social-Media-Post unterstützt, nachdem dieser sich geweigert hatte, ein T-Shirt zur Unterstützung der LGBT-Community zu tragen.

Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass Mazraoui nicht mehr sonderlich lange beim FC Bayern spielen wird. Zwar ist ein Rauswurf sehr unwahrscheinlich, jedoch scheinen seine Werte schwierig mit jenen des Vereins und seiner Anhängerschaft vereinbar zu sein.

Zudem gilt auch Thomas Tuchel nicht als größter Mazraoui-Fan. Der Bayern-Coach wünscht sich einen defensiveren und zweikampfstärkeren Spielertypen wie Kyle Walker für die Position. Aus diesem Grund hat der Marokkaner trotz seiner starken fußballerischen Anlagen Probleme, sich vor dem positionsfremd eingesetzten Konrad Laimer zu halten. Es fehlt der Glaube, dass die Connection Bayern und Mazraoui ein gutes Ende nimmt.


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