Kabak kämpft mit Norwich gegen den Abstieg - und für die Schalke-Millionen
Von Yannik Möller
Ozan Kabak wurde von Schalke für diese Saison in die Premier League ausgeliehen. Neben der Leihgebühr könnte eine Kaufoption den Knappen viele Millionen einbringen. Allerdings steht bei Norwich City der Kampf gegen den Abstieg an.
Eigentlich war Ozan Kabak - zusammen mit Amine Harit - der große Hoffnungsträger von Schalke 04. Nicht im sportlichen Sinne, sondern was die angedachten Verkäufe im Sommer anging. Um die 15 bis 20 Millionen Euro erhofften sich die Gelsenkirchener durch den jungen Abwehrspieler.
Zu einer Ablöse kam es schlussendlich erst gar nicht. Stattdessen wurde er zu Norwich City ausgeliehen, einem Aufsteiger aus der Premier League. Immerhin seine Wunschliga, wie er schon einmal erklärte. Die vier Millionen Euro Leihgebühr waren eine gute erste Entlastung. Die zusätzliche Kaufoption von etwa 13 Millionen Euro versprach zusätzliche Einnahmen. Beides zusammengerechnet gutes Geld für S04.
Bislang läuft die Saison für Norwich aber alles andere als optimal: nach sieben Spieltagen steht der Klub auf dem 20. und damit auf dem letzten Tabellenplatz. Lediglich einen Punkt konnte man bisher holen. Schon jetzt ist absehbar, dass sich die Kanarienvögel nur gegen den Abstieg stemmen können. Auf einen Platz im gesicherten Mittelfeld deutet bisher nichts hin.
Das ist zwar nicht überraschend, aus Schalke-Sicht dennoch ärgerlich. Immerhin ist ganz stark davon auszugehen, dass es im Abstiegsfall nicht zur Aktivierung der Kaufoption kommt. Die Option würde verstreichen und Kabak im Sommer - wie schon in diesem Jahr - wieder in Gelsenkirchen ankommen.
Dort würde ihn ein Gehalt erwarten, das S04 schlichtweg nicht stemmen kann. Rouven Schröder hatte dies im Falle von Amine Harit zuletzt ebenfalls erneut betont. Derartige Gehälter, so der Sportdirektor, könne sich der Zweitligist über mehrere Jahre zweifelsohne nicht leisten. Das gilt mit Sicherheit auch für den Innenverteidiger.
Norwich-Abstieg würde Schalke Geld kosten - und Kabak erneut zurückwerfen
Somit deutet derzeit alles auf eine notwendige S04-Rückkehr mitsamt erneut verkleinerten Marktwert hin. Wurde er vor anderthalb Jahren seitens transfermarkt noch auf 32 Millionen Euro geschätzt, sind es zurzeit nur noch 17 Millionen Euro.
Aber selbstredend wäre der Abstieg auch für Kabak selbst ein erneuter Tiefpunkt. Bevor er zu den Knappen kam, stieg er mit dem VfB Stuttgart ab. In der Vorsaison gab es das gleiche Schicksal mit Schalke, auch wenn er zu der Zeit noch beim FC Liverpool als Leihspieler unter Vertrag stand. Es wäre bereits der dritte Abstieg.
Eine positive Entwicklung ist in solchen Spielzeiten kaum zu erwarten. So droht S04 nicht nur erneut wichtiges Geld zu verpassen und eine Wertminderung hinnehmen zu müssen, sondern Kabak auch ein potenzieller Schritt zurück.