Knäbel will bei Schalke auf die Jugend setzen: "Planung konzentriert sich auf die 2. Liga!"

Peter Knäbel ordnet Schalkes Situation realistisch ein
Peter Knäbel ordnet Schalkes Situation realistisch ein / SASCHA SCHUERMANN/Getty Images
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Mit Peter Knäbel äußerte sich der derzeitige "Aufräumer" des FC Schalke 04 jüngst zu den Planungen für die kommende Saison. Dabei erkennt er den drohenden Abstieg als wahrscheinliches Szenarium an und will dafür sorgen, dass die kommenden Spieler-Abgänge nicht zum wirtschaftlichen Nachteil beitragen. Einen großen Platz beim Neuaufbau soll zudem die Jugendarbeit einnehmen.


Dass Schalke in der laufenden Saison noch den Klassenerhalt erreichen wird, scheint bei aktuell elf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz 16 utopisch. Der kürzlich als "Retter" installierte Peter Knäbel teilt diese Ansicht.

"Der Großteil der Planungen konzentriert sich mittlerweile auf die zweite Liga, so ehrlich muss man sein", konstatierte Knäbel gegenüber dem kicker. Dass seine vorübergehende Ernennung zum Sportlichen Direktor mit der Installation von Personen wie dem gehandelten Ralf Rangnick bald schon wieder Geschichte sein könnte, spielt für Knäbel keine Rolle in den Planungen für die kommende Saison.

"Wir müssen uns trauen, Entscheidungen zu treffen, die mittel- und langfristig und personenunabhängig für Schalke 04 richtig sind. Wichtig ist aber immer die Gesamtkonstellation aller handelnden Personen und welche Rolle man mir in diesem Konstrukt zutraut. Da bin ich überhaupt nicht eitel, auf Schalke gibt es schließlich genug zu tun, und der Verein muss immer im Zentrum stehen", wollte der 54-Jährige seine eigene Position nicht überbewerten.

Um nach dem wohl anstehenden Gang in die 2. Bundesliga möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zu finden, will Knäbel besonders auf zwei Dinge verweisen: Die Jugendarbeit und adäquate Ablöse-Einnahmen aus Spieler-Verkäufen.

"Spieler nicht verramschen" - Knappenschmiede soll weiter glühen

Die drohende Abwanderungsflut der für die Schalker Misere mitverantwortlichen "Stars" soll für Knäbel eher Segen, denn Fluch werden.

"Ich stelle mich in diesem Punkt auf eine sehr harte und lange Phase ein, in der wir enorm viel Robustheit in den Verhandlungen zeigen müssen. Wir sind dabei, uns da heranzutasten, wobei die Situation zusätzlich dadurch erschwert wird, dass man nicht so ganz abschätzen kann, wie sich der Markt und die Preise allein schon aufgrund von Corona entwickeln. Eines kann ich aber sagen: Wir werden unsere Spieler sicher nicht verramschen. Aufgrund der gültigen Verträge haben wir auch die Chance, Ablösen zu generieren", erklärte Knäbel die anstehenden Aufgaben.

Matthew Hoppe
Matthew Hoppe könnte wichtige Gelder in die Schalker Kassen spülen / Pool/Getty Images

Ein weiter Faktor für eine bessere Zukunft soll das Festhalten an der Jugendarbeit sein. Die Knappenschmiede soll auch beim Gang in die Unterklassigkeit nicht beschnitten werden. "Die Jugendarbeit ist die Klammer, die den Verein mit zusammenhält. Das zu spüren ist ein schönes Gefühl. Wir geben unsere Wurzeln nicht auf", versicherte Knäbel.

Kaum ein Profi wird diese beiden Ansätze so verkörpern, wie Matthew Hoppe. Der 20-Jährige kam in der laufenden Saison zu seinem Bundesliga-Debüt und konnte als einer der wenigen Spieler für Lichtblicke sorgen.

Wie berichtet wurde, könnte der US-Amerikaner im kommenden Sommer bis zu zehn Millionen Euro in die Schalker Kassen spülen.