Lewandowski bleibt beim FC Bayern - und Haaland verlässt die Bundesliga (ein Kommentar)

Ein Bild, dass wir ab kommender Saison nicht mehr sehen werden
Ein Bild, dass wir ab kommender Saison nicht mehr sehen werden / INA FASSBENDER/GettyImages
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Die Bundesliga ist eine Attraktion! Die beiden besten Torjäger der Welt kicken im deutschen Oberhaus! Robert Lewandowski und Erling Haaland eilen von Rekord zu Rekord - und sind für gegnerische Abwehrreihen kaum aufzuhalten.

Lange dürfen wir uns in der Bundesliga aber nicht mehr an dieser Tatsache erfreuen. Spekuliert wird schon seit Monaten kräftig. Nutzt Haaland im Sommer 2022 seine Ausstiegsklausel? Wenn ja, wohin führt der Weg der norwegischen Tormaschine?

Auf der anderen Seite reißen auch die Gerüchte um einen Lewandowski-Abschied vom FC Bayern nicht ab. Insbesondere Manchester City und PSG sollen bereit stehen.

Der frustrierte Lewy? Ernsthaft?!

Dass diese Gerüchte beinahe täglich neue Nahrung erhalten, versteht sich bei der Klasse der beiden Angreifer von selbst. Im Fall von Lewandowski berichtet nun die Sportbild, dass der 33-jährige Weltfußballer in München frustriert sei. Weil er nicht genügend ins Offensivspiel eingebunden werde. Weil Sportvorstand Hasan Salihamidzic vor einigen Wochen zu einem möglichen Haaland-Transfer im Sport1 'Doppelpass' erklärte: "60 Spiele, 60 Tore, da muss man hinschauen, sonst wären wir ja Vollamateure."

Für Lewandowski sei dies Ausdruck mangelnder Wertschätzung ihm gegenüber gewesen. Und überhaupt, nachdem seine Tor-Serie gegen Greuther Fürth endete, sei er so außer sich gewesen, dass ihm Trainer Julian Nagelsmann gut zusprechen musste. Vor dem Frankfurt-Spiel (dem zweiten in Folge, bei dem er nicht traf) habe er den von Kapitän Manuel Neuer organisierten Team-Abend verpasst.

Was erlaube Lewy? Wie frustriert muss der Pole in München wirklich sein? Bei einem Klub, mit dem er das Triple geholt hat, 41 Tore in einer Bundesliga-Saison erzielte und zum Weltfußballer wurde. Dieser Lewandowski muss tatsächlich total am Boden zerstört sein - *Ironie aus.

Lewandowski-Berater Zahavi will Vertragsgespräche erst 2022 starten

Berater Pini Zahavi soll bis kommenden Februar/März mit Vertragsgesprächen warten wollen. Innerhalb des Klubs werden laut Sportbild Stimmen laut, wonach man eine Verlängerung so schnell wie möglich angehen müsse. Damit Lewandowski wieder "den Kopf frei" hat.

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Pini Zahavi will die Vertragsverhandlungen für Lewandowski gelassen angehen / FRANCK FIFE/GettyImages

Klar, nach zwei Spielen ohne Treffer steckt der 33-Jährige in einer tiefen Formkrise (schon wieder diese Ironie). Dass er selbst hinsichtlich einer Vertragsverlängerung keine Eile zu haben scheint - geschenkt. Im Gespräch mit der Marca sagte Lewandowski jedenfalls: "Darüber denke ich nicht wirklich nach, die Saison hat gerade erst begonnen, wir sind erst zwei Monate dabei, mein Vertrag läuft noch zwei Jahre."

Gibt es noch mehr zu sagen? An alle Bayern-Fans: Lewandowski ist ein Maschine. Die auch mit 35 noch regelmäßig knipsen wird. Die FCB-Verantwortlichen werden den Polen nie und nimmer im kommenden Sommer verkaufen. Das hat Präsident Herbert Hainer im Übrigen schon mehrfach betont. Viel Aufregung um nichts also: Lewandowski bleibt weiter Bayerns Über-Torjäger - mindestens bis 2023. Und vielleicht klappt's ja schon am kommenden Sonntag im Duell mit Spitzenreiter Leverkusen mit dem achten Saisontor (im achten Spiel!).

Haaland wird der Bundesliga den Rücken kehren

Kommen wir zum anderen Super-Knipser der Liga. Erling Haaland will bekanntlich jeder Top-Klub in Europa im eigenen Trikot sehen. Im Sommer 2022 wird der 21-jährige Norweger für kolportierte 75 Millionen Euro wechseln dürfen. Ein Schnäppchen in diesen Tagen (auch wenn das absurd ist - das ist aber ein anderes Thema).

Haaland hat also die Qual der Wahl. Real Madrid, PSG, Man City, Man United? Überall dort würde er wohl zu einem der bestbezahlten Spieler der Welt aufsteigen. Angeblich rund 50 Millionen Euro will er bei seinem neuen Klub verdienen. Oder will sein Berater Mino Raiola, dass er verdient.

Der FC Bayern wäre damit schon raus. Haaland würde das Gehaltsgefüge derart sprengen, dass ein Transfer teamintern zu viel Schaden anrichten würde. Die Frage, ob man dennoch dieses Risiko eingehen sollte, wird sich gar nicht erst stellen. Denn, dass Haaland den BVB verlässt aber in der Bundesliga bleibt, ist so gut wie ausgeschlossen.

Ja, die Bundesliga ist eine Attraktion. Im europäischen Vergleich aber höchstens die dritte oder vierte Geige. Haaland will nach England in die Premier League, ein Königlicher werden - oder im Notfall ins neue Dream Team von Paris. Das ist zwar nur eine Vermutung - bei dem großen Ehrgeiz und seinem Drang, ein Weltstar zu werden, aber wohl eine ziemlich richtige.