Lehmann würde gegen Bayern Hitz ins Tor stellen: "Tut den Stürmern weh"

Marwin Hitz sollte nach Meinung von Ex-BVB-Keeper Jens Lehmann gegen die Bayern im Tor stehen
Marwin Hitz sollte nach Meinung von Ex-BVB-Keeper Jens Lehmann gegen die Bayern im Tor stehen / DeFodi Images/Getty Images
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Nach Meinung von Jens Lehmann sollte Borussia Dortmund am Samstag gegen den FC Bayern Marwin Hitz ins Tor stellen. Der Ex-BVB-Keeper nennt auch Gründe dafür, die akzeptabel sind - der Weg dahin ist aber fragwürdig.

Jens Lehmann ist in der jüngeren Vergangenheit als TV-Experte vor allem durch eher suspekte Aussagen aufgefallen, wie zum Beispiel, dass im Olympiastadion in Berlin trotz Corona doch problemlos 20.000 Zuschauer sitzen könnten. Es scheint, als wolle der ehemalige Nationaltorwart immer gegen den Strom schwimmen und eine gewagte Aussage treffen wollen. Auch bei Hertha BSC fiel er als Aufsichtsratsmitglied zuletzt auf, weil er entgegen der Aussagen der sportlich Verantwortlichen als Ziel klar Europa ausrief.

Nun, er hat es wieder getan: Bei Sky sprach sich Lehmann dafür aus, dass Borussia Dortmund, wo es in letzter Zeit ja durchaus mal eine Torwart-Diskussion gegeben hat, am Samstag gegen den FC Bayern lieber Marwin Hitz anstelle von Roman Bürki ins Tor stellen sollte. Der Grund: Er finde den Schweizer "mutiger".

Jens Lehmann würde am Samstag Marwin Hitz ins BVB-Tor stellen
Jens Lehmann würde am Samstag Marwin Hitz ins BVB-Tor stellen / TF-Images/Getty Images

"Er geht raus und er tut auch den Stürmern weh. Ich muss als Stürmer immer das Gefühl haben: Wenn ich zu nah an den Torwart komme, kann ich mir richtig weh tun", sagte Lehmann. Bei Bürki, der zwar auf der Linie stark sei aber keine Risiken nehme, sei das nicht eben nicht so der Fall. "Ich mag immer Torhüter, die Risiken nehmen, um dadurch vielleicht auch mal Fehler zu machen, aber Tore zu verhindern. Bayern hat in der Liga mit Abstand die meisten Flanken. Für das Spiel braucht man einen Torhüter, der rauskommt."

Lehmann vergleicht Spieler für Spieler

Das ist Lehmanns Meinung und als solche natürlich komplett in Ordnung. Fraglich ist allerdings der Weg, wie der 50-Jährige dorthin gekommen ist. Es brauche seiner Ansicht nach nämlich einen mutigeren Torwart, weil bei den Münchenern Manuel Neuer im Kasten steht. "Ich brauche eine Konkurrenz zu ihm auf der anderen Seite", sagte Lehmann. "Wenn ich Spieler für Spieler vergleiche muss ich ja zusehen: Wer kann mithalten?"

Ist es also angewandte Praxis der Trainer, vor einem Spiel alle potenziellen elf Starter des Gegners zu überprüfen und daraufhin das passende Gegenstück zu wählen? Wohl eher nicht. Und das bei Torhütern zu machen, die sich auf dem Feld mit größter Wahrscheinlichkeit niemals begegnen werden außer beim Handshake nach dem Spiel, ergibt sowieso überhaupt keinen Sinn. Lehmann kann ja der Meinung sein, dass Hitz besser ist als Bürki. Aber mit Manuel Neuer hat das nichts zu tun.