Kaderdebatte: Dreesen mit Rat an Tuchel

  • Dreesen äußert sich zum schmalen Kader
  • FCB-Boss sieht auch positive Aspekte
  • Nachwuchs kann profitieren
Dreesen hofft auf die Chance junger Talente
Dreesen hofft auf die Chance junger Talente / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Der FC Bayern muss noch immer mit den Folgen des völlig missratenen Deadline-Days fertig werden. Der Kader ist auf Kante genäht und insbesondere in der Defensive erschreckend dünn. Jan-Christian Dreesen ist jedoch überzeugt davon, dass das Szenario auch positive Dinge umfasst.

Die Qual der Wahl hat Thomas Tuchel nicht gerade, wenn er überlegt, wer denn in der Defensive und im zentralen Mittelfeld auflaufen soll. Zwar soll dieser Zustand in der Winter-Transferphase angepasst werden, jedoch findet Vorstandsboss Dreesen nicht alles schlecht an der jetzigen Situation.

"Wenn wir uns mal zurückerinnern an Louis van Gaal: Da sind junge Talente rausgekommen. Den Bogen sollte man also genau von da aus spannen", erklärte der 56-Jährige gegenüber dem Münchner Merkur. Der niederländische Coach hatte damals Thomas Müller und Holger Badstuber aus dem Nichts in die Startelf beordert, wovon die Münchner nachhaltig profitieren sollten.

Dreesen wünscht sich, dass auch jetzt die jungen Kräfte eine Chance bekommen. Dies habe er auch gemeint, als er Tuchel dazu aufgefordert hatte, “kreativ“ zu werden, was nicht negativ rüberkommen sollte. "Thomas und ich tauschen uns in einem wirklich guten Miteinander aus, wir haben eine stabile Vertrauensbasis", stellte er klar.

Krätzig und Pavlovic profitieren von Kader-Engpass

Angesichts der Verletzungen von Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano drückte zuletzt nicht nur hinten der Schuh, sondern auch im Mittelfeld, weil immer wieder ein positionsfremder Spieler in der Abwehr eingesetzt werden musste ."Wir haben im Moment in der Abwehr eine Sondersituation, die nicht vorhersehbar war. Natürlich stößt der Kader im Falle von Verletzungen an gewisse Grenzen, aber solche Situationen sind gemacht für die jungen Talente“, meinte Dreesen.

Auf diese Weise konnte sich beispielsweise Aleksandar Pavlovic 30 Minuten lang gegen den BVB beweisen und machte seine Sache gut. Schon zuvor konnte mit Frans Krätzig ein anderer Youngster auf sich aufmerksam machen. Pavlovic und Krätzig wären vielleicht nie mit einem Profi-Vertrag ausgestattet worden, wenn sie nicht durch die aktuelle Situation ins Blickfeld geraten wären.

Womöglich ist es also gar nicht schlecht, dass der FC Bayern mal für ein halbes Jahr deutlich zu schmal aufgestellt ist. Dies ändert aber nichts daran, dass im Winter Neuzugänge kommen sollen und werden.

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