Letzte Ausfahrt Elversberg - rettet sich die Borussia in den Jahreswechsel?

Die Luft ist raus bei der Borussia
Die Luft ist raus bei der Borussia / MARIUS BECKER/Getty Images
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Nach der 1:2-Niederlage gegen Hoffenheim im letzten Liga-Spiel des Jahres 2020 steht die Borussia am Scheideweg. Die Leistungen in den letzten Wochen waren ungenügend und die Ergebnisse ebenso.

Dass sich ausgerechnet
Marcus Thuram zu einer Unsportlichkeit hinreißen ließ, spiegelt den momentanen Zustand der Mannschaft wieder, die sich am kommenden Dienstag noch einmal aufrappeln muss, um den historischen Einzug ins Achtelfinale der Champions League nicht gänzlich wertlos werden zu lassen.

In die kurze Winterpause geht die Borussia als Tabellenachter der Bundesliga, dabei hat man sicherlich die internationalen Plätze noch klar im Blickfeld, jedoch geht der spielerische Trend in den letzten Wochen bergab. Den letzten Sieg feierte man Ende November gegen, nun ja, Schalke. Das letzte gute Spiel zeigte man in der Königsklasse beim 2:3 gegen Inter.

Nach dem Schalke-Sieg setzte es Niederlagen in Madrid und gegen Hoffenheim, die restlichen drei Partien spielte man Unentschieden. Dabei war besonders gegen die TSG auffällig, wo die aktuellen Probleme des Teams zu liegen scheinen.

Gegentore und Wechselgedanken - Gift für die Ambitionen

Denn auch gegen Hoffenheim konnte man in Führung gehen, nur um dann - wie so oft in der laufenden Saison - weder den zweiten Treffer nachzulegen, noch konsequent das eigene Tor zu verteidigen. Dass man aufgrund der hohen Belastung in den letzten Wochen und des daraus resultierenden Kräftemangels regelmäßig um Gegentore bettelt, kann jedoch gerade im Hinblick auf die Niederlage gegen die TSG nicht gelten, da der Gegner ebenso international gefordert war und ist.

Zudem wurden die Gerüchte um einen Abgang von Trainer Marco Rose nach Dortmund bislang nicht mit der nötigen Klarheit kommuniziert. Mehr als die üblichen Phrasen gaben die Verantwortlichen diesbezüglich nicht ab. Man kann nur hoffen, dass dieses Thema intern nicht ebenso schwammig behandelt wird.

Tikus bekommt eine Denkpause
Tikus bekommt eine Denkpause / MARIUS BECKER/Getty Images

Der Ausraster von Thuram, der nun wohl rund fünf Spiele gesperrt fehlen wird, könnte als Indiz für ein leichtes Zerwürfnis zwischen Trainer und Mannschaft gelten. Denn der sonst so fröhliche und smarte Franzose ist in der laufenden Spielzeit bislang zwar ein Schatten seiner selbst gewesen, wenn man von dem Spiel gegen Real absieht, doch scheint seine Kurzschlussreaktion nicht nur auf den Unmut ob der eigenen Leistungen und des neuerlich kassierten Ausgleichs zurückzuführen sein.

Am Dienstag wartet nun noch die zweite Runde des DFB-Pokals auf die Gladbacher, die gegen den Regionalligisten aus Elversberg antreten muss. Sollte es auch hier einen Rückschlag geben, könnte die grandiose Königsklassen-Saison endgültig in den Schatten einer zerfallenden Mannschaft rücken.

Umso wichtiger ist es also, die letzten körperlichen und mentalen Kräfte zu mobilisieren, um den Negativ-Lauf wenigstens teilweise zu stoppen. Fraglich ist, ob die kurze Pause danach - die Borussia ist bereits am 2. Januar in Bielefeld gefordert - ausreicht, um die Mannschaft wieder in die Spur zu bekommen.

Vieles deutet allerdings darauf hin, dass sich die Anhänger der Borussia nach den erfolgreichen Monaten in der Vergangenheit wieder auf eine gewisse Gladbacher Normalität einstellen müssen.