Zoff um Termin-Kollision in Spanien geht weiter

Sein Antrag auf Verlegung der Spiele wurde vom Verband abgelehnt: LaLiga-Chef Javier Tebas
Sein Antrag auf Verlegung der Spiele wurde vom Verband abgelehnt: LaLiga-Chef Javier Tebas / Anadolu Agency/Getty Images
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Der Streit zwischen der spanischen La Liga und dem spanischen Fußballverband bezüglich der für das übernächste Wochenende angesetzten Spiele des FC Barcelona und des FC Villarreal geht in seine nächste Runde.


Kern des Streits ist ein zeitlicher Konflikt. Der FC Barcelona muss nämlich am 11. September (um 21.00 Uhr) beim FC Sevilla ran, der FC Villarreal um 18.30 Uhr zuhause gegen Deportivo Alavés.

Das Problem: In der Nacht von Donnerstag, dem 9. September, auf Freitag, den 10. September, müssen die südamerikanischen Spieler der Klubs mit ihren Nationalmannschaften ran, womit eine rechtzeitige Rückkehr nach Spanien nicht garantiert ist.

Und selbst wenn es zeitlich gerade noch so passen würde: Eine optimale Vorbereitung auf ein Ligaspiel sieht natürlich anders aus, als kurz zuvor per Jet über die halbe Erdkugel zu fliegen. Bayer Leverkusen hat übrigens dasselbige Problem, weshalb der Werkself im Topspiel gegen den BVB gleich drei südamerikanische Spieler (Aranguiz, Palacios, Hincapie) fehlen werden.

Nur ein Barça-Spieler betroffen

Warum jedoch der FC Barcelona so erpicht auf eine Verlegung ist, erschließt sich nicht unmittelbar. Schließlich würde den Katalanen lediglich der uruguayische Verteidiger Ronald Araújo fehlen.

Beim submarino amarillo aus Villarreal sind es mit Juan Foyth (Argentinien), Gerónimo Rulli (Argentinien) und Pervis Estupiñán (Ecuador) immerhin schon drei Akteure.

La Liga scheitert vor CAS und vorm eigenen Verband

Doch ein Antrag der spanischen Liga auf Verlegung der beiden Partien wurde vom Wettbewerbs-Komitee des Fußball-Verbandes nun abgeschmettert. Der Ausschuss stützt sich dabei auf Punkt 3 des Artikels 239 der Allgemeinen Verordnung des spanischen Fußballverbandes, der vorsieht:

"Unter keinen Umständen können die Klubs - mit dem Ziel, ein Spiel zu annullieren oder zu verlegen - als Fall höherer Gewalt den Umstand angeben, dass sie bestimmte Spieler nicht berufen können, weil diese aufgrund einer Sperre, einer Verletzung oder einer Verpflichtung mit ihren jeweiligen Nationalteams unabkömmlich sind."

Doch damit will sich die Liga nicht zufrieden geben. Ein Einspruch gegen die jüngste Entscheidung des Verbandes soll demnächst vor dem Obersten Sportsrat des Landes eingereicht werden.

Charter-Flüge als Lösung

Zuvor hatte La Liga auch schon vor dem internationalen Sportgerichtshof (CAS oder TAS) vergeblich versucht, eine einstweilige Maßnahme gegen die Entscheidung der FIFA zu erwirken, den Abstellungszeitraum südamerikanischer Spieler von zwei auf drei Tage zu erhöhen.

Doch ganz pragmatisch arbeitet man parallel auch schon an rein technischen Lösungen des Problems.

So will La Liga extra Charter-Flüge mieten, um die südamerikanischen Länderspiel-Reisenden (insgesamt handelt es sich um 29 Spieler aus acht Nationen) so schnell wie möglich nach Spanien zurückzuholen.