Mainzer Shooting-Star sorgt für Furore: Wer ist Brajan Gruda?

  • Gruda verzaubert die Fans gegen den FC Bayern
  • Schlüsselspieler bei A-Junioren-Titel der Mainzer
  • Erfolgreiches Debüt in der deutschen U21
Brajan Gruda mischt die Bundesliga auf
Brajan Gruda mischt die Bundesliga auf / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages
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Der FSV Mainz 05 hat aktuell nicht sonderlich viele Gründe, um mit einem positiven Gemüt durch die Saison zu gehen. Der Klub ist Tabellen-17. und könnte bei einem Derby-Sieg der Kölner gegen Gladbach sogar auf den letzten Platz durchgereicht werden. Wo viel Schatten ist, bleibt aber meist auch ein klein wenig Licht. Dieses verkörpert gegenwärtig Brajan Gruda. Doch wer ist der Offensiv-Youngster eigentlich?

Der Name Brjan Gruda dürfte vor der Saison eher weniger Leuten bekannt gewesen sein. Dies hat sich jedoch spätestens durch seinen Auftritt gegen die Bayern geändert, nachdem der 19-Jährige bereits gegen Gladbach seinen ersten Bundesliga-Treffer erzielen konnte.

Zwar war auch Gruda nicht dazu imstande, das leichte Chancenplus der Mainzer gegen den FCB in Punkte umzumünzen, jedoch hat er definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Immer wieder machte der Youngster die rechte Seite unsicher und ließ die Bayern-Abwehr dabei regelmäßig schlecht aussehen. Der technisch begnadete Offensivspieler gewann sechs seiner acht Dribblings und zwölf seiner 18 Zweikämpfe, was untermalt, dass der 19-Jährige am Samstagabend kaum zu stoppen war. Gruda gab zudem den Assist zum Anschlusstreffer und hatte mit seinem Pfostentreffer Pech, nicht selbst als Torschütze auf der Anzeigetafel erschienen zu sein.

Nach dem Spiel kam es zum Trikot-Tausch mit Bayern-Star Thomas Müller, der das Shirt des Youngsters sogar in einem Instagram-Post vorzeigte.

"Danke Brajan Gruda für dein Trikot - arbeite hart weiter mein Freund", kommentierte der Münchner seinen Post. Ein klares Zeichen dafür, dass auch der 34-Jährige begeistert vom Auftritt des Mainz-Youngsters gewesen ist.

Das Netz zeigte sich nach dem bärenstarken Auftritt des Mainzer Hoffnungsträgers ebenfalls angetan.

Bundesliga-Shootingstar mit Ansage: Gruda ballerte Mainz zum Junioren-Titel

Ganz aus heiterem Himmel kam die Top-Leistung des Rechtsaußen allerdings nicht. Der in den Kinder- und Jugend-Teams von Speyer 09 und dem Karlsruher SC ausgebildete Gruda fand im Jahr 2018 den Weg nach Mainz. Dort schaffte es der Youngster in das U17-Team und wurde nur wenig später in die U19-Auswahl beordert. Nach einer nicht ganz so auffälligen Spielzeit 2021/22, startete Gruda in der darauffolgenden Saison voll durch. In 18 Matches in der A-Junioren-Liga und dem DFB-Pokal der Junioren gelangen dem Ausnahme-Talent 13 Tore und sechs Assists. Damit hatte er einen großen Anteil daran, dass die Mainzer mit einem 4:2-Sieg nach Verlängerung Borussia Dortmund im Finale bezwingen konnten und die A-Junioren-Meisterschaft gewannen.

Für seine tollen Auftritte wurde er bereits in der Vorsaison mit zwei Joker-Einsätzen bei den Profis belohnt, ehe er im Sommer zum festen Bestandteil der Profi-Mannschaft wurde. Nach einer überzeugenden Vorbereitung ließ FSV-Coach Bo Svensson Gruda bereits am ersten Spieltag für eine halbe Stunde von der Leine, ehe er am dritten Spieltag erstmals von Beginn an ran durfte. Seitdem steht das Talent einigermaßen regelmäßig in der Startelf und konnte gegen Gladbach seinen ersten Treffer erzielen. Ein Erfolgserlebnis, das ihm ganz offenbar einen enormen Schub vor dem Match gegen die Bayern gegeben hat.

Gruda für Deutschland und Albanien spielberechtigt: Erfolgreiches U-21-Debüt beim DFB

Der am 31. März 2004 in Speyer geborene Brajan Gruda ist Sohn des ehemaligen albanischen Fußballspielers Bruja Gruda, der vor gut 30 Jahren mit KS Vllaznia Shkodra im UEFA-Cup aktiv war. Demnach besitzt auch Gruda Junior neben der deutschen die albanische Staatsbürgerschaft und könnte für beide Nationalteams auflaufen. Noch ist keine endgültige Entscheidung gefallen, weil das Top-Talent noch kein Pflichtspiel mit der A-Nationalmannschaft absolviert hat, jedoch lief er bislang ausschließlich für die Jugend-Teams des DFB auf. Gruda absolvierte zwölf Matches für die U15- bis U19-Nationalmannschaften, ehe er im September für die U21 debütierte und gegen Kosovo direkt mit zwei Assists als Joker glänzte. Kurz darauf wurde er mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber ausgezeichnet.

Der DFB muss allerdings nun natürlich aufpassen, ausreichend Eigenwerbung für eine Nationalmannschafts-Karriere mit Team Deutschland zu machen. Man kann jedenfalls davon ausgehen, dass auch der albanische Verband den Youngster im Visier hat und nur zu gerne für sich gewinnen würde. Albanien steht unmittelbar vor der EM-Quali, da man als Gruppen-Erster nur noch gegen die Underdogs als Moldawien und Färöer ran muss. Demnach könnte der Verband mit dem anstehenden Turnier in Deutschland locken. Es gibt jedoch noch keine Anzeichen dafür, dass Gruda einen Verbandswechsel anstrebt. Der 19-Jährige ist ja auch wahrlich gut genug, um es beim DFB zu schaffen - wenn auch sehr wahrscheinlich noch nicht bei der EM 2024.


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