Klinsmann lobt Scally - Borussia überzeugte zum Auftakt auch dank der Zuschauer

Die Borussia bedankte sich bei den Zuschauern
Die Borussia bedankte sich bei den Zuschauern / Joosep Martinson/Getty Images
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Nach dem 1:1 zum Saison-Auftakt gegen den FC Bayern zeigten sich die Akteure der Borussia mehrheitlich begeistert über das gefüllte Stadion - besonders Joe Scally war völlig euphorisiert.


"Es ist einfach eine wunderbare Geschichte," fasste der ehemalige Nationaltrainer der USA Jürgen Klinsmann den gelungenen Einstand von Joe Scally gegenüber ESPN zusammen. Der 18-Jährige war erst im Frühjahr 2021 vom New York City FC an den Niederrhein gewechselt und feierte zum Auftakt der neuen Saison sein Liga-Debüt - über die vollen 90 Minuten.

"Und oben drauf hat er noch richtig gut gespielt. Er war sehr konzentriert und tat nichts Verrücktes. Er machte einfach seinen Job für das Team", so Klinsmann weiter.

Tatsächlich konnte Scally mehrfach seine Tauglichkeit unter Beweis stellen, sein Gegenspieler Leroy Sané war beim 1:1 gegen den FC Bayern quasi abgemeldet. Sogleich überschlugen sich die sozialen Medien mit Forderungen nach einem Stammplatz für Scally im US-Nationalteam.

"Wir sind sehr glücklich und ich denke, es war eine starke Leistung von uns. Darauf können wir für den Rest der Saison aufbauen. Der neue Trainer kam mit ein paar richtig guten Ideen. Er zeigte ja auch in Frankfurt schon, dass er ein guter Coach ist. Ich denke, wir können eine starke Saison spielen und haben alle Chancen in der Liga und im Pokal, auch Titel einzufahren. Am Ende wollen wir, wie jedes Jahr, wieder in die Champions League", gab sich Scally auch nach der Partie erstaunlich souverän, als er sich den Medien stellte.

Doch war der junge US-Amerikaner nicht der einzige Lichtblick beim Start in die neue Spielzeit. Besonders die Rückkehr der Fans war für die meisten Profis ein Highlight.

Rückkehr der Fans sorgt für "fantastische Stimmung" - Gerechtes Remis trotz Schiri-Pech

"Ich hatte Gänsehaut. Es war echt schön, dass wieder Zuschauer im Stadion waren. Schon auf dem Weg ins Stadion haben wir uns gefreut, die Leute zu sehen, die ins Stadion geströmt sind. Die Atmosphäre war top, richtig gut! Auch wenn es „nur“ 23.000 Zuschauer waren – die haben fürs komplette Stadion mitgeschrien", freute sich beispielsweise Jonas Hofmann über die Rückkehr der zahlenden Gäste (via borussia.de).

"Es war ein echt geiles Eröffnungsspiel, es waren endlich wieder Zuschauer im Stadion, die für eine tolle Stimmung gesorgt haben", teilte Patrick Herrmann mit.

"Es ist lange her, dass wir eine solch fantastische Stimmung hier im BORUSSIA-PARK genießen durften. Ich hatte schon beim Anpfiff Gänsehaut. Es macht einfach viel mehr Spaß, mit den Fans die Emotionen zu teilen", war auch der an diesem Abend überragende Yann Sommer begeistert.

Der Schweizer Keeper verhinderte mehrfach weitere Gegentore und konnte damit das letztlich gerechte Remis sichern, auch wenn der Borussia mindestens ein klarer Elfmeter verweigert wurde.

Marcus Thuram, Dayot Upamecano
Eine strittige Szene im Strafraum / Joosep Martinson/Getty Images


Auch Trainer Adi Hütter sprach von einer "genialen Atmosphäre" und nahm die Gelbe Karte, welche er nach eigenen Aussagen zurecht von Schiedsrichter Marco Fritz für sein Beschweren über die strittigen Elfmeter-Szenen bekam, an.

"Ich spreche eigentlich ungern über Schiedsrichterleistungen, aber ich habe mir die beide strittige Szenen in der Schlussphase inzwischen nochmal angesehen – und ich muss sagen, dass man sich nicht beschweren kann, wenn es da Elfmeter gibt. Das hätte für uns unter Umständen den Sieg bedeutet. Die Gelbe Karte in der Situation war berechtigt, ich habe mich aber inzwischen auch dafür entschuldigt", so Hütter.

Sieht man von diesen möglichen Strafstößen ab, dann bleibt festzuhalten, dass dieses Spiel auch 4:4 oder 6:6 hätte ausgehen können. Obwohl die Borussia klar benachteiligt wurde, hätten Lars Stindl oder Marcus Thuram auch ohne Schiedsrichter für weitere Tore sorgen können - wie eben auf der anderen Seite auch der FC Bayern. Ein übler Beigeschmack bleibt dennoch haften.