Mainz vor dem Kellerduell: "Wenn nicht jetzt, wann dann?"
Von Stefan Janssen

Am Samstag kommt es zum echten Kellerduell zwischen dem 18. Mainz und dem 17. Schalke. Der FSV hat noch nicht einen Zähler auf dem Konto und das muss sich nach Meinung von Rouven Schröder ändern. Trainer Jan-Moritz Lichte ist überzeugt, dass seine Mannschaft alles dafür tun wird.
Nach der Pleite in Augsburg war für den FSV Mainz klar: Das Duell mit dem FC Schalke am Samstag wird ein absolutes Kellerduell. Der FSV hat nach sechs Spielen noch nicht einen Zähler auf dem Konto und ist Letzter, Schalke hat zwei und steht auf Rang 17. Für beide ist das direkte Duell enorm wichtig, um den Negativlauf zu beenden und mit mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause zu gehen. Letzteres betonten Trainer Jan-Moritz Lichte und Sportvorstand Rouven Schröder auf der Pressekonferenz vor dem Spiel mehrfach.
Schröder mochte aber eigentlich gar nicht so viel sagen: "Am besten wäre es, man redet weniger und Samstag spricht man auf dem Platz", erklärte er. "Ich fände es gut, wenn es schon 15.30 Uhr wäre am Samstag, dann könnte man das hinter sich bringen."
"Chance begreifen, arbeiten und Schalke schlagen"
Immer wieder fielen natürlich Schlagworte wie Hektik, Anspannung, Verkrampfung. So ist es eben vor einem solchen Spiel. Der 45-Jährige versucht aber, bei der Partie "eher die Situation der Chance" zu sehen. Der Auftrag an seinen Trainer und die Mannschaft für Samstag ist klar: "Chance begreifen, arbeiten und Schalke schlagen." Es soll sich nicht nur ein gutes Gefühl geholt werden, "sondern auch die Punkte".
Auch Jan-Moritz Lichte, der laut Schröder nicht zur Disposition steht, ist bemüht, das Positive herauszustellen. Die Mannschaft seit "angepiekst", erklärte er, "es ist auch während des Trainings so, dass es mehr Konflikte gegeben hat, als vorher. Was aber für mich eher positiv zu interpretieren ist." Die Spieler würden selbst erkennen, dass sie zuletzt vielleicht nicht ihre beste Leistung erbracht haben und wollten das verbessern. "Die Mannschaft versucht mit Wut im Bauch, das rumzureißen."
Jan-Moritz Lichte?: "Es gab im Training Kommunikationsbedarf zwischen den Spielern, vielleicht auch etwas intensiver als sonst. Und das gehört auch in gewissem Maße dazu. Wir müssen es jetzt schaffen diese Intensität ins Spiel zu bekommen." #Mainz05 #m05s04
— 1. FSV Mainz 05 (@1FSVMainz05) November 5, 2020
Und im Spiel? Da erwartet Lichte angesichts der Situation beider Mannschaften eine gewisse Hektik. Um es für sich zu entscheiden, möchte der 40-Jährige, dass seine Elf den Raum auf dem Feld begrenzt, denn dann sei sie am stärksten. Es gehe darum, "im Spiel drin zu sein, gute Aktionen und natürlich dann auch Toraktionen zu haben. Das ist das, wo wir uns die Freude im Spiel holen müssen, um am Ende vielleicht mal die ganz große Freude zu haben."
Es wird auch Zeit, sieben Niederlagen zum Start wären neuer Bundesliga-Rekord. "Natürlich wird der Druck von Spiel zu Spiel größer, wenn man nicht gewinnt", erklärte Lichte. Der sitzt zwar den Aussagen Schröders zu Folge fest im Sattel, weiß aber auch, dass er langsam liefern muss. Viel einfacher als gegen Schalke wird es derzeit nicht, so traurig es aus Sicht der Königsblauen auch sein mag. Lichte: "Man hat natürlich das Gefühl: Wenn nicht jetzt, wann dann?"