Klopp kritisiert Brexit-Regularien für Transfermarkt: "Warte noch immer auf den ersten Vorteil"

Nicht mit den neuen Transfer-Regeln für die englischen Vereine einverstanden: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp
Nicht mit den neuen Transfer-Regeln für die englischen Vereine einverstanden: Liverpool-Trainer Jürgen Klopp / DeFodi Images/Getty Images
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Auch der Fußball ist vom Brexit betroffen. Für die englischen Vereine gelten ab dem 01. Januar 2021 strengere Regularien für Spielertransfers aus dem Ausland. Jürgen Klopp sieht darin keinen Vorteil und will auf positive Auswirkungen des Brexit warten.

Am 31. Januar dieses Jahres ist das Vereinigte Königreich aus der Europäischen Union ausgetreten. In einer Übergangsphase bis zum 31. Dezember werden bis zum Schluss Verhandlungen über die künftigen Beziehungen mit der EU geführt, doch bezogen auf die Veränderungen für den Fußball erkennt Jürgen Klopp nur Nachteile.

"Ich warte immer noch darauf, dass mir jemand den ersten Vorteil vom Brexit nennen kann", sagte der Trainer des FC Liverpool gegenüber dem Guardian. "Was verbessert sich wirklich nach dem Brexit? Es ist offensichtlich nicht meine Aufgabe das zu beurteilen, aber als interessierte Person warte ich einfach auf den ersten positiven Einfluss."

Der amtierende Meister FC Liverpool hat derzeit nur acht englische Spieler im Kader. Nach dem Brexit soll diese Zahl steigen.
Der amtierende Meister FC Liverpool hat derzeit nur acht englische Spieler im Kader. Nach dem Brexit soll diese Zahl steigen. / Pool/Getty Images

Die neuen Transfer-Regelungen sehen laut dem Sport-Informations-Dienst (via Sport1) unter anderem vor, dass englische Vereine ab Januar 2021 keine EU-Spieler unter 18 Jahren verpflichten dürfen. Für U21-Spieler ab 18 Jahren gebe es ab dem Sommer eine Limitierung von sechs Spielern pro Saison, in der bevorstehenden Winter-Transferperiode dürfen die Klubs nur drei U21-Spieler verpflichten.

Klopp zeigt kein Verständnis: "Können nicht mehr Talente schaffen, weil wir andere zurückweisen"

Für die strengen Regularien bringt Klopp kein Verständnis auf: "Die FA oder wer auch immer will sicherstellen, dass die Vereine nicht zu viele Spieler aus anderen Ländern verpflichten, weil sie fürchten, dass es nicht genügend englische Talente schaffen werden. Aber wenn man sich die englischen Jugendnationalmannschaften ansieht, sind sie derzeit in fast allen Altersklassen in den Top zwei oder drei, wenn nicht sogar an der Spitze."

Die englischen Talente hätten sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt, da sie von der Qualität ausländischer Spieler profitiert hätten. "Das ist hilfreich. Wir können nicht einfach mehr Talente schaffen, weil wir andere Talente zurückweisen", sagte Klopp.