Kahn wünscht sich "Leistungsexplosion" von Mane - und äußert sich erneut zum Matthäus-Streit

Oliver Kahn
Oliver Kahn / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Oliver Kahn muss dieser Tage viele PR-Termine wahrnehmen: das ist die Ernte, die der FC Bayern mit der Trennung von Julian Nagelsmann gesät hat. Bei Sky90 diskutierte der Vorstandsvorsitzende des Rekordmeisters unter anderem über den Streit mit Lothar Matthäus und den bisher enttäuschenden Sadio Mane.

Das wichtigste zuerst: im Vorfeld der Sendung erneuerte TV-Experte Lothar Matthäus seine Vorwürfe gegen Vorstandsvorsitz Oliver Kahn gegenüber Sky.

"Ich habe vor dem Spiel einige Nachrichten bekommen, in denen stand, dass Oliver Kahn lügt. Auch ich gehe davon aus, dass er rund um die Sache nicht die Wahrheit sagt. Mich irritiert die zeitliche Abfolge und das Statement der Nagelsmann-Agentur erhärtet meinen Verdacht." Matthäus betonte zudem, dass der Vorwurf der "Lüge" aus dem Eifer des Gefechts entstanden sei.

Kahn weicht Vorwürfen von Matthäus aus

Kahn ging in der Talkrunde bei Sky eigentlich gar nicht auf Matthäus' Vorwürfe ein, sondern versuchte das Thema abzumoderieren.

"Es ging um die Aussage, wir hätten das 'Mia san Mia'mit Füßen getreten. Man muss vorsichtig sein mit solchen Aussagen. Mir ging es darum, konkret zu erfahren, was er damit gemeint hat. Hasan (Salihamidzic) und ich sind viele Jahre im Verein, wir haben das 'Mia san Mia' mit der Muttermilch mitbekommen. Über solche Themen kann man durchaus mal diskutieren", so Kahn.

Und weiter: "Das gehört auch zum 'Mia san Mia', dass man sich mal streitet und auseinandersetzt"

Kahn glaubt nicht an schnelle Nagelsmann-Rückkehr auf die Bank

Die durchaus begründeten Vorwürfe Matthäus' ließ Kahn links liegen. Stattdessen betonte der Münchner Vorstandsvorsitzende erneut, der FC Bayern war "total überzeugt, dass Julian der Richtige ist. Es war unser Bestreben, mit ihm langfristig mit ihm zusammenzuarbeiten."

Kahn glaubt zudem nicht daran, dass Nagelsmann noch in der laufenden Saison bei einem anderen Club anheuert. "Wir hatten ein gutes Verhältnis zu Julian und ich bin überzeugt, dass er diese Erfahrung nutzen und sich weiterentwickeln kann. Ich glaube, um ihn muss man sich keine Sorgen machen", sagte Kahn.

Nagelsmann wird unter anderem mit dem FC Chelsea in Verbindung gebracht. Bei den Blues soll Graham Potter vor dem Aus stehen.

Kahn sieht Mane in einer Selbstfinungsphase

Nachdem klar wurde, dass Kahn im Rahmen der Talkrunde nicht (erneut) ausführlich über die Causa Nagelsmann sprechen würde, richtete sich der thematische Blick auf Sadio Mane, der auch nach seiner langen Verletzungspause hinter seiner Form zurückbleibt.

"Sadio sucht sich selbst beim FC Bayern", erklärte Kahn. "Er kriegt alle Unterstützung von uns und vom Trainer. Wir würden uns wünschen, dass eine Leistungsexplosion kommt. Vielleicht zeigt er es uns demnächst."

Die Schwierigkeiten, die Mane beim FC Bayern hat, begründete Kahn auch mit dem harten Konkurrenzkampf in der Mannschaft. "Auf den Außenpositionen herrscht beim FC Bayern ein größerer Konkurrenzkampf als in Liverpool."

Nichtsdestotrotz sei Kahn "überzeugt von Mane".

Kahn schließt Tapalovic-Rückkehr aus

Außerdem warf die Runde die Frage nach einer möglichen Rückkehr des geschassten Torwart-Trainers Toni Tapalovic zum FC Bayern auf. Dieser soll sich mit Julian Nagelsmann überworfen haben, woraufhin die Verantwortlichen Tapalovic entließen.

Doch trotz des Trainerwechsels wird Tapalovic nicht mehr an die Säbener Straße zurückkehren. Das schloss Kahn aus.


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